Amtsblatt der Stadt Steyr 1994/3

S tadtrat Karl HOLUB (VP) ist im Stry- rer Stadtsenat für die Bereiche Alten- heim, Tourismus und Denkmalschutz verantwortlich. Im folgenden Beitrag be- richtet er aus seinem Ressort: ,,Sehr geehrte Steyrerinnen und Steyrer, zu meiner großen Verblüffung mußte ich in den letzten Tagen das Gerede zur Kenntnis nehmen, daß die von mir veranlaßten Erneuerungen der Ausstattung die Tarifer- höhungen im Alten - und Pflegeheim Tabor verursacht hätten. Dies trifft nicht zu! Vielmehr beruhen die Erhöhungen auf einer Verordnung des Sozi- alreferates der Landesregierung vom 5. November 1990, die zwingend vorschreibt, daß die Entgelte für die Alten- und Pflege- heime so zu kalkulieren sind, daß ein Heim damit kostendeckend geführt werden kann. Vom damaligen Landesrat lng. Reich] unter- fertigt, heißt es unter anderem wörtlich: 'Es ist davon auszugehen, daß von jedem Heimbewohner zumindest das Stan- dardangebot in Form eines Wohnplatzes in Anspruch genommen wird, weshalb dieses die Basis des gesamten Systems darstellt. Das dafür zu leistende Entgelt ist gegebenenfalls nach Zimmerkategori- en abzustufen. Für Abwesenheitstage ver- Stadtrat Karl HOLUB Mit dieser Aufgabe wurde die ' VAMED ' beauftragt, weil ihr die größte Kompetenz zugemessen wurde. Weit über eine Million Schilling hat diese Analyse gekostet - die möglichen Verbesserungen wurden leider nur angedeutet, aber nicht konkretisiert. Eines wurde allerdings deutlich festgestellt : Das Alten-und Pflegeheim soll verwaltungs- mäßig verselbständigt werden, damit aus der direkten und unmittelbaren Verantwortung eine geradlinige Zielorientierung entstehen kann. Im März wird sich der zuständige Ausschuß des Gemeinderates in einem Hea- ring mit den Vertretern der ' VAMED' über deren Vorstellungen auseinandersetzen und die erforderlichen Schritte einleiten . Den entsprechenden Grundsatzbeschluß hat der Viele Aktivitäten · um ' Luxusgegenstände ' oder ' Maschinen ' handelt es sich , sondern um elektrisch ver- stellbare Betten, die vor allem den Bewoh- nern, aber auch dem Pflegepersonal das Leben erleichtern sollen; in zeitgemäßen Pflegeheimen sind diese Betten selbstver- ständlicher Standard! Die Sanierung der Gebäude geht planmäßig weiter: heuer werden die Fenster im Bereich Kollerstraße erneuert und der Lift in diesem Objekt durch Einbau von automatischen Türen endlich wirklich seniorentauglich gemacht. Die Ausstattung des Heimes mit einem einheitlichen zeitgemäßen Schwe- sternrufsystem wird weitergeführt und die Neugestaltung der Speisesäle vorbereitet. Der Ausbau einer ' Heimgruppe ' zu einer voll tauglichen Pflege-Einheit wird durchge- führt werden. Seit kurzem steht auch eine Physiotherapeu- tin zur Verfügung: Frau Birgit Braunegger betreut die Bewohner im neu eingerichteten Therapieraum und leistet einen wichtigen Beitrag zum Wohlbefinden. Die ' Aktiv- Gruppe ' bringt neue Wege zur Mobilisierung der Bewohner ins Haus - die dort gefertigten Seidenmalereien möchte ich beispielhaft erwähnen. Herzlichen Glück- wunsch für die hervorragenden Erfolge! für Alten- und Pflegeheim Tabor ringert sich dieses Entgelt um den in der Heimgebührenkalkulation für das lau- fende Kalenderjahr zugrundegelegten täglichen Lebensmitteleinsatz. ' Es wird mit dem gesetzlichen Auftrag der Sozialhilfeträger (in unserem Fall der Stadt Steyr) begründet, daß die Investitio- nen, die Abschreibungen für diese, sowie die Kosten für typische Standardverbes- serungen NICHT in die Entgelt- Kalkula- tion aufgenommen werden dürfen. Die Kosten für die Behebung der vorgefun- denen Mängel und der Verbesserungen wer- den in voller Erfüllung dieser Vorgaben von der Stadt Steyr aus ihrem Budget getragen, wobei das Land Oberösterreich dank der Zusage des Herrn Landesrates Mag. Klaus- berger mit großen Zuschüssen hilft. Herr Landesrat Acker! hat zugesichert, daß die mit Landesrat Mag. Klausberger vereinbar- ten Maßnahmen auch von ihm als nunmehr zuständigen Referenten der Landesregierung weiter gefördert werden! Die Bewohner und deren Angehörige können absolut sicher sein, daß der Heim- tarif lediglich die Kosten des laufenden Betriebes zur Grundlage hat. Diese sind allerdings gewaltig und müssen gewissen- haft hinterfragt werden! Deshalb wurde beschlossen, das Alten- und Pflegeheim Tabor einer Effizienz-Analyse zu unterziehen. STEYR Stadtsenat bereits gefaßt. Meine Damen und Herren, ich bedauere das Ausscheiden des bisherigen Verwalters , Herrn Hansjörg Mißbichler, und danke ihm für seine Tätigkeit herzlich. Ich betone, daß keine Änderung bei der geplanten Sanierung des Altersheimes die Folge sein darf und kann! Der Posten des Heimleiters muß nun öffentlich ausgeschrieben werden. In genau- er Befolgung der Grundsätze einer objekti- ven Postenvergabe wird der geeignetste Bewerber ermittelt werden. Der stellvertretende Leiter des Hauses, Herr Amtsrat Gregor Eiblwimmer, führt die Geschäfte weiter, bis über die Nachfolge entschieden ist. Gemeinsam mit der Pflege- dienstleiterin, Frau Gertrude Kralik, sorgt ~r zur vollen Zufriedenheit dafür, daß die begonnenen Veränderungen fortgesetzt wer- den und daß sich das - verständlicherweise angespannte - Klima in der Mitarbeiterschaft wieder normalisieren kann. Ich danke beiden Führungskräften ausdrücklich für ihr Enga- gement und ihr großes Einfühlungsvermö- gen, mit dem sie die überraschende Situation bewältigen. Die Reparatur der Mängel und Unzuläng- lichkeiten geht trotz der schlechten wirt- schaftlichen Situation unserer Region wei- ter: Der Austausch der - teilweise antiquier- ten - Spitalsbetten gegen moderne Pflegebet- ten wird fortgesetzt. Zur Klarstellung: Nicht Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichrem Papier Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitar- beitern im Altersheim für ihren vorbildli- chen Einsatz im Dienste unserer alten und pflegebedürftigen Mitbürger und werde mich mit ganzer Kraft dafür einsetzen, daß die noch immer dringend notwendigen Ver- besserungen nicht verzögert werden. Noch gibt es viel zu tun! Darüber hinaus betone ich nochmals, daß die Errichtung von zusätzlichen Altenhei- men unerläßlich ist, weil schon mehr als 160 Menschen auf ihre Aufnahme hoffen! Über die Notwendigkeit von Neubauten sollte es wirklich keine Diskussionen mehr geben. Weiterer Aufschub bringt nur weiteres Unglück für die Schwächsten in unserer Gesellschaft! Sehr geehrte Damen und Herren, ich hoffe, daß ich Ihnen einen kurzen Überblick über die Entwicklungen im Alten- und Pflege- heim Tabor bieten konnte und bitte Sie um Ihre Unterstützung bei der Forderung nach zusätzlichen Heimplätzen! Aus meinen Ressorts 'Tourismus ' und ' Denkmalpflege ' werde ich bei nächster Gelegenheit berichten." 11/67

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