Amtsblatt der Stadt Steyr 1994/2

PROF. DR. ING. WERNER SÄMANN, VORSITZENDER DER GESCHÄFTS- FÜHRUNG DER BMW MOTOREN GESELLSCHAFT IN STEYR. ,,UNSERE MOTOREN PASSEN BESTENS IN DIE GELÄNDEFAHRZEUGE VON ROVER." FOTOS: RUSSKÄFER DIE STEYRER MANA'GER SIND BEREITS.SEIT EINEM' JAHR MIT DEN BRITEN WEGEN DIESELMOTOREN IN VERHANDLUNGEN. ,,WIRKEN- NEN ROVER VERMUTLICH SCHON BESSER ALS MANCHE CN MÜN- CHEN" VERMUTET DR. WALTER DURCHSCHLAG,GESCHÄFTSFÜH- RER DER BMW MOTORENGESELL- SCHAFT IN STEYR. BMW Motoren aus Steyr für englische Autos BMW will mit Rover gemeinsam in die Zukunft fahren Die Bayrische Motorenwerke AG (BMW) kauft für 15 Milliarden Schilling 80 Pro- zent der Rover-Aktien von der British Aer- space. Für die BMW Motoren in Steyr ergeben sich damit günstige Optionen für die Produktionsausweitung. Prof. Dr. Ing. Werner Sämann, Vorstandsvorsitzender der BMW Motoren GesmbH in Steyr, sagte bei einer Pressekonferenz in Wien, er sei sicher, daß auf Sicht in Steyr für Rover Motoren hergestellt werden. Die weltweit gerühmten Geländefahrzeuge von Rover werden vermutlich schon in naher Zukunft mit den Sechszylinder-Dieselmotoren aus Steyr ausgestattet werden. Volker Doppelfeld, im Vorstand der BMW AG für Finanzen zuständig, sagte in einer Pressekonferenz zum Kauf der Rover- Anteile: "In unseren langfristigen strategischen Überlegungen gehen wir davon aus, daß eine vorsichtige Auswe itung unserer Geschäftsbasis sinnvoll ist. Wir gehen des weiteren davon aus, daß diese Erweiterung unser Kerngeschäft, das Automobilge- schäft, betreffen sollte. Denn wir halten unsere derzeitigen Aktivitäten außerhalb des Automobilgeschäfts - hier ist vor allem STEYR die Mehrheits-Beteiligung an der BMW Rolls-Royce GmbH, inzwischen einer der führenden Hersteller von Flugtriebwerken in Europa, zu nennen - für hinreichend. Für die Erweiterung unseres Geschäftsfel- des im Automobilgeschäft bieten sich grundsätzlich zwei Wege an: Entweder könnten wir schrittweise unser Programm ausweiten - ausweiten in Segmente, die bisher von unserem Unternehmen nicht bedient werden. Andererseits könnten wir uns in der Automobilwelt umsehen nach einem Partner, dessen Programm die von uns bisher nicht besetzten Segmente füllt. Ich möchte den ersten Weg, den "langsa- men Weg", den zweiten Weg den "schnel- len Weg" nennen. Eine Analyse der Automobilhersteller in der Welt hat ergeben, daß sich als Partner für den "schnellen Weg" die Rover Group Holdings Limited geradezu anbietet: Die Produktprogramme der beiden Automobil- hersteller Rover und BMW ergänzen sich fast ideal; wir sind schon jetzt auf dem We ltmarkt, lassen Sie es mich so sagen, mehr gegenseitige Ergänzung als Konkur- rent. Ein Zusammengehen dieser beiden Unternehmen schien da beinahe logisch. Gedruc kt auf umweltfrcundl ichl'm. chlorfrei gcblcid11cm Papier Unsere Produktprogramme ergänzen sich; und unsere regionalen, unterschiedlichen Stärken werden sich potenzieren: BMW hat eine besonders starke Stellung in Deutschland und den USA, zwei Märkte, in denen für Land Rover-Fahrzeuge, aber auch die übrige Rover-Modellpalette unse- re starke Handelsorganisation kurzfristig zusätzliche Chancen eröffnen kann. Darü- ber hinaus ermöglichte das Kooperations- projekt der Lieferung von BMW-Diesel- motoren für ein neues Rover-Fahrzeug ein gegenseitiges Sich-Kennenlernen, das uns zusätzliche Sicherheit in unserer Gesamt- beurteilung gab. Die Fortführung der langen Tradition bei- der Unternehmen wird die Basis einer international noch erfolgreicheren Zukunft für beide sein. Diese Tradition gilt es zu wahren. Ich meine eine Tradition, aus der heraus sehr spezifische Marken- und Pro- dukteigenschaften erwachsen sind. Auch diese gilt es zu pflegen. Denn die Eigen- ständigkeit und der Charakter des Automo- bils sind für Rover- wie auch für BMW- Fahrzeuge entscheidende Kaufargumente - wenn es gelingt, diese klassischen Merk- male attraktiv und modern umzusetzen. Diese unabhängige Führung beider Mar- ken sehen wir als Voraussetzung für den Erfolg der Produkte an. BMW und Rover haben überdies eine sehr lange gemeinsa- me Geschichte: Das erste Automobil, das den Namen BMW trug, der BMW Dixi aus dem Jahr 1928, beruhte auf einer Lizenz von Austin, einer Lizenz des dama- ligen 'Austin Seven '. Ich möchte hier einen Augenzeugen zitie- ren, der im Jahr 1928 dabei war, als die ersten Austin Seven bei dem damaligen BMW-Werk in Eisenach angeliefert wur- den: 'Wie eine Bluttransfusion war's. Alles kam damit wieder in Schwung. Jeder hatte das Gefühl, der macht's! Jeder war sofort verliebt in ihn. Jeder wußte irgend- wie, daß es jetzt weitergeht.' (Nachzu lesen in der von Horst Mönnich verfaßten Geschichte unseres Unternehmens BMW.) Das erste BMW-Automobil war also - wenn Sie so wollen - ein Austin. Unser Ziel ist es jetzt, zwei unabhängige , starke Automobilunternehmen und selbstverständlich zwei unabhängige, star- ke Automobilmarken - in Zukunft gemein- sam in den weltweiten Wettbewerb zu führen." Aufschließung der Sandmayr-Gründe Die Sandmayr-Gründe im Gebiet der Schlühslmayrsiedlung werden von Dipl.-Ing. He1mann Proyer mit Investi- tionen von 7,536.000 S für den Wohn- bau aufgeschlossen . Die Stadt zahlt die Hälfte der Aufschließungskosten in zwei Jahresraten. Für 1994 gab der Gemeinderat 2,5 Mill. S frei. Der Rest wird im ersten Quartal 1995 gezahlt. 15/39

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