Amtsblatt der Stadt Steyr 1994/2
jetzt weit über die Grenzen der Stadt hin- aus Bedeutung hat. Die 2. Ausbaustufe des FAZAT mit finan- ziellen Aufwendungen von 37 Mill. Schil- ling stellt eine wesentliche Entwicklung dar, wozu der Bund, das Land und die Stadt zusammenwirken. Diese Gebietskör- perschaften bemühen sich, in den ehemali- gen Hack-Werken einen Technologiekno- ten zu errichten, von dem die Wirtschaft der Region nachhaltige Impulse erhalten soll. Die Fachhochschule OÖ. soll in Steyr einen Studiengang erhalten. Nach langen Verhandlungen und Auseinandersetzungen ist dafür wieder eine echte Chance vorhan- den. Aus dem von der FAZAT GmbH Steyr erarbeiteten Konzept für den Fachhoch- schul-Studiengang "Produktions- und Managementtechnik" ergibt sich im wesentlichen, daß dieser Studiengang am Standort Steyr eine sinnvolle Ergänzung zu den beiden bisherigen Studiengängen "Software Engineering" bzw. "Automati- sierte Anlagen- und Prozeßtechnik" der Fachhochschule Oberösterreich darstellen würde. Um mit diesem Studiengang im Herbst 1995 planmäßig beginnen zu kön- nen, ist es sei tens der Stadt Steyr notwen- dig, dem zu gründenden "Verein zur Vor- bereitung und F~rderung von Studiengän- gen der FHS 00. am Standort Steyr" als Mitglied beizutreten. Weiters müssen für die Bestellung des erforderlichen Kern- lehrkörpers - auf Werkvertragsbasis - im Jahr 1994 bis zu 2 Millionen Schilling zur Verfügung gestellt werden. Auf mein Betreiben konnte im Mai ver- gangenen Jahres die Schloßbibliothek der Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Dieses Barockjuwel stellt eine der bedeu- tendsten privaten Bibliotheken Österreichs dar und bildet damit einen touristischen Anziehungspunkt, den es in Zukunft gemeinsam mit dem Tourismusverband zu vermarkten gilt. Die Vorbereitungen für die Landesausstel- lung 1998 unter dem Titel "Eisenstraße" werden gemeinsam mit dem Verein Eisen- straße getätigt, um Steyr als einen Schwer- punkt dieser Landesausstellung in den Blickpunkt zu rücken. Über meine Anregung wurde der Verein Industriemuseum Steyr gegründet, der das Projekt Industriemuseum Steyr vorbereiten und mit Hilfe der Stadt und der Oö. Lan- desn:git:rung umsetzen wird. kh danke Vorstandsdirektor Dr. Feizlmayr und Dir. Dr. Lettner, die den Vorsitz im Verein Industriemuseum Steyr übernommen haben. Neben den Aktivitäten im Bereich der Wirtschaftsförderung, im Freizeit- und Sportbereich, bei der Verkehrs- oder Kul- turpolitik bzw. Schulpolitik darf - und das ist mir ein Anliegen - die Sozialpolitik nicht vernachlässigt werden. Allen, die beigetragen haben, daß das soziale Netz in unserer Stadt funktioniert, sage ich herzli- chen Dank. Besonders jenen, die zum Teil ehrenamtlich und unbedankt für die Men- schen in unserer Stadt tätig waren und STEYR sind. Dank an die Mitarbeiter des Roten Kreuzes. Sie haben in diesem Jahr ein neues Einsatzzentrum in der Redtenba- chergasse erhalten. Die Kosten betragen rund 36 Millionen Schilling - ein Drittel davon wird durch die Stadt finanziert. Dank an die Mitarbeiter vom Verein Heimhilfe und Hauskrankenpflege - sie haben einen neuen Stützpunkt im Alten- und Pflegeheim Tabor erhalten. Dank an die Steyrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Lebenshilfe. Am neuen Heim in Gleink, das 36 Millionen kostete hat sich die Stadt mit 1/6 beteiligt. ' Ich darf auch berichten, daß wir ein sehr kostenaufwendiges Sanierungsprogramm im Alten- und Pflegeheim Tabor durch- führen und dieses auch fortsetzen werden. 65 Millionen wollen wir dafür aufwenden. Die Gesamtinvestitionen für Baulichkeiten und im Sozialbereich betragen 175 Mi ll. Schilling! Gleichzeitig planen wir die Errichtung eines zusätzlichen Pflegehei- mes in Münichholz. Mit diesen und vielen anderen Aktivitäten bringen wir unsere Achtung und Zunei- gung, aber auch die Anerkennung für die lebenslange Leistung, die die ältere Gene- ration vollbracht hat, zum Ausdruck. Mit den Investitionen, die in den Jahren 1993 und 1994 getätigt und in Gang gesetzt werden, versuchen wir - soweit eine Gemeinde dazu überhaupt in der Lage ist - die Wirtschaft zu beleben und die Arbeitsplätze der aktiven Generation abzu- sichern. Wir müssen aber auch der Jugend eine Zukunft zeigen - Schul-, Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten müssen vorhanden sein. Die Jugend soll sich entfalten kön- nen, um - aufgeschlossener und weltoffe- ner als wir es in diesem Alter waren - Ver- antwortung zu übernehmen in Wirtschaft, Gesellschaft und Staat. Die Grundlagen unserer Gesellschaft sind Fleiß und Gemeinsinn. Dieser Tatsache und dem Umstand, daß wir das Glück haben, 48 Jahre in Frieden leben zu dürfen verdanken wir es, daß es uns besser gehi als den meisten Menschen in vielen ande- ren Ländern. Der Friede beginnt, wie die Gewalt, in den Köpfen der Menschen - setzt sich fort über die Familie - über Verbände und Gemein- den - bis zu den Ländern und zwischen den Völkern. Schauen wir auf den Frieden. Durch Fair- neß im Umgang miteinander, durch Ach- tung vor der Position des anderen und durch Geduld. Gemeinsam sollten wir gegen Gewalt auftreten . Gemeinsam kön- nen wir im Jahr 1994 ein gutes Stück wei- terkommen. Ich darf Sie in diesem Sinne ersuchen, daß Sie die Anliegen der Stadt Steyr wohlwol- lend auf allen Ebenen Ihres Wirkungsbe- reiches weiter vermitteln, damit wir gemeinsam im Interesse unserer Stadt und ihrer Bürger tätig sein können." Gedruckt auf umweltfreund lichem, chlorfrei gebleichtem Papier Planungen für Taborknoten Auf Einladung von Bürgenneister Her- mann Leithenmayr informierte Landesrat Dr. Pühringer die Bürger-Initiative Tabor über den Stand der Planungen für die Neugestaltung des Taborknotens, für des- sen Realisierung und Finanzierung die Bundesstraßenverwaltung zuständig ist. Dr. Pühringer gibt der Variante Kreisver- kehr den Vorzug. Das Land hat bereits eine Planung in Auftrag gegeben. Derzeit wird sie mit den Erfordernissen der Anschlüsse städtischer Straßen an den geplanten Kreisverkehr abgestimmt. Noch heuer soll in Zusammenarbeit von Land, Stadt und den betroffenen Bürgern mit der Detailplanung begonnen werden. Landesrat Pühringer wies darauf hin, daß nur ein solider Projektentwurf die Chance habe, vom Bund finanziert zu werden. Zur Nordspange sagte Dr. Pühringer, daß unter günstigen Umständen im Zusam- menhang mit einer Sonderfinanzierung schon 1995 mit dem Bau begonnen wer- den könne. Der für Straßenbau zuständi- ge Landesrat sieht sich in vollem Ein- klang mi t der von Bürgenneister Leithen- mayr vehement vertretenen Ansicht, daß der Bau der Nordspange vorgezogen wer- den müsse, da sonst Steyr der Verkehrs- infarkt drohe. Gewerbeförderung durch Verzicht auf Miete Die Stadt Steyr hat einen Teil der ehema- ligen Hauptreparaturwerkstätte der Steyr- Werke erworben und stellt hier Gewerbe- treibenden bis Ende des Jahres Produkti- onsflächen kostenlos zur Verfügung. Herbert Münich aus Beharriberg kann laut Beschluß des Stadtsenates einen Proto-typenbau auf Maschinen betreiben, für die ihm die Steyr-Daimler-Puch AG ein Nutzungsrecht eingeräumt hat. Bereits im Vorjahr haben hier ein Werk- zeugbau und eine Modelltischlerei die Produktion aufgenommen. Auch diese Betriebe zahlen der Stadt keine Miete. Vizebürgermeister verzichtet auf monatlich 15 .000 S Aufgrund einer Verordnung der Oberö- sterreichischen Landesregierung steht dem Obmann des Bezirksabfallverbandes Steyr-Stadt eine monatliche Aufwand- sentschädigung von 15.000 Schilling zu. In einem Schreiben an Bürgenneister Hermann Leithenmayr hat der Obmann des Bezirksabfallverbandes, Vizebürger- meister Erich Sablik, mitgeteilt, daß er auf die Aufwandsentschädigung verzich- te. Er habe auch die bisher geltende Ent- schädigung von 7.500 Schilling monat- lich nicht bezogen. 13/37
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