Amtsblatt der Stadt Steyr 1994/2

Als weitere wirtschaftspolitische Leistung kann der Spatenstich für die Geschützte Werkstätte mit einem Investitionsvolumen von 40 Mill. Schilling gesehen werden, die im Industriegebiet Hinterberg noch im Jän- ner ihre Produktion aufnehmen wird. Im Endausbau werden dort zwischen 50 und 70 Behinderte ihren gesicherten Arbeitsbe- reich finden, die sonst im Berufsleben kaum oder gar nicht reintegrierbar wären. Die Stadt Steyr hat für den Grundankauf rd. 6 Mill. Schilling zur Verfügung gestellt. Die Errichtung der Geschützten Werkstätte Steyr ist sowohl wirtschaftspo- litisch als auch sozialpolitisch ein Meilen- stein . Durch gezielte Wirtschaftsförderung konn- te weiters die Firma BMD nach Steyr gebracht werden, die ebenfalls rund 60 Mitarbeitern einen hochqualifizierten Arbeitsplatz im Software-Bereich bietet. Eine der wesentlichen Zielsetzungen in der Zukunft werden deshalb weiterhin die Betriebsansiedlungspolitik und Wirt- schaftsförderung darstellen, um Steyr in der Betriebsstruktur positiv zu verändern. Im Verkehrsbereich konnte mit dem Aus- bau des Plenklberges und der Errichtung des Fußgeherüberganges, für den die Stadt 5,2 Mill. Schilling investierte, ein weiterer Schritt gesetzt werden, der im Einverneh- men mit der Bevölkerung realisiert wurde. Parallel dazu erfolgte die 1. Ausbaustufe der Gußwerkstraße mit einem Aufwand von 4,2 Mill. Schilling, die nach Fertigstel- lung eine Entlastung der Haager Straße und des Plenklberges darstellen wird. Mit dem Neubau der Marlen-Haushofer- Straße als Verbindungsstück zwischen Resthof- und Ennser Straße wurde eine wesentliche Verkehrsberuhigung im Tabor und vorderen Resthofstraßenbereich erzielt. Die Vorarbeiten für die Inangriffnahme der Verkehrsdrehscheibe Bahnhofüberbau- ung laufen auf vollen Touren. Und es wird alles daran gesetzt, daß dieses Bauvorha- ben heuer begonnen werden kann. Als Schlüsselprojekt des Verkehrskonzeptes für die Stadt Steyr wird dies auf Jahrzehnte 12/36 die Verkehrspolitik beeinflussen und mit der Einführung und Ausweitung der Par- kraumbewirtschaftung in der Zukunft die Möglichkeit eröffnen, den öffentlichen Personennahverkehr zu attraktivieren und intensiver zu gestalten . Mit der Einführung von 5 neuen Citybus-Linien wurde das öffentliche Personenverkehrsnetz flächen- deckend gemacht. Das wichtigste Verkehrsprojekt unserer Stadt ist die Nordspangenumfahrung. In diesem Zusammenhang haben wir gemein- sam mit den Abgeordneten des Bezirkes und Landesrat Klausberger beim Straßen- baureferenten des Landes, Dr. Pühringer, erreicht, daß dieses Projekt mit Unterstüt- zung der Landesregierung beim Wirt- schaftsministerium zum vorrangigen Thema gemacht und eine Vorreihung vom 14. auf den 5. Platz in der Reihung der Projekte verlangt wird. Die Dringlichkeit des Nordspangen-Baues wird noch massiv verstärkt durch die Tatsache, daß die Rederbrücke, über die derzeit 30.000 Fahr- zeuge pro Tag rollen , einer Generalsanie- rung unterzogen werden muß. Eine Sperre der Brücke würde den totalen Zusammen- bruch des Verkehrs zur Folge haben. Aus diesem Grund muß zuerst die Nordspange gebaut werden . Ich habe daher dem Land Oberösterreich vorgeschlagen , daß wir als Stadt heuer die Wiesenbergbrücke neu bauen. Das Land kann dann das Tragwerk der Rederbrücke ohne Verkehrsbeeinträch- tigung sanieren. Die Reparatur der Reder- brücke wird bis zur Fertigstellung der Nordspange unterbrochen und dann kann mit der Fahrbahnsanierung der Reder- brücke begonnen werden. Ich habe Bundeskanzler Vranitzky bei sei- nem Besuch in Steyr eindringlichst gebe- ten, auf Regierungsebene den für Steyr lebensnotwendigen Straßenbau durchzu- setzen, da sonst der Verkehr in der Stadt zusammenbricht. Vranitzky wird nun mit Minister Schüssel reden, daß die Verord- nung für die Nordspange noch vor dem Sommer hinausgeht und damit grünes Licht für die Realisierung des Projektes gegeben ist. Der Bundeskanzler will sich Gedruckt auf umwehfreuodlichcm. chlorfrei gebleich1em Papier auch dafür verwenden, daß für die Finan- zierung der Steyrer Nordspange eine Son- derlösung gefunden wird. Die Reinhaltung unseres Trinkwassers ist - wie es sich nach einer Verunreinigung im Brunnenschutzgebiet Dietach darstellt - eines der wesentlichsten Erfordernisse, die es in Zukunft zu verfolgen gilt. Damit ver- bunden wird aber auch eine Versorgungs- alternative zu suchen sein, die gemeinsam mit dem Landes-Wasserversorgungsunter- nehmen gefunden werden soll. Der Ausbau des Kanalnetzes in der Christ- kindlsiedlung wird bis 1996 mit rund 35,4 Mill. Schilling das letzte Kernprojekt in der Abwasserbeseitigung darstellen. Im Stcyrdorf konnte gemeinsam mit der Bevölkerung eine geeignete Form der Bau- maßnahmen zur Erneuerung sämtlicher Versorgungsleitungen gefunden werden. Die Wiederherstellung des ursprünglichen Straßenbelages stellt eine städtebauliche Leistung dar, die das Erscheinungsbild des gesamten Ensembles von Steyrdorf sehr positiv beeinflußt. Es wird darüber hinaus die Aufgabe aller Verantwortlichen sein, Steyrdorf wieder zu jenem Stellenwert zu verhelfen, den dieser Stadtteil in der Ver- gangenheit inne hatte. Mit der Überdachung der Kunsteisbahn und der Eröffnung im Oktober vergange- nen Jahres hat sich in der kurzen Zeit bereits fast eine Verdoppelung der Besu- cherzahlen ergeben, und es ist dies Aus- druck für die enorme Akzeptanz, die die- ses Bauwerk nunmehr in der Bevölkerung und bei den Sportinteressierten findet. Hier wurde eine wesentliche Forderung der Sportler und des Publikums trotz Wider- stand umgesetzt und das Bekenntnis zum Sport dokumentiert. Das kulturelle Leben war 1993 mit der Eröffnung der Ausstellung "lnfo Geschichte des Computers" durch Bundes- minister Dr. Schalten im Museum Ende April 1993 stark geprägt. Nach Fertigstel- lung der Umbauarbeiten im Bereich der Schloßgalerie wird das Museum Arbeits- welt zusammen mit der Schloßgalerie einen Kulturknoten darstellen, der schon STEYR

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