Amtsblatt der Stadt Steyr 1993/12

Wie Christbaum- brände verhindert werden können! Nur kipp- und standsichere Vorrichtungen (Christbaumständer) verwenden. Bewährt haben sich die im Handel erhältlichen Christbaumständer mit eingebautem Behälter, der mit Wasser gefüllt ist. Christbäume immer so aufstellen , daß im Falle eines Brandes das Verlassen eines Raumes ungehindert möglich ist. Daher nicht unmittelbar neben Türen aufstellen! (FLUCHTWEGEMÖGLICHKEIT FREI- HALTEN). Mindestens 50 cm Abstand halten von brennbaren Vorhängen, Decken, Möbeln udgl. Die Umgebung des Christbaumes von leichtentzündlichen Gegenständen freihalten. Keine brennbaren Stoffe wie Papier, Watte, Zelluloid und Zellwolle verwenden. Christbäume mit brennenden Kerzen nie unbeaufsichtigt lassen. Kerzen sicher befestigen, von oben nach unten anzünden und von unten nach oben ablöschen. Sternspritzer beim Abbrand beobachten, vor allem die glühenden Restkolben nicht mit brennbaren Gegenständen in Verbin- dung bringen, keinesfalls auf dürren Ästen anbringen. Dürre Christbäume brennen wie Zunder, der Abbrand erfolgt mit rasanter Geschwindigkeit. Daher bald entfernen, keinesfalls mehr die Kerzen anzünden. Bei elektrischer Baumbeleuchtung darauf achten, daß Sicherungen, Ansch luß und Leitungen den Vorschriften entsprechen. In der Nähe des Christbaumes immer einen Eimer mit Wasser bereithalten oder soweit vorhanden eine Löschdecke oder einen Handfeuerlöscher mit mindestens 6 kg Füllgewicht. Falls es doch passiert, mit Wasser sofort löschen bzw. den Baum in eine Lösch- decke oder Decke einrollen oder versu- chen, ihn beim Fenster hinauszuwerfen. Falls der Brand nicht mehr selbst gelöscht werden kann, - Raum sofort verlassen, - Türen zum Brandraum schließen, - Feuerwehr alarmieren und beim Haustor erwarten. * WINWORD2.0 für Einsteiger Voraussetzungen: Grundkenntnisse im Umgang mit Win- word 3.0 und höher, EDV-Grundkenntnis- se von Vorteil. STEYR Vergessenes und Verdrängtes Zum Jahrestag der Reichskristallnacht am 9. November wurde im Dominikaner- haus am Grünmarkt das Buch "VER- GESSENE SPUREN - Die Geschichte der Juden in Steyr" präsentiert. Waltraud Neuhauser-Pfeiffer und Karl Ramsmaier, die Autoren des Werkes, haben mit großem Engagement die Details für eine umfassende Darstellung der Geschichte der Juden in Steyr zusammengetragen. Details, die erschüttern. Ein im Buch ver- öffentlichtes Zitat der Steyrer Volksstim- me vom 2. September 1938 mit dem Titel "Der Auszug Israels aus der alten Eisenstadt" zeigt die Gesinnung dieser Zeit: "Es dürfte der Tag nicht allzu ferne sein, an welchem alle Söhne Israels, ein- erlei ob getauft oder ungetauft, restlos aus unserer Stadt verschwunden sein werden ... Tränen dürfen diesen artfrem- den Schmarotzern wohl kaum nachge- weint werden, außer von jenen rührseli- gen, weichherzigen Humanitätsaposteln, die behaupten: 'Ja, aber die Juden sind auch Menschen!' Dies stimmt vollkom- men, doch sei diesen entgegnet, daß auch die Wanzen Tiere sind, und trotzdem, im Gegensatz zu anderen Lebewesen, ihre Gattung äußerst unerwünscht ist, nir- gends gelitten, sondern solidarisch von allen Kulturvölkern der Erde äußerst ver- folgt werden ... Es ist mit voller Sicher- heit zu rechnen, daß in Kürze und in die- sem Jahre noch alle dem Stamme Israels angehörigen Mitbewohner aus unserer Stadt verschwunden sein werden; wo sie hin verschwinden ist vollkommen belanglos, die Hauptsache ist, daß die alte Eisenstadt bald vollkommen juden- rein sein wird ..." Die Ungeheuerlichkeit der Vorgänge, auf den Raum Steyr bezogen, wird in diesem Buch dargestellt. Als am Ende des Krie- ges die ganze unsagbare Wahrheit des Kursziel: Erlernen der Grundfunktionen einer Text- verarbeitung anhand vorbereiteter Beispie- le (Geschäftsbrief, Mitgliederverzeichnis, Visitenkarte, Schülerliste). Kursinhalt: Seiteneinrichtung, Zeichen- und Absatz- formatierung, Arbeit mit Tabulatoren, Umgang mit der Zwischenablage, Tabel- lenfunktion vielseitig nutzen, formschöne Gestaltung von Texten, Erstellen von Textbausteinen, Einrichten von Kopf- und Fußzeilen. Gedruckt auf umweltfreuodlichem, chlorfrei gebleich1em Papier Holocoust herauskam, beriefen sich allzu viele darauf, nichts gewußt oder auch nur geahnt zu haben. ln seiner weltweit beachteten Rede zum 40. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkrieges gibt der deutsche Bundespräsident Rich- ard von Weizsäcker eine Antwort: "Schuld oder Unschuld eines ganzen Volkes gibt es nicht. Schuld ist, wie Unschuld, nicht kollektiv, sondern per- sönlich. Es gibt entdeckte und verborgen gebliebene Schuld von Menschen. Es gibt Schu ld, die sich Menschen einge- standen oder abgeleugnet haben. Jeder, der die Zeit mit vollem Bewußtsein mit- erlebt hat, frage sich heute im stillen selbst nach seiner Verstrickung ... Es geht nicht darum, Vergangenheit zu bewältigen. Das kann man gar nicht. Sie läßt sich ja nicht nachträglich ändern oder ungeschehen machen. Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird wieder anfällig für neue Ansteckungsgefahren." ... Gerade des- halb müssen wir verstehen, daß es Ver- söhnung ohne Erinnerung nicht geben kann ... " Waltraud Neuhauser-Pfeiffer und Karl Ramsmaier haben vergessene Spuren gesucht und an das vielfach Verdrängte erinnert. Dafür ist ihnen zu danken. Aus jüdischer Weisheit ist uns der Spruch überliefert: "Das Vergessenwol- len verlängert das Exil, und das Geheim- nis der Erlösung heißt Erinnerung." w. k. Das 296 Seiten umfassende Buch mit vie- len Bilddokumentationen ist in der Editi- on "Sandkorn" erschienen und ist in jeder Buchhandlung zum Preis von S 248,- zu beziehen. Inkl. Kursunterlagen Gabriele u. Franz Brunner S 1.800,- (24 UE), 8 Abende Di. und Do., 18.30 - 21.00 Uhr HTL Steyr Beginn: 11. Jänner 1994 Anmeldeschluß: 4. Jänner 1994 Anmeldung: Büro der Volkshochschule der Stadt Steyr, Stadtplatz 27 (Rathaus), 2. Stock vorne, Zimmer 208, Tel.: (07252) 575 - 342, 388 DW. 41/465

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