Amtsblatt der Stadt Steyr 1993/12

DIE SEITE DES BÜRGERMEISTERS vor wenigen Tagen hat die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Steyr mit dem Neubau an der Haratzmüllerstraße die 5000ste Wohnung vergeben. Ein großes Aufbauwerk der seit 1952 aktiven Gesellschaft. Bei der Realisierung der von mir initiierten Wohnbau-Offensive haben wir heuer die Zahl von 325 Neubauwoh- nungen erreicht. Das ist mehr als uns möglich schien. Das gesteckte Ziel von 750 Neubauwohnungen in drei Jahren wird überschritten. Kernstück der Wohnbau- Offensive ist das Sonderwohnbaupro- gramm mit 300 Wohnungen, zu dem die Stadt die gigantische Summe von 75 Mil- lionen Schilling zuschießt. Ich habe in Sachen Wohnbau alle in Steyr tätigen Wohnbaugesellschaften an einen Tisch gebracht und gemeinsam verfolgen wir ein Ziel: so viel wie möglich preisgünstige Wohnungen für unsere Bevölkerung. ln dieser Gemeinsamkeit haben wir eine star- ke Position beim Land. Wir konnten auf- grund großer Baukapazitäten allein für das Sonderwohnbauprogramm 150 Millio- nen aus Landesmitteln nach Steyr bringen. Besonders wichtig und geradezu unver- zichtbar ist auch die Initiative privater Unternehmen, die sich für den Wohnbau engagieren, wobei hier besonders im Bereich der Revitalisierung große Aufga- ben zu bewältigen sind. Als besonders vor- bildliches Beispiel möchte ich hier die Aktivitäten der Firma Mayr-Bau nennen, die im Stadtteil Wehrgraben historische Bausubstanz mit schönen Wohnungen revi- talisiert hat. Ich lade alle privaten Unter- nehmungen ein, sich im Wohnbau zu enga- gieren, da ihnen nun auch die Mittel der Wohnbauförderung zur Verfügung stehen. Aufgrund der Dynamik unseres Wohnbau- programmes rechne ich, daß wir in dieser Funktionsperiode des Gemeinderates 1.300 bis 1.400 neue Wohnungen schaffen. Ebenso zielstrebig wie im Wohnbau unter- nehmen wir alle Anstrengungen für zukunftssichere Arbeitsplätze. Wir haben bei Bund und Land und durch eigene Lei- stungen die Voraussetzungen geschaffen, daß sich Unternehmen mit höchstem tech- nischen Standard - und nur solche sind auf Sicht weltweit konkurrenzfähig - in Steyr niedergelassen haben. Allein die Steyr- Nutzfahrzeuge AG investiert auf dem Stan- dort Steyr 3,9 Milliarden Schilling. BMW plant einen weiteren Ausbau in dieser Größenordnung. Die Technologie- und Marketinggesellschaft des Landes, deren Mitglied wir sind, offeriert weltweit den Betriebsstandort Steyr. Wir fördern lau- fend unsere ansässigen Betriebe. Mit dem voll aufgeschlossenen lndustriepark Hin- terberg, ein Gelände mit 43 .000 Quadrat- metern, bieten wir konkurrenzfähige Betriebsflächen. Mit dem Kauf des Stadt- gutes schaffen wir Grundreserven mit langfristigen Perspektiven, wie sie kaum eine vergleichbare Stadt auch als Betriebs- standort bieten kann. Trotz stark geschrumpfter Einnahmen durch die europaweite Rezession im ver- gangenen Jahr wollen wir mit einem anti- zyklischen Budget 1994 gegensteuern, das heißt, wir nehmen eine Neuverschuldung in Kauf, um die Binnenkonjunktur anzu- kurbeln und gleichzeitig die dringend not- wendigen Projekte zu realisieren, wie Wohnbau, Kanalbau, Verkehrsdrehscheibe Bahnhof, Bau der Wiesenbergbrücke, Revitalisierung Steyrdorf usw. Gedruckl auf umwcltfrcundlichcm, chlorfrei gebleichtem Papier Durch persönliche Intervention bei Bun- desminister Viktur Klima hube ich erreicht, daß der Minister Weisung gege- ben hat, bis September 1994 keine der weniger frequentierten Zugverbindungen nach Steyr einzustellen. Wir haben für jedermann sichtbar auch in diesem Jahr viel in Bewegung gesetzt und Weichen gestellt. Daneben sind täglich aber auch immer wieder Probleme zu bewältigen. Das ist die Herausforderung, der wir uns als Menschen ständig gegenü- ber sehen. Wenn wir allerdings schauen, was rund um uns herum passiert, sollten wir uns auch glücklich schätzen, daß wir in Frieden und Freiheit leben können. Österreich ist das zehn/reichste Land der Welt. Als Bürger dieses Staates sollten wir gerade jetzt, am Beginn eines neuen Jah- res, daran denken und vielleicht einen Moment dankbar sein, daß wir so leben können. Stellen wir das Gemeinsame vor das Trennende,fördern wir alle konstruk- tiven Kräfte, damit es uns weiter gut geht. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein friedvolles Weihnachtsfest, Glück und Gesundheit im Neuen Jahr Herzlichst Ihr

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