Amtsblatt der Stadt Steyr 1993/11

62 neue Wohnungen - Kindergarten - Brücke Für bisher größtes Revitalisierungsprojekt in Steyr 65 Mill. S investiert 4/304 Im Bild links die restaurierte Gie- belfassade des Wohnobjektes . Bild unten: Die 3geschoßige Wohnanlage mit Eingangsbereich. Fo19s: Kranzmayr Gedruckt auf umwehfrcundlichem, ch lorfrei gebleichtem Papier Das bisher größte Revitalisierungsprojekt in Steyr mit Investitionen von 65 Mill. S wurde auf der Fabriksinsel im Stadtteil Wehrgraben realisiert. Bürgermeister Her- mann Leithenmayr eröffnete am 26. Okto- ber das erneuerte ehemalige Ledigenheim mit 62 Wohnungen, einen städtischen Kin- dergarten und die restaurierte Jugendstil- Brücke. An den zwischen Steyrfluß und Gsangwas- ser gelegenen, 1868 erbauten Fabrikstrakt wurde 1912 anstelle der bereits 1370 erwähnten Gsangsmühle die "Kraftstation der Österreichischen Waffenfabriksgesell- schaft'' gebaut. Das Gebäude besteht aus zwei aneinandergefügten, auf Holzpfählen errichteten Trakten mit Sattel-, Zelt- und Flachdächern. Im Mai 1913 brannte das Objekt zum Teil ab und 1938 erfolgte der Umbau in ein Ledigen-Wohnhaus, worin bis zu 400 Personen untergebracht waren . Durch die Sanierung konnten 51 Zwei- raumwohnungen (35 - 60 m 2 ) und 11 Dreiraumwohnungen (64 - 89 m 2 ) errich- tet werden. Die Baukosten für dieses Revi- talisierungsvorhaben betragen 53 Mill. S. Die Mieten konnten günstig kalkuliert werden, weil die Sanierung der Fabriksin- sel durch Gewährung eines Förderungs- darlehens vom Land OÖ. in Höhe von 42,8 Mill. S, eines nicht rückzahlbaren Zuschusses durch die Stadt Steyr und durch Eigenmitteleinsatz der Steyr-Daim- ler-Puch AG erfolgte. Der Altbau besteht noch aus 70 - 110 cm starken Ziegelmauern und vorhandenen Holzbalkendecken mit 8 cm starken Holz- dielen, welche mittig von Gußsäulen getra- gen werden. Diese Säulen - teilweise reichlich verziert - sind als Gestaltungsele- mente im Gangbereich integriert und erhalten. Auch die vorhandene Dach- deckung wurde durch eine Ziegeldeckung ersetzt. Im Jahr 1990 wurde das "Ledigenheim" wegen der geschichtlichen, baukünstleri- schen und kulturellen Redeutung und wegen des öffentlichen Interesses vom Bundesdenkmalamt unter Denkmalschutz gestellt. Damit verbunden sind einige Auf- lagen des Bundesdenkmalamtes, die sich mit erhöhten Kosten bei der Gestaltung der Außenfassade, neuen Holzfenstern und neuem Dach niederschlagen. Diese Mehr- kosten belaufen sich auf ca. 10 Mill. S, wobei sich die Stadt Steyr bereit erklärt hat, ungefähr die Hälfte in Form eines nicht rückzahlbaren Zuschusses abzugel- ten. Als Gegenleistung wurde der Stadt Steyr das alleinige Einweisungsrecht für alle 62 Wohneinheiten auf die Dauer des Bestandes eingeräumt. STEYR

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