Amtsblatt der Stadt Steyr 1993/6

S tadtrat Karl HOLUB (VPJ ist im Stey- rer Stadtsenat für die Bereiche Alten- heim , Tourismus und Denkmalschut: verantwortlich. Im folgenden Beitrag berichtet er aus seinem Ressort : "Ende 1992 wurde - wie bereits berichtet - mit der Sanierung des Alten- und Pflege- heimes Tabor begonnen. Mehr als 66 Mill. S werden in den nächsten drei Jahren dazu eingesetzt. Als erste Etappe wurden Sanitäranlagen in Angriff genommen. Bei der Sanierung wurde darauf Wert gelegt, daß die neu errichteten Anlagen behinderten- bzw. roll- stuhlgerecht ausgestattet werden. Ein spezi- eller Gutachter, der selbst Rollstuhlfahrer ist, wurde laufend herangezogen, sodaß die neu errichteten Bade- und Sanitäranlagen nach Fertigstellung voll behindertentaug- lich sind. In den vergangenen Umbaumonaten haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Alten- und Pflegeheim Tabor eine hervor- ragende Leistung erbracht: Trotz der wirk- lich widrigen Umstände - ganze Teile des Hauses waren zeitweilig ohne die entspre- chenden Einrichtungen (teilweise sind sie es leider noch immer, weil die Baumaßnah- men noch nicht abgeschlossen sind) - war die Qualität der Pflegeleistung hervorhe- benswert! Stadtrat Karl HOLUB Gemeinsam mit dem "Forum der Steyrer Hausärzte" , dem ich für die Zusammenar- beit herzlich danke, wird ein Physikothera- peut gesucht. Bedauerlicherweise hat sich trotz der öffentlichen Ausschreibung bis jetzt noch kein Therapeut mit dem Recht der freien Praxis-Ausübung gefunden, der im Alten- und Pflegeheim Tabor tätig sein möchte. Auf diesem Weg möchte ich nochmals ersuchen, sich bei Interesse mit der Verwaltung des Alten- und Pflegehei- mes Tabor ins Einvernehmen zu setzen. Ein eigener Therapie-Raum soll nach den Vor- stellungen des künftigen Therapeuten ein- gerichtet werden; die erforderlichen Bud- get-Mittel stehen zur Verfügung. Es wäre nur wenig sinnvoll, schon jetzt mit der Ausstattung zu beginnen, ohne die Anfor- derungen der Therapeutin bzw. des Thera- peuten zu kennen. Angebot wesentlich verbessert werden soll. Die entsprechenden Planungsarbeiten sind eingeleitet. Im vollen Wissen um die bisher unzurei- chende Möglichkeit, sich mit den Angehörigen der Bewohner abzustimmen, wurde ein Angehörigen-Beirat eingerichtet. In den bisher stattgefundenen Treffen ergab sich bei erfreulich hoher Beteiligung eine rege Diskussion über Wünsche und Verbes- serungsmöglichkeiten, die die Angehörigen vorgeschlagen haben. Dieses Forum wird sicher weiter ausgebaut werden . Anfangs halte ich es für zweckmäßig, gemeinsame Veranstaltungen durchzuführen; in Zukunft denke ich eher daran, zu abteilungsweisen Gesprächsrunden zu bitten. Nach langem Bemühen ist es gelungen, die Position e iner Pflegedienst-Leiterin zu besetzen: Mit 1. Juli beginnt Frau Gertrude Kralik ihre verantwortungsvolle Tätigkeit. Ich wünsche ihr im Interesse der Bewohne- rinnen und Bewohner und der zukünftigen Kollegenschaft viel Erfolg und eine glück- liche Hand! Ab Herbst wird auch der Einsatz von Zivil- dienern beginnen. Die jungen Herren wer- den einen wichtigen Beitrag zur gesamten Leistung im Alten- und Pflegeheim Tabor erbringen. Leider muß ich Ihnen berichten, daß sich die Anzahl jener Personen, die auf eine Erster Abschnitt der Altenheim- Sanierung vor der Fertigstellung Die Bewohner haben mit großer Geduld und viel Verständnis die Unbill der langen Bauzeit ertragen. Ich möchte mich als zuständiger politischer Referent bei allen für die erwiesene Geduld und das Ver- ständnis bedanken. Bis Ende Juli dieses Jahres sollte dann endlich die Instandset- zungsarbeit an Bädern und Sanitäreinrich- tungen abgeschlossen sein. Der Einbau der Schwestern-Rufan lage, die in der "Heimabteilung" bisher noch nicht zur Verfügung gestanden ist, wird bis Ende Juni abgeschlossen sein. Damit ist sicher- gestellt, daß aus jedem Zimmer und aus den Freizeiträumen jederzeit im Notfall eine Alarmierung des Pflegepersonals vor- genommen werden kann. Auch eine direkte Verständigung mit dem Dienstzimmer wird in Zukunft möglich sein. Ich bin überzeugt davon, daß damit ein ganz wesentlicher Beitrag zur Sicherheit der Bewohner gelei- stet wird. Damit sind die beiden gravie- rendsten Problemfelder bereinigt. Derzeit läuft das Auswahlverfahren, mit dem die geeignetsten Pflegebetten ermittelt werden sollen: Elektrisch verstellbare Pfle- gebetten werden dem Pflegepersonal die anstrengende Arbeit erleichtern und gleich- zeitig die Annehmlichkeit für die Bewoh- ner steigern; die entsprechenden Anschaf- fungen werden in der zweiten Jahreshälfte beginnen. STEYR Hinsichtlich der Kostenübernahme durch die Gebietskrankenkasse bzw. die anderen Krankenversicherungsanstalten bestehen noch erhebliche Meinungsverschiedenhei- ten. Ich hoffe, daß diese nicht unüberwind- bar sind, zumal ich meine, daß das Ver- ständnis der Öffentlichkeit für die außeror- dentlich restriktive Haltung der Sozialversi- cherungen sehr gering ist! Zu gegebener Zeit werde ich mir erlauben, Sie, werte Steyrerinnen und Steyrer, über den Fort- gang in dieser Angelegenheit zu informie- ren. Die Verwaltung des Hauses und die Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter unterstützen voll meine Zielsetzung, den Tagesablauf für die Bewohnerinnen und Bewohner abwechslungsreicher zu gestalten. So fin- den zum Beispiel monatlich gemeinsame Geburtstagsfeiern statl, die teils von den Mitarbeitern des Hauses, teils von der Pfar- re gestaltet werden. Ich möchte mich dafür herzlich bedanken. Grillabende in der war- men Jahreszeit stellen ebenso einen belieb- ten Abwechslungsfaktor dar, wie ein ver- stärktes Veranstaltungsangebot auf kultu- reller Ebene. Die Tätigkeit des Seni- orenklubs im Altenheim ist überaus erfolg- reich, findet aber derzeit am vorhandenen Raumangebot ihre Grenzen: Es ist ei ne der Zielsetzungen für die weiteren Sanierungs- maßnahmen, daß gerade in dem Bereich der Aufenthalts- und Begegnungsräume das Gedruck1 aur umweltfreundlichem, chlorfrei gcbleiclucm Papier Aufnahme im Alten- und Pflegeheim Tabor warten müssen, laufend erhöht. Mehr als 100 Aufnahmewünsche liegen derzeit uner- ledigt vor; jeder einzelne ist in seiner Not- wendigkeit zweifelsfrei. Daher ist es von größter Dringlichkeit, mit dem Neubau von Altenheimen in den Stadtteilen zu begin- nen. Hier steht die Allgemeinheit vor einer gewaltigen finanziellen Anforderung: Nach derzeitigen Berechnungen beträgt der Auf- wand für ein Objekt für 100 Bewohner etwa 120 Mill. S! Über die Dringlichkeit besteht in der Gemeindevertretung kein Zweifel. Die Mittel für die Errichtung von drei Einheiten wurden von mir in das mit- telfristige Budget-Konzept vorgeschlagen. Die endgültige Erstellung des Konzeptes muß aber noch Gegenstand von politischen Verhandlungen sein. Sehr geehrte Damen und Herren, ich hoffe, daß ich Ihnen einen kleinen Überblick über die aktuelle Lage geben konnte. Seien Sie versichert, daß die Notwendigkeiten der Altenbetreuung nicht aus dem Blickfeld geraten werden!" Mit freundlichen Grüßen k:m ?_ /1~?_ 11/159

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