Amtsblatt der Stadt Steyr 1993/5

DIE SEITE DES BÜRGERMEISTERS in dieser Ausgabe des Amtsblattes infor- mieren wir Sie über Details der mit 1. Sep- tember dieses Jahres beginnenden Park- raumbewirtschaftung, mit der als wichti- ger Schritt bei der Realisierung des Gene- ralverkehrskonzeptes der Stadt Steyr eine wesentliche Reduktion des Fahrzeugver- kehrs in zentralen Bereichen der Altstadt erreicht werden soll. Denn jedermann wird dann einen Parkplatz finden, wieder- holte Suche nach einem Abstellplatz und die damit verbundenen Staus und Belästi- gungen durch Abgase werden verschwin- den. Wenn das Parken etwas kostet, wird sich jeder überlegen, oh er wirklich mit dem eigenen PKW in das Zentrum fahren muß. Denn gleichzeitig bieten wir ein lei- stungsfähiges Nahverkehrssystem mit kur- zen Taktzeiten der Busse und beim Kauf einer Monatskarte Fahrpreise, die Bruch- teile der Kosten für einen Autokilometer betragen. Ich hoffe daher sehr auf die Akzeptanz dieser Maßnahmen durch die Bevölkerung . Wem Umweltqualität wirk- lich ein Anliegen ist, der möge auf öffentli- che Verkehrsmittel umsteigen und so sei- nen Beitrag zur Verbesserung der Umwelt- qualität leisten . Damit Fahrzeug-Lenker aus der Region Steyr gar nicht erst in das Zentrum fahren, haben wir bei der Umkehrschleife der städtischen Busse im Westen der Stadt am Bierhäuslberg ein Grundstück für "Park and Ride" angemietet, das mit Einführung der Parkraumbewirtschaftung zur Verfü- gung stehen wird. Wer dort sein Fahrzeug kostenlos abstellt, kann mit dem im Vier- telstundentakt verkehrenden Bus in das Zentrum fahren. Zur Linderung der Park- raumnot beim Landeskrankenhaus Steyr schlage ich vor, daß die Mitarbeiter des Krankenhauses den Parkplatz beim Bier- häuslberg benützen und dann mit dem städtischen Bus zum Nulltarif die kurze Strecke zur Arbeitsstätte fahren. Ich hoffe hier in den Gesprächen mit Personalver- tretung und Verwaltung des Krankenhau- ses auf eine positive Lösung. Weil die Bewältigung der Verkehrsproble- me neben der Arbeitsplatzsicherung und der Beseitigung von Wohnungsnot zur wichtigsten Aufgabe der Kommunalpolitik zählt, betreiben wir mit Nachdruck die vom Verkehrsplaner Dr. Säckler im Bahn- hofsbereich geforderte Verkehrsdrehschei- be, auf der neben Parkplätzen für 230 Per- sonenautos auch die lokalen und regiona- len Busse unterzubringen sind. Die vom Gestaltungsbeirat bewerteten vier Entwür- fe von Steyrer Architekten hat nun auch der gemeinderätliche Bauausschuß aus- führlich diskutiert. Das Gremium hat sich einstimmig für die von Dipl.-Ing. Schmid vorgelegte Variante zur weiteren Planung entschieden und folgt damit nicht der Empfehlung des Gestaltungsbeirates, der dem Entwurf von Architekt Falkner aus städtebaulichen Erwägungen den Vorzug gibt. Das Falkner-Projekt e,jullt nicht die Vorgabe des Verkehrsplaners Dr. Stickler, der für die Verkehrsdrehscheibe Bahnhof neben Stellplätzen für mehr als 200 PKW auch die Unterbringung aller Busse für den öffentlichen Linienverkehr verlangt. Weil diese Vorgabe absolute Priorität hat - denn mit diesem Verkehrsbauwerk wollen wir ja eine wesentliche Verbesserung des innerstädtischen Verkehrsflusses errei- chen - war jener Entwurf zu favorisieren, der diese Forderungen erfüllt. Neben dem Gedruckt aur umwdLfrcun<llichcm. chlorfrei gebleichtem Papier Kapazitätsanspruch ist die Einhaltung des Kostenrahmens mit achtzig Millionen Schilling ein zweiter Fixpunkt: Die vorge- schlagenen Tunnellösungen sind deshalb nicht realisierbar, weil wir uns das finan- ziell nicht leisten können. Es geht daher jetzt um das zielstrebige Bemühen nach einer Variante, diefiir das Stadtbild ver- träglich ist, aber auch die Vorgabe des Verkehrsplaners erfüllt, damit dieses Bau- werk wirklich die erwartete Entlastung und Verbesserung bringt. Ich freue mich sehr, daß es nun eine offene Arbeitsstiftung für die Region Steyr gibt. Mit der Gründung des "Vereines zur Aus- und Weiterbildung von Arbeitnehmern in der Region Steyr" ist es erstmals in Öster- reich gelungen, daß Firmen ohne konkre- ten Eigenbedmffür eine situationsf?erech- te Qualifikation von Arbeitnehmern sor- gen. Es ist dies ein vorbildlicher Akt von Klugheit und Solidarität. Betriebsräte und Gewerkschaft sitzen mit den Arbeitgebern zusammen und fördern aktiv individuell abgestimmte Aus- und Weiterbildungsmaß- nahmen. Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit, herzlichst Ihr

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