Amtsblatt der Stadt Steyr 1993/3

Mehr Wissen über Gesundheit - Eine Information des öffentlichen Gesund- heitsdienstes Impfen schützt unsere Kinder Seit Beginn dieses Jahrhunderts hat sich der Gesundheitszustand unserer Kinder durch bessere soziale und hygienische Verhältnisse deutlichst verbessert. Der größte Fortschritt war sicher die Verhinde- rung vieler Infektionskrankheiten durch die Entdeckung und Einführung von Schutzimpfungen. Diphtherie ist z. B. eine extrem seltene Krankheit geworden und auch die Kinderlähmung ist für uns schon fast in Vergessenheit geraten. Der letzte Erkrankungsfall an Kinderlähmung war bei uns im Jahre 1980 aufgetreten: Er betraf ein nicht geimpftes Kind, das sich im Ausland infiziert hatte. Die Häufigkeit schwerer und lebensbedrohlicher Infekti- onskrankheiten wurde drastisch gesenkt. Das kann aber nur dann so bleiben, wenn auch weiterhin möglichst alle Kinder die notwendigen lmpfungen erhalten . Wie schützt die Impfung? Durch eine Impfung kommt der Organis- mus mit abgetöteten oder abgeschwächten Krankheitserregern oder mit Bestandteilen derselben in Kontakt und bildet gegen diese Abwehrstoffe (Antikörper). Diese Abwehrstoffe bewirken bei einer nachfol- genden Ansteckung, daß die Krankheit nicht oder nur in abgeschwächter Fo,m zum Ausbruch kommt. Wer soll geimpft werden? Jedes Kind soll vor bestimmten Infektions- krankheiten geschützt werden. Daher wird eine Reihe von Schutzimpfungen vom Obersten Sanitätsrat empfohlen. Damit auch Erwachsene vor Kinderlähmung und vor Wundstarrkrampf geschützt bleiben , müssen diese Impfungen regelmäßig auf- gefrischt werden. Siegfried Huber 70 Oberschulrat Siegfried HUBER feier- te am 6. März die Vollen- dung des 70. Lebensjahres. Herr Huber war 30 Jahre als Fachlehrer an der Höheren Technischen Lehranstalt in Steyr ver- dienstvoll tätig und leistete mit der Fer- tigung des Kultwagens zur Hallstattaus- stellung in Steyr einen hervorragenden Beitrag zur 1000-Jahr-Feier der Stadt. Auch das Steyrer Stadtwappen am Aus- gang des Straßentunnels Tomitzstraße stammt von OSR Siegfried Huber, dem wir noch viele Jahre Gesundheit und Schaffensfreude wünschen. STEYR Das Team des Vereines Heimhilfe und Hauskrankenpflege. Rechts im Bild Landesrat Klausberger . Foto: Kranzmayr Verein Heimhilfe und Hauskrankenpflege betreute 269 Personen Der Verein Steyrer Heimhilfe und Haus- krankenpflege hat 1992 neben der Alten- betreuung den Ausbau der Hauskranken- pflege forciert. Bei der Jahreshauptver- sammlung des Vereines wurde berichtet, daß von den 269 Personen, die im ver- gangenen Vereinsjahr in 47.000 Stunden betreut wurden, 70 Prozent eine medizi- nische Versorgung benötigten. Diese Lei- stung wurde von den insgesamt 76 Mitar- beitern (45 Freiberufliche und 31 Haupt- berufliche) erbracht. Zur Zeit sind 25 Mitarbeiter im Angestelltenverhältnis, Wann soll geimpft werden? Um rechtzeitig geschützt zu sein, soll jedes Kind möglichst früh geimpft werden. Grundsätzl ich soll nur geimpft werden, wenn der Impfling an keiner akuten Erkrankung leidet. Das im Impfplan (im Mutter-Kind-Paß enthalten) angegebene Alter stellt die Empfehlung für den besten Zeitpunkt dar. Versäumte Impfungen kön- nen zum nächstmöglichen Termin nachge- holt werden (Ausnahme: Keuchhustenimp- fung nur im ersten Lebensjahr). Im einzel- nen sollten Sie die lmpftermine für Ihr Kind und für sich selbst mit dem Arzt besprechen. Wann soll nicht geimpft werden? Wenn Ihr Kind zum Zeitpunkt der geplan- ten Impfung nicht ganz gesund ist oder wenn in Ihrer Umgebung eine Infektions- krankheit aufgetreten ist, sollte dies dem Arzt mitgeteilt werden, damit dieser even- tuell den Impftermin verschieben kann. Dies gilt selbstverständlich auch für Erwachsene. Bei Frühgeborenen und bei Kindern mit Störungen in der Entwicklung sollte vom Arzt ein individueller Impfplan erstellt werden. Gedruckt auf umweltfreundlichem, ch lorfrei gebleichtem Papier von denen 14 Personen als Altenhelfer, 4 als Pflegehelfer und 4 als Diplomkran- kenschwestern beschäftigt sind. Dem Verein werden zum Ausbau der Hauskrankenpflege weitere Räumlichkei- ten zur Verfügung gestellt. Der Dank des Vereines richtet sich besonders an Lan- desrat Mag. Gerhard Klausberger für die Adaptierung, Bürgermeister Hermann Leithenmayr für die Restfinanzierung und Direktor Mißbichler für die Bereit- stellung der Räume. Ist Impfen gefährlich? Nein! Eine Impfung stellt für einen gesun- den Organismus mit intaktem Abwehrsy- stem (Immunsystem) kein Risiko dar. Ein gesundes Immunsystem kann durch eine Impfung nicht "überlastet" werden. Für Risikopersonen, das sind z. B. Kinder, die an einer schweren chronischen Erkrankung leiden, ist die Frage, ob die Impfung eine Gefahr für die Gesundheit darstellt, sorg- fältig zu prüfen. Oft ist aber gerade in die- sen Fällen ein guter Impfschutz besonders wichtig. Gegen welche Erkrankungen wird geimpft? Gegen folgende Erkrankungen soll eine Impfung durchgeführt werden, da die Erkrankung selbst den Organismus schwer belastet und nicht selten zu bleibenden Schäden führt: Diphtherie, Masern, eitrige Gehirnhautentzündung (Haemophilus- Impfung), Tetanus, Mumps, Keuchhusten , Röteln, FSME (Gehirnhautentzündung, die durch Zecken übertragen wird), Kinderläh- mung. Die optimalen Impfzeiten finden Sie im Mutter-Kind-Paß. Ihr Arzt informiert und berät Sie gern. 25/81

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