Amtsblatt der Stadt Steyr 1993/2

waltung sowie eine Anpassung an die geänderten Aufgaben und Anforderungs- profile, die dem gesellschaftlichen Wandel entsprechen. Damit die nach wie vor über 3.000 Woh- nungssuchenden in absehbarer Zeit zu einem adäquaten Lebensraum in den eige- nen vier Wänden kommen können, müssen wir über die derzeit bestehenden Grundre- serven hinaus danach trachten, alle Mög- lichkeiten der Wohnraumbeschaffung in unserer Stadt verstärkt auszuschöpfen. Pri- vate Initiativen auf diesem Gebiet zu unterstützen, ist für mich kein 'Lippenbe- kenntnis ' , damit im gemeinsamen Bestre- ben Positives für die Stadt und ihre Bevöl- kerung geleistet werden kann. Im Umweltbereich gilt es, die derzeit bestehe~~en Vereinbarungen mit dem Land 00. sowie dem Abfallbeseitigungs- verband Steyr-Land zielstrebig fortzu- führen. Ein Schwerpunkt ist, die Abwässer aus dem Stadtteil Christkindl in den zu schaffenden öffentlichen Kanal einzulei - ten. Ich ersuche um Verständnis für all jene, die in den Umlandgemeinden das Befürfnis haben, an das Erdgasversor- gungsnetz der städt. Gaswerke angeschlos- sen zu werden. Es gilt selbstverständlich für mich, diese Initiativen nach Möglich- keit zu unterstützen, doch gleichzeitig schicke ich voraus, daß der Ausbau des Versorgungsnetzes in unserer Stadt darun- ter nicht leiden darf. Ein weiterer Aspekt im Umweltbereich, um den wir uns in Zukunft intensiv bemühen müssen, wird die Sicherung der Wasserversorgung sein. Wir müssen hier alle Möglichkeiten aus- schöpfen, damit die Versorgung mit die- sem Lebensmittel über das Jahr 2000 hin- aus gesichert ist. Die nachfolgenden Gene- rationen werden uns daran messen, in wel- chem Ausmaß wir die Umwelt geschützt und Vorsorge für einen intakten Lebens- raum getroffen haben. Wie ich bereits gegenüber der Presse und im Amtsblatt im Herbst vergangenen Jah- res dargelegt habe, ist es für mich ein erklärtes Ziel, die Adelsbibliothek im Schloß Lamberg im Einvernehmen mit den österreichischen Bundesforsten als barockes Juwel mit Tausenden von histori- schen Bänden der Öffentlichkeit zugäng- lich zu machen. An dieser Stelle möchte ich mich für das konstruktive Bemühen bei Herrn Dipl.-Ing. Pilz seitens der österr. Bundesforste sehr herzlich bedanken. Ein weiterer Aspekt im Kulturellen ist die Realisierung eines Auto- und Industriemu- seums bis zur Landesausstellung 1997, um die historische Entwicklung in unserer STEYR Bürgermeister Her- mann Leithen- mayr:,, MITEINAN- DER FÜR STEYR soll nicht nur Slogan sein, sondern mit unvoreingenomme- nem Engagement zur alltäglichen Realität werden, damit die gute Zusammenar- beit im abgelaufenen Jahr auch 1993 fort- gesetzt werden kann." Stadt auf diesem Gebiet geeignet zu doku- mentieren. Die Modernisierung des städt. Alten- und Pflegeheimes Tabor wird in den nächsten 3 Jahren runrl 66 Mill. S, mit kräftiger Unterstützung von Landesrat Mag. Klaus- berger, in Anspruch nehmen. Damit wird die bereits gut funktionierende Altenhilfe im Mobilbereich eine zeitgemäße Ergän- zung im Stationärbereich erfahren. Die Stadt hat als Grundvoraussetzung für die Errichtung einer Geschützten Werkstätte ein Areal im Bereich Hinterberg ange- kauft. Bund und Land werden für ca. 50 - 70 Menschen die entsprechenden Voraus- setzungen schaffen, damit diese, die wahr- scheinlich auf dem normalen Arbeitsmarkt nicht unterzubringen wären, Arbeit und damit Selbstverwirklichung finden kön- nen. Eine Würde, die sie sonst nicht erfah- ren könnten, und das ist meiner Meinung nach ein weiterer großer Fortschritt in die- sem Bereich. Ich bin der Auffassung, daß durch die Mil- liarden-Investitionen bei BMW, SAT und SNF die bestehenden Arbeitsplätze eine wesentliche Verbesserung erfahren und die gesamte Wirtschaft in unserer Region dadurch profitiert hat. Gerade heute konnte in Anwesenheit von Bundesminister Dr. Ferdinand Lacina die modernste Montage- halle der Steyr Nutzfahrzeuge AG eröffnet werden. Das in Fertigstellung befindliche Lackierwerk stellt einen weiteren Meilen- stein in der guten Zusammenarbeit zwi- schen Unternehmen und öffentlicher Ver- waltung dar, da das vorausgehende Geneh- Gedruckt auf umwehfreundlichem. chlorfrei gebleichtem Papier migungsverfahren 1m konstruktiven Zusammenwirken friktionsfrei und ohne Einsprüche abgewickelt werden konnte. Die durch das Forschungs- und Ausbil- dungszentrum für Arbeit und Technik erstellte Studie über eine Fachhochschule in Steyr legt schlüssig dar, daß gerade in diesem Bildu.ngsbereich hier vor Ort aus- gezeichnete Voraussetzungen für die Errichtung von Fachhochschulstudien- zweigen gegeben sind. Dies vor allem auch deshalb, da Steyr Sitz von Niederlas- sungen internationaler Unternehmen, wie BMW, SKF, SNF, GFM und dem Techno- logiezentrum der Steyr-Daimler-Puch AG ist. Ich hoffe daher, daß in dieser Diskussi- on auf Bunde~- und Landesebene die Anliegen der Stadt entsprechend Berück- sichtigung finden werden, denn nur so können wir die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in Steyr und in der gesamten Region im künftigen europäischen Wirt- schaftsraum forcieren. Mit der Zusage des Landes, 20 Mill. S für die Errichtung der Verkehrsdrehscheibe Bahnhofsüberbauung zur Verfügung zu stellen, kann nunmehr mit Nachdruck an die Realisierung dieses Bauvorhabens geschritten werden, da der Bund 40 Mill. S von den voraussichtlich 80 Mill. S bereit- gestellt hat. Bereits bei der ersten Sitzung des Gestaltungsbeirates in diesem Jahr wird eine Studie über die Gestaltung der Bahnhofsüberbauung diesem Gremium zur Begutachtung vorgelegt. Ich erwarte mir, daß im Jahr 1993 alle Verfahren Fortsetzung nächste Seite 15/39

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