Amtsblatt der Stadt Steyr 1993/2

Steyr im "Gesunde Städte"-Netzwerk Der Stadtsenat beschloß einen Antrag an den Gem~inderat zum Beitritt der Stadt Steyr in das Osterreichische "Gesunde Städte"-Netz- werk. Steyr erklärt dazu folgende Deklarati- on: 1. Die Stadt Steyr anerkennt den hohen Stel- lenwert der Erhaltung der Gesundheit ihrer Bürgerinnen und Bürger und bekennt sich zu den Grundsätzen der Gesundheitsförderung der Weltgesundheitsorganisation, wie sie im WHO-Projekt "Gesunde Städte" angestrebt werden. 2. Die Stadt Steyr setzt sich für die Entwick- lung einer gesundheitsfördernden städtischen Umwelt ein, die es allen Bürgerinnen und Bürgern erlaubt, ihre Gesundheit weiter zu entwickeln und auf Dauer zu erhalten. 3. Städte sind entscheidende Handlungsträger im Zuge der Umsetzung des Gesundheitsför- derungsprogrammes der Weltgesundheitsor- ganisation. Die Stadt Steyr verpflichtet sich deshalb zur politischen Unterstützung dieses Program- mes sowie zur Verfolgung der von der Welt- gesundheitsorganisation formulierten Ziele gesunder Städte: a) sichere und saubere physische Lebensbe- dingungen von hoher Qualität einschließlich der Wohnqualität; 1;>) ein ausgewogenes und stabiles städtisches OKO-System; c) eine sich gegenseitig unterstützende Gemeinschaft und Nachbarschaft; d) ein hohes Maß an Einbindung der Bürge- rinnen und Bürger bei Planungen und Ent- scheidungen, die die Gesundheit beeinflussen können; e) Befriedigung der Grundbedürfnisse, Was- ser, Ernährung, Wohnen, Arbeit und Sicher- heit für alle Bürgerinnen und Bürger; f) Chancengleichheit aller Bürgerinnen und Bürger beim Zugang zu Kenntnissen, Erfah- rungen und Dienstleistungen, die die Gesundheit berühren; g) eine vitale und ökologisch ausgerichtete städtische Wirtschaft; h) breites Verständnis gegenüber der eigenen kulturellen Vergangenheit und gegenüber anderen ethnischen Gruppen in der Stadtbe- völkerung; i) eine städtische Struktur und Verwaltung, die auf die typischen Eigenarten der unter- schiedlichen Stadtteile Rücksicht nimmt und diese auf Dauer erhält; j) Gesundheitseinrichtungen und Kranken- versorgung auf hohem Niveau für alle Bür- gerinnen und Bürger; k) Chancengleichheit aller Bürgerinnen und Bürger für bestmögliche Gesundheit und Wohlbefinden. 4. Die Stadt Steyr wird im Hinblick auf die umfassenden gesellschaftlichen Einflußfak- toren auf die Gesundheit, die multisektorale Zusammenarbeit in der Verwaltung stärken und bei allen städtischen Planungen und Vor- haben im besonderen Maße die Auswirkun- gen auf die Gesundheit und Umwelt berück- sichtigen. 5. Der erklärte Wille, der Gesundheitsförde- rung e inen hohen Rang in Politik und Ver- waltung einzuräumen, schafft erst die Vor- aussetzung für eine gesunde Stadt. Die Stadt Steyr wird daher im Rahmen ihrer Möglich- keiten und Zuständigkeiten konkrete Maß- nahmen zur Durchsetzung der von ihr über- nommenen programmatischen Verpflichtun- gen ergreifen. STEYR Ehrenmedaille für Karl Salcher Die Ehrenmedai ll e der Stadt Steyr über- reichte am 2. Februar Bürgermeister Leithenmayr dem Landesfeuerwehrkom- mandanten in Ruhe, Herrn Karl SAL- CHER. Bürgermeister Leithenmayr wür- digte die fachlichen Qualitäten Salchers bei der Entwicklung der Feuerwehr in Oberösterreich zu einer der schlagkräf- tigsten Organisationen in Österreich. Sal- cher habe sich besonders für die Anlie- gen der Feuerwehr der Stadt Steyr enga- giert und mit dem Hinweis auf die Qua- lität der in Steyr erzeugten LKW seinen Einfluß im Bundesfeuerwehrverband gel- tend gemacht, daß die österreichischen Feuerwehren die Produkte aus Steyr in ihre Beschaffungsprogramme aufneh- men. Damit habe sich Salcher, sagte Bür- germeister Leithenmayr, auch um die Erhaltung von Arbeitsplätzen in Steyr verdient gemacht. - Überreichung der Ehrenmedaille, im Bild (v. r.): Bezirks- feuerwehrkommandant Gottfried Waller- graber, _Bürgermeister Hermann Leithen- mayr, Ehren-Landesfeuerwehrkomman- dant Karl Salcher, Frau Salcher, Landes- feuerwehrkommandant Johann Huber. Foto: Hartlauer Westbahn über Steyr Einstimmig beschloß der Gemeinderat einen Dringlichkeitsantrag der PP-Fraktion zu einer Resolution über den Anschluß Steyrs an die Westbahn mit folgendem Wortlaut: "Das im Jahr 1992 von den österr. Bundes- bahnen vorgelegte Projekt, die Westbahn zwischen Amstetten und Linz viergleisig auszubauen und dabei den Streckenab- schnitt zwischen Seitenstetten und St. Valentin vollkommen neu zu trassieren, berechtigt die Stadt Steyr neuerlich zu der Forderung, durch Führung von zwei der vier Hochleistungsgeleise über Steyr in dieses Hauptverkehrsnetz mit eingebunden zu werden. Steyr mit seinen 40.000 Einwohnern und einem großen Einzugsgebiet ist nicht nur e ine der bedeutendsten Industriestädte Österreichs, sondern auch eine sehr bedeu- tende Schulstadt und könnte durch Einbin- dung in das europäische Fernverkehrsnetz auch als Fremdenverkehrsstadt reüssieren. Die Streckenführung von Linz über Steyr nach Amstetten wäre nur um etwas mehr Ged ruc kt auf umwe ltfreundl ichem, chlorfrei gebleichtem Papier als l km länger als die über St. Valentin . Die Stadt sowie das untere Enns- und Steyrtal wären mit einem Sch lag aus der Randlage befreit und bekämen entspre- chende wirtschaftliche Impulse. Sollten die geringeren Mehrkosten der Streckenführung über Steyr (etwas mehr a ls I km) abermals als Vorwand gegen die Einbindung in das europäische Fernver- kehrsnetz benutzt werden, so sollten Steyr und das Land OÖ. alles daran setzen, um diesen Differenzbetrag aufzubringen und der Stadt ihre verdiente Jahrhundertchance geben. Der Gemeinderat fordert daher den Bür- germeister der Stadt Steyr auf, in dieser Angelegenheit Verhandlungen mit folgen- den Stellen aufzunehmen: Generaldirektor der ÖBB Dr. Heinrich Übleis; Eisenbahnhochleistungsstrecken AG, Vorstand Dr. Gustav Hammerschmid ; Amt der Oö. Landesregierung: Landes- hauptmann Dr. Josef Ratzenböck, Landes- rat Dr. Pühringer. " 13/37

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