Amtsblatt der Stadt Steyr 1993/1

DIE SEITE DES BÜRGERMEISTERS erstmals beschloß der Gemeinderat mit dem Budget 1993 einen Haushalt mit einem Ausgabenrahmen von über einer Milliarde Schilling. Hinter dieser gewalti- gen Summe steht ein großes Investitions- programm mit starker Wirkung in die Zukunft. Dieses Budget fand auch breite Zustimmung im Gemeinderat, denn nur drei von 36 Mandataren stimmten gegen den Entwurf. Wir setzen starke Akzente in der Stadtpolitik mit einem bisher nie dage- wesenen Wohnbauprogramm, das in dieser Funktionsperiode des Gemeinderates 1.300 bis 1.400 Neubauwohnungen brin- gen wird und darüber hinaus viele Millio- nen für die Sanierung alter Wohnungen im historischen Stadtkern vorsieht. Mit der Errichtung des Kommunalzen- trums auf dem Gelände der ehemaligen Hauptreparatur der Steyr-Daimler-Puch AG an der Ennser Straße konzentrieren wir den Wirtschaftshof und die Stadtwer- ke, um hier über Synergieeffekte alle Mög- lichkeiten der Rationalisierung auszu- schöpfen, die allen Bürgern unserer Stadt durch günstige Tarife finanzielle Vorteile bringen werden. Zur Vermehrung zukunftssicherer Arbeitsplätze setzen wir auch heuer unsere massive Wirtschaftsför- derung fort, mit der wir erreicht haben, daß Steyr heute mit einem Investitionsvolumen von insgesamt über 15 Milliarden Schil- ling zu einem der bedeutendsten High- tech-Standorte Österreichs geworden ist und unsere hochqualifizierten Fachkräfte hier angemessene Arbeitsplätze vorfinden. In diesen Tagen eröffnete Bundeskanzler Vranitzky die neue Montagehalle der Steyr-Nutzfahrzeuge AG, die 450 Mill. S gekostet hat und die Montage von jährlich 10.000 Lastwagen möglich macht. Nach der BMW-Gründung der bisher größte industrielle Neubau nach 1945. Die von den großen Investitionen für Wohnbau und Industrieanlagen ausgehenden Impulse haben der heimischen Wirtschaft eine anhaltende Binnenkonjunktur beschert, über die ich mich besonders freue, weil unsere Mitbürger Arbeit haben und gutes Geld in die Stadtkasse zur Realisierung der Gemeinschaftsaufgaben fließt. Mit Hochdruck gehen wir heuer an die Umsetzung des neuen Generalverkehrs- konzeptes. Wir beginnen mit dem Bau der Verkehrsdrehscheibe Bahnhof mit 188 PKW-Stellplätzen und Parkplätzen für die Busse von Bahn und Post - ein lange gewünschtes Vorhaben, das 80 Mill. S kostet, wobei von der Stadt 20 Mill. S zu zahlen sind. Um den ruhenden Verkehr im Stadtzentrum in geregelte Bahnen zu len- ken, wird in der zweiten Jahreshälfte die Parkplatzbewirtschaftung eingeführt. Das Geld aus den Parkgebühren wird zweckge- bunden für die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs verwendet. Ich habe das Angebot der BMW Motorengesellschaft in Steyr dankend angenommen, wonach sich BMW bereit erklärt, die vom BMW-For- schungszentrum für München erstellten Modelle der Steuerung des Verkehrsflus- ses in Ballungsräumen zur Verfügung zu stellen, adaptiert an die Grundlagen des Steyrer Generalverkehrskonzeptes. Ich halte die Lösung der Verkehrsproble- me für eines der brennendsten Anliegen unserer Stadt. Da wir nun mit dem Gene- ralverkehrskonzept über die notwendigen Grundlagen verfügen, gehen wir mit aller Kraft an die Realisierung der notwendigen Maßnahmen. Natürlich hat der Bau der Nordspange absolute Priorität und mit dem Ausbau des Plenklberges sind die Voraus- setzungen geschaffen, daß der Bund nun dieses Großprojekt in Angriff nehmen wird, das eine entscheidende Entlastung im innerstädtischen Verkehr bringen wird. Wir haben in diesem Haushaltsvoran- schlag Vorsorge für die Realisierung eines Stadtentwicklungskonzeptes vorgesehen, mit dem wir bereits einen anerkannten Fachmann beauftragt haben. Mit der Ein- führung einer neuen Organisationsstruktur im Magistrat schaffen wir die Vorausset- Gcdrud;J auf umwellfreundlichem, chlorfrei gebleichtem Papier zung für bestmögliche Effizienz der Dienstleistungen an unsere Bürger. In diesem Jahr beginnen wir mit einer groß angelegten Sanierung des Alten- und Pfle- geheimes Tabor, wo wir innerhalb von drei Jahren über 60 Mill. S investieren werden. Wir haben um 6 Mill. S Baugrund zur Ver- fügung gestellt und damit nach jahrelan- gem Bemühen erreicht, daß Bund und Land mit Investitionen von 22 Mill. Seine geschützte Werkstätte für 70 Behinderte bauen. Den Neubau des Behindertenwohn- heimes in Gleink unterstützen wir mit 6 Mill. S. Die Überdachung der Kunsteisbahn wird heuer endgültig realisiert. Nach intensiven Vorarbeiten wird in diesem Jahr das Hal- lenbad-Projektentscheidungsreif, das heißt, wir bekommen ein Projekt mit ver- bindlichen Angaben über den Finanzie- rungsbedarf. Damit können wir auch hier zur Tat schreiten. In Zusammenarbeit mit den Direktoren der Steyr-Daimler-Puch AG und der Steyr- Nutzfahrzeuge AG bereiten wir über einen Zeitraum von fünf Jahren die Einrichtung eines Automuseums für 22 bis 30 Oldtimer vor - alles Zeugnisse der ehemaligen Steyr LKW- und PKW-Fertigung. Zu den höchst dotierten Bereichen im Stadtbudget zählt auch heuer wieder die Reinhaltung der Umwelt. Allein für den Kanalbau investieren wir 30 Mill. S. Heuer wird die Zuleitung zur Christkindlleite etwa bis zum Steyrtalbahnhof fertigge- stellt. 1994 können die ersten Objekte der Christkindlsiedlung an das Kanalnetz angeschlossen werden . Mit der Christ- kindlsiedlung wird der letzte große, noch nicht angeschlossene Stadtteil in die umweltfreund Iiche Abwasserentsorgung eingebunden. Die Kanalisierung des Ge- bietes kostet 40 Millionen S und muß in Jahresetappen vollzogen werden. Fortsetzung auf Seite 4

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