Amtsblatt der Stadt Steyr 1992/11

V: izebürgermeister Erich SABLIK (SP) ist im Steyrer Stadtsenat für die Referate Umweltschutz, Rein- haltungsverband und Städt. Wirtschaftshof zuständig. Im folgenden Beitrag berichtet er aus seinem Ressort: "Der Oberösterreichische Landtag hat ein Abfallwirtschaftsgesetz erlassen , aufgrund dessen alle Gemeinden in Oberösterreich eine neue Müllordnung beschließen müs- sen . Die Stadt Steyr hat das in der Sitzung des Gemeinderates vom 3. Juli 1992 durchgeführt. Es sind ab 1. Jänner 1993 eine Reihe von Änderungen zu erwarten, wobei von einschneidender Bedeutung ist, daß die Gebühr nun gesplittet wird. Das heißt, es gibt eine Abfallbehandlungs- und eine Müllabfuhrgebühr. Diese Teilung war notwendig, weil aufgrund dieses Gesetzes die Verpflichtung für die Stadt besteht, alle Kosten, die für das Sammeln der Altstoffe anfallen auch in die Müllabfuhrgebühr bzw. Abfallbehandlungsgebühr einzu- schließen. Laut Gesetz sind nun alle Oberösterreicher verpflichtet, ihren Müll entsprechend zu trennen und nur jene Stof- Vizebürgermeister Erich SABLIK Ebenfalls erwähnenswert ist die Altgla- sentsorgung. I Iier stehen im Bereiche der Stadt an 74 Stellen jeweils die Container für Weiß-, Grün- und Braunglas, die wöchentlich entleert werden. Trotzdem kommt es manchmal vor, daß die Contai- ner überquellen. Wir sind ständig bemüht, über unsere Servicestellen bzw. über die privaten Firmen, die die Entsorgung im Auftrag der Stadt erledigen, daß immer genügend Sammelbehälter zur Aufnahme dieser verwertbaren Stoffe bereitstehen. Es einer eventuellen Verringerung der Müll- abfuhrgebühr. Helfen Sie mit, daß unsere Deponie noch lange hält und gehören auch Sie zu den Menschen, die möglichst wenig Abfälle verursachen. An dieser Stelle möchte ich auch noch auf die verschiede- nen Einschaltungen in den Tageszeitungen hinweisen, wo wir versuchen, einzelne Entsorgungsmöglichkeiten bzw. die Vor- gangsweise der Trennung darzustellen, um eine möglichst breite Streuung der Infor- mation zu erreichen. Ein besonderer Erfolg ist der Problem- müllsammlung der Stadt beschieden. War es doch möglich, im vergangenen Jahr ca. 80 Tonnen dieser wasser- und luftgefähr- dender Stoffe einzusammeln. An acht Sammelstellen im Bereiche der Stadt besteht jeweils am 1. Samstag im Monat die Möglichkeit, in der Zeit von 8 bis 12 Uhr diese Stoffe kostenlos abzugeben. Den Männern der Freiwilligen Feuerwehr, die diese Sammelstellen betreuen, sage ich besonderen Dank. Mülltrennung und Müllvermeidung fe, die nicht verwertbar sind, als Restabfall (Hausabfall) der Mülltonne zu übergeben. Die Bürger der Stadt Steyr sind der Erfül- lung dieser gesetzlichen Bestimmungen schon einen Schritt voraus, denn dieses Trennsystem wurde im großen Umfang bereits 1986 eingeführt und bringt bereits jetzt eine jährliche Entlastung der Deponie von mehr als 3.000 Tonnen . Dieser große Erfolg ist nur möglich , weil ein dichtes Netz von Entsorgungscontainern zur Ver- fügung steht, aber auch andererseits im großen Umweltbewußtsein der Steyrer Bevölkerung gründend, die gewillt ist, die Restmüllmenge so klein wie möglich zu halten. Ein Beispiel ist die Altpapiersamm- lung: Im Durchschnitt werden in Oberö- sterreich pro Kopf und Jahr 22 kg Altpa- pier einer entsprechenden Verwertung zugeführt. In der Stadt Wels und Linz ist das eine Menge von ca. 33 kg pro Kopf und Jahr, während in Steyr bereits über 50 kg einer entsprechenden Verwertung zuge- führt werden können. Die Disziplin beim Trennen ist bei der Steyrer Bevölkerung hervorragend. Um eine noch größere Stei- gerung und dadurch auch Kostenreduzie- rung zu erreichen, werden in der nächsten Zeit weitere 70 Container für die Altpa- piersammlung zur Aufstellung gebracht. Auch wird in den Neubaugebieten schritt- weise dieses Trennsystem eingeführt. STEYR gibt einen Bediensteten der Stadt, der alle diese Sammelstellen täglich abfährt, eine entsprechende Sauberhaltung durchführt und bei Überfüllung von Containern sofort eine Entleerung veranlaßt. Ein besonderes Anliegen für mich ist die Entsorgung der alten Kühlgeräte. Diese stellen eine immense Gefahr für die Umwelt dar, weil sie durch ihre Inhalts- stoffe eine massive Gefährdung des Grundwassers, aber auch der Luft und des Ozongürtels verursachen können . Weiters liegt es in meiner Absicht, zu vermeiden, daß diese alten Kühlgeräte aus Kostener- sparnis in der Landschaft entsorgt werden oder unbefugterweise bei irgendwelchen Altwarenhändlern landen, daher ist die Rücknahme dieser Kühlschränke im Berei- che der Stadt Steyr noch immer kostenlos. Sie können Ihr altes Kühlgerät zu den Dienststunden im Städtischen Wirtschafts- hof, Schlüsselhofgasse 65 , abliefern. Die Entsorgung, die dann gesetzesgemäß erfolgt, veranschlagt einen Betrag von S 800.- pro Stück und wird sicherlich bis Ende 1992 über das ordentliche Budget der Stadt Steyr finanziert werden. Im besonderen darf ich auf das Flugblatt, das dieser Nummer des Amtsblattes beiliegt, hinweisen. Hier wird besonders auf die Thematik Müllabfuhr eingegangen und wichtig sind dabei auch die Möglichkeiten Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem Papier Kopfzerbrechen bereitet uns lediglich die Sammlung der Altkunststoffe. Hier muß an die Disziplin der Bevölkerung appelliert werden. Es ist bekannt, daß der Einzelne sicherlich nicht in der Lage ist, die ver- schiedenen Kunststoffsorten auseinander- zuhalten und wird es dem Gesetzgeber obliegen , eine entsprechende Regelung zu treffen, daß nicht immer nur der Konsu- ment oder die Stadt die Zeche bezahlen müssen. Auskünfte über Müllvermeidung, Müll- trennung erteilt Ihnen die Magistratsabtei- lung XII, Umweltschutz und Bürgerdienst, erreichbar über die Telefonnummer des Magistrates 575/244 und 299 und aller Voraussicht nach auch ab 15. November 1992 über die Durchwahlnummern 444 und 499. Für spezielle Auskunft steht dann auch das Umwelttelefon mit der Steyrer Telefonnummer 81133 zur Verfügung." Herzlichst Ihr 9/285

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