Amtsblatt der Stadt Steyr 1992/11

Ein Jahr Bür ermeister Hermann Leithenma r: Kommunalpolitische Initiativen und Weichenstellungen für die Zukunft Nach Ablauf des ersten Jahres der Funkti- onsperiode als Biirgermeisler gab Her- mann Leithe11111ayr der Presse einen Bericht iiher die bisher gesetzten Aktivitä- ten und Weichenslellungenfür die Zukunft. Wohnbau Bei etwa 3.000 Wohnungssuchenden hat die Linderung der Wohnungsnot absolute Priorität. Für den Neubau von mehr als 800 Wohnungen innerhalb von drei Jahren gibt die Stadt die gigantische Summe von über 90 Millionen Schilling an Zuschüs- sen, damit auch für Bürger mit niedrige- rem Einkommen Wohnraum zur Verfü- gung steht. In den letzten zwölf Monaten wurden 208 neue Wohnungen übergeben, hunderte sind im Bau und allein 1993/94 entstehen im Rahmen des Sonderwohn- bauprogrammes, das die Stadt beim Land durchgesetzt hat, 300 Neubauwohnungen. Die Bauleistungen werden von der Stadt mit aller Kraft forciert. Damit auch im Pri- vatbesitz befindliche Wohnungen im Alt- stadtbereich saniert und leerstehender Wohnraum aktiviert werden kann, wurde für den Stadtteil Steyrdorf ein großes Wohnungsförderungsprogramm beschlos- sen, das bei Ausnutzung der Möglichkei- ten an die 180 zusätzliche Wohnungen bringt, wobei auch hier die Stadt viele Mil- lionen zuschießt. Mit diesem Wohnbauvolumen fließt auch ein lnvest von schätzungsweise minde- stens einer Milliarde in die heimische Wirtschaft und ist neben den Industrie- Investitionen Grundlage einer sehr guten Binnenkonjunktur und ein wesentlicher 4/280 Beitrag zur Sicherung von Arbeitsplätzen. Damit Grundstücke für forcierten Wohn- bau auch künftig zur Verfügun_g stehen, wurden für 50 Mill. S 60.000 mTBauland im Stadtteil Tabor für 300 Neubauwoh- nungen und moderne Infrastruktur gesi- chert. 20.000 m 2 Bauland für Wohnungen werden außerdem mit der Realisierung des Kommunalzentrums durch die dann frei werdenden Liegenschaften des städtischen Wirtschaftshofes gewonnen. Kommunalzentrum Mit dem Kauf eines 31.700 Quadratmeter großen Grundstückes aus dem Bestand der ehemaligen Hauptreparaturwerkstätte der Steyr-Daimler-Puch AG und den darauf bestehenden Bauten bekommt die Stadt ein Kommunalzentrum, das den städtischen Wirtschaftshof, die Verkehrsbetriebe und das Gaswerk aufnehmen wird. Bürgermei- ster Leithenmayr erwartet sich durch die Konzentration der städtischen Dienstlei- stungsbetriebe Rationalisierungseffekte mit fühlbaren Auswirkungen auf Tarife und die daraus resultierende finanzielle Entlastung der Bürger. Durch rasch initi- ierte Alternativprojekte konnte Leithen- mayr die vom Verkäufer ursprünglich geforderten 180 Millionen Schilling auf einen Kaufpreis von l00 Millionen Schil- ling reduzieren und obendrein noch den Stadtsäcke! schonende Ratenzahlungen durchsetzen. Zur Vorbereitung einer effizienten Adap- tierung und planmäßigen Übersiedlung der Service-Unternehmen der Stadt in das neue Kommunalzentrum setzte der Bür- Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem Papier Bürgermeister Leithenmayr und Stadtrat Tatzreiter heim Spatenstich für 40 Klein- wohnungen auf dem Resthofgelände, für die aus dem Stadtbudget 25,6 Mill. S gezahlt werden. genneister ein Projektmanagement ein, das die Neuorganisation nach optimalen betriebswirtschaftlichen Kriterien vorneh- men wird. Wirtschaftsförderung Durch massive Intervention bei Bund und Land sowie einer Direktförderung von 20 Mill. S durch die Stadt Steyr ist es gelun- gen, bei der Steyr Nutzfahrzeuge AG ein Investitionsprogramm von drei Milliarden Schilling in Steyr auszulösen, womit der Standort Steyr auch für die Zukunft gesi- chert ist. Die Steyr Nutzfahrzeuge AG hat im vergangenen Geschäftsjahr ihre LKW- Produktion mehr als verdoppelt und mit 2.750 Mitarbeitern 184 Mill. S Gewinn vor Steuern gemacht. Seit den 70er Jahren gab es in Steyr bei der LKW-Produktion kei- nen Gewinn mehr. BMW Steyr ist mit jährlich 350.000 Moto- ren, die 2.200 Mitarbeiter produzieren, sehr erfolgreich. Mehr als die Hälfte des gesamten Gewerbesteueraufkommens der Stadt wird heuer bereits von BMW bezahlt. Das Unternehmen plant nun wei- tere Investitionen von drei Milliarden Schilling. Die Stadt Steyr wird sich auch hier wieder mit Förderungen beteiligen. Die Gewerbeförderung insgesamt wurde heuer wesentlich verbessert. Betriebsan- siedlungen über Euro-Leasing wird Vor- rang eingeräumt. Für den wirtschaftlichen Aufschwung des Stadtteiles Steyrdorf wurde eine großzügi- ge Wirtschaftsförderung geschaffen, um hier ein effizientes Erneuerungsprogramm aufgrund eines Strukturkonzeptes durchzu- führen. Überdachung der Kunsteisbahn Nach mehr als 15 Jahren Diskussion und nach heftigem politischen Streß, der bis zur Einflußnahme auf Behördenverfahren fortgesetzt wurde, realisieren wir nun auch Das neue Pensionistenheim an der Indu- striestraße auf dem Tabor mit 24 Wohnun- gen, die am 18. September dieses Jahres den Mietern übergeben wurden Fotos: Hartlauer STEYR

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