Amtsblatt der Stadt Steyr 1992/10

S tadtrat Roman EICHHÜBL, FP, ist im Stadtsenat für die Stadtwerke zuständig. Im folgenden Beitrag kom- mentiert er aus seinem Ressort: "Aus der Statistik über Fahrgastfrequenzen im Jahr 1991, die im Zusammenhang mit der Vorlage der Jahresbilanz der Stadtver- waltung zur Kenntnis gebracht wurden, ist zu ersehen, daß 1991 rund 3,75 Mill. Per- sonenbeförderungen durchgeführt wurden. Dies entspricht gegenüber 1990 einer Erhöhung um rund 245.000 oder 6,97 Pro- zent und bestätigt, daß die im Kalenderjahr 1991 vorgenommenen Verbesserungen, wie Einführung der Citybuslinien und Ver- kürzung der Taktzeiten auf der Linie 2 (Resthof-Gründbergsiedlung), eine nicht unwesentliche Verbesserung des Angebo- tes bedeutet haben. So erfreulich die zunehmende Inanspruchnahme des öffent- lichen Verkehrsmittels ist, so muß doch vermerkt werden, daß die Steigerungsraten bei den äußerst günstigen Zeitfahrtenschei- nen und der damit verbundene Rückgang Stadtrat Roman EICHHÜBL dem innerslädtischen öffenllichen Perso- nennahverkehr die Finanzkraft der Städte überfordern. In diesem Zusammenhang darf ich auch erwähnen, daß die städt. Ver- kehrsbetriebe täglich zwischen 15.000 und 16.000 Personenbeförderungen durch- menden Jahren für eine Ausdehnung des Rohrnelzes im Bereich der Stadt Steyr ein- zutreten, damit die Schadstoffbelastung in der Stadt, an der auch der Hausbrand mit Einzelofenfeuerung erheblich beteiligt ist, vermindert wird. Im Hinblick darauf, daß Erdgas aufgrund der derzeitigen Kenntnisse bis in das 22. Jahrhundert zur Verfügung stehen wird, erscheint mir die Ausdehnung der Versor- gungsmöglichkeiten gerechtfertigt. Durch die langfristigen Verträge der Austria Ferngas GesmbH als Hauptverteiler der in Österreich abgesetzten Erdgasmengen, sowie wegen der zunehmenden Diversifi- kation der Bezugsländer, ist auch weiter- hin mit einer gesicherten Erdgasversor- gung zu rechnen. Abschließend möchte ich noch kurz das Thema der Trinkwasserversorgung strei- fen , das im heurigen Sommer wegen der langanhaltenden Trockenheit in vielen Gebieten Anlaß zu Diskussionen gab und in diesen Bereichen auch Wassersparmaß- Entwicklung der Fahrgastzahlen im Bereich des städtischen Verkehrsbetriebes und Ausbau der Erdgasversorgung an Einzelfahrscheinen zur Einnahmenver- minderung in diesem Betriebszweig führ- ten. Wurden 1989 noch durchschnittlich 5,59 S je Fahrgast eingehoben, sank dieser Durchschnittswert 1991 anf 5,28 S je Fahr- gast ab. Demgegenüber steht, daß der Auf- wand 1989 je Fahrgast noch durchschnitt- lich 8,84 S betragen hat und 1991 auf 9, 12 S gestiegen ist. Daraus resultiert, daß die Verkehrsbetriebsverluste von 1989 auf 1991 von rund 9,9 Mill. S auf 13,4 Mill. S angestiegen sind und eine weitere Steige- rung des Verlustes für das laufende Geschäftsjahr als gegeben erachtet werden muß. Die Entwicklung zeigt, daß höhere Beförderungsleistungen nur über ein ver- größertes Angebot erreicht werden kön- nen, dies aber nur unter Zurkenntnisnahme erhöhter Verluste möglich ist. Es wird daher erforderlich sein, daß diese Last, die den Städten mit eigenem Verkehrsbetrieb entsteht, in Hinkunft durch finanzielle Zuwendungen von Land und Bund verklei- nert wird. Letztendlich wird der innerstäd- tische Verkehr in Städten mit hohem Ein- pendleranteil auch das Interesse dieser übergeordneten Gebietskörperschaften fin- den müssen, da die hohen Verluste aus STEYR führen und damit einen beachtlichen Bei- trag für das Beförderungsbedürfnis leisten. 1991 haben die Fahrzeuge des städt. Ver- kehrsbetriebes 922.400 km im innerstädti- schen Bereich zurückgelegt und statistisch gesehen rund 4,06 Personen je km beför- dert. Durch das städt. Gaswerk wurden 1991 24,16 Mill. S investiert, wodurch der höch- ste Gasabsatz seit Bestehen des Gaswerkes mit 18,163.014 m3 erreicht werden konn- te. Die Investitionen lagen vorwiegend im Bereich des Netzausbaues, sodaß Ende 1991 die Gesamtlänge des Rohrnetzes 118,34 km (ohne Hausanschlüsse) betra- gen hat. In diesem Zusammenhang darf ich feststellen, daß man das Rohrnetz im Gas- werk seit 1972 (55,39 km) in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt hat, und damit ein erheblicher Beitrag zur Vermin- derung der Schadstoffbelastung (vor allem Schwefeldioxyd und Kohlendioxyd) gelei- stet wurde. Hierfür mußten in diesem Zeit- raum etwa 129,4 Mill. S aufgewendet wer- den, wobei durch die Stadt ein Beitrag von rund 28,2 Mill. S geleistet wurde. Ich werde mich bemühen, auch in den kom- Gedruckt auf umweltfreundlichem. chlorfrei gebleichtem Papier nahmen verordnet werden mußten. Für das Gebiet der Stadt Steyr möchte ich feststel- len, daß dieser Sommer zu einem Prüfstein der zentralen Trinkwasserversorgung wurde und keine wie immer gearteten Pro- bleme, weder bei der Aufbringung noch bei der Verteilung, aufgetreten sind. Wei- ters ist noch festzustellen, daß auch die Qualität des Trinkwassers zu allen Zeiten den gesetzlichen Anforderungen entsprach und keine Tendenzen zu einer Qualitäts- minderung zu erkennen waren. Dies zeigt, daß der in den letzten 15 Jahren getätigte Einsatz von erheblichen Finanzmitteln zur Förderung, Speicherung um] Verleilung des in Verkehr zu bringenden Trinkwas- sers, gerechtfertigt war." Mit freundlichen Grüßen 13/265

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