Amtsblatt der Stadt Steyr 1992/9

Fußgängerzone Steyrdorf - Lösung in Sicht? Vizebürgermeister Dr. Leopold PFEIL, Verkehrsreferent der Stadt Steyr, kom- mentiert aktuelle Themen aus seinem Ressort. "Zur Vorgeschichte: Im November 1991 wurde die Fußgängerzone Steyrdorf ein- geführt. Seither konnten sich sowohl die Bewohner als auch Geschäftsleute dieses Stadtteiles ihr Bild über die Vor- und auch Nachteile von verkehrsberuhigten Zonen machen. Nach Anfangsschwierigkeiten beruhigte sich die Verkehrssituation im Stadttei 1 Steyrdorr. Leider mußten die Wirt- schaftstreibenden teils erheblich Umsatz- rückgänge verzeichnen. Über ihre Vertre- tungen hatten sie dringende Antriige an den Verkehrsausschuß gestellt. Eine 2. Zufahrt und eine 2. Abfahrt (~i ußl;n; Sicr- ninger Straße, Frauengasse, Mittcrc Gasse) sollten erlaubt werden. Nach anfänglichen schwerwiegenden Bedenken von seiten der Bevö lkerung in diesen Straßen über eine teilweise Rück- nahme der Verkehrsberuhigung, hatten sich nach vielen Gesprächen und Diskus- · ionen die Bewohnervertreter mir gcgcnü- Ausflugsfähre führt in die Stauseeland- schaft vor den Toren Steyrs Zwischen Steyr und Staning verkehrt ein Ausflugsschiff, das 100 Personen Platz bietet und von jedermann, beispielsweise für Betriebsausflüge, Konferenzen, Fir- menfeste, Hochzeitsfeiern usw. vom Schiffahrtsunternehmen Nußbaummüllcr in Wolfern gechartert werden kann. Der Schiffszug besteht aus einem 8,5 m lan- gen Schubschiff, dem 13mal8 m langen Gastraumschiff und dem Sanitärbeiboot. Das Schiff ist mit etwa 15 Stundenkilo- metern unterwegs und kann aufgrund des niedrigen Tiefganges von nur 70 Zentimetern bei mittlerem Wasserstand sogar bis zum Ennskai in Steyr hochfah- ren. Nußbaummüller investierte 1,8 Mill. S und 1.800 Arbeitsstunden. Die Char- tergebühr für drei Stunden beträgt wochentags S 6.000.-, Sa. und So. S 6.300.-; ein fünfstündiger Abendchar- ter ist mit S 7.800.- kalkuliert (Wochenende S 8.300.-); ein Ganztag- scharter kostet am Wochenende S 12.500.-. Zu den Tarifen kommt noch die Mehrwertsteuer. Fotos: Hartlauer 12/236 Vizebürgermeister Dr. Leopold Pfeil ber bereit erklärt, folgender Vorgangswei- se zuzustimmen: 1. Öffnung der äußeren Sierninger Straße, Frauengasse als 2. Zufahrt; 2. Öffnung der Mittere Gasse als 2. Aus- fahrt. Diese sollen nur tagsüber, und auch befri- stet für 6 Monate gelten. Dem Durchzugs- verkehr muß durch technische Lösungen Einhalt geboten werden. Dieser vernünftige Kompromiß wurde lei- der in der Verkehrsausschuß-Sitzung vom 27. 8. 1992 durch den Auszug von vier anwesenden Gemeinderäten der SPÖ ver- hindert. Der Verkehrsausschuß war damit nicht mehr beschlußfähig und mußte des- halb abgebrochen werden. In Stcyrdorf bleibt daher bis auf w,eiteres alles beim alten. Eine von der SPO-Frak- tion vorgeschlagene Volksbefragung über Stcyrdorfproblcmc (nach Redakti- onsschluß dieser Ausgabe) muß erst im Gedruckl auf umwcl 1freundlichem, chlorfrei gebleichtem Papier Gemeinderat diskutiert und beschlossen werden. Bei einer eventuellen Volksbe- fragung sollte man natürlich die Gelegen- heit ergreifen, alle anstehenden Fragen, also nicht nur den Problemkreis auf den Verkehr reduziert, aufzugreifen. Außer- dem ist im Statut der Stadt Steyr nicht vorgesehen, daß eine Befragung nur in EINEM Stadtteil vorgenommen wird. Ein Teil der Betroffenen kann sich bei dieser Befragung jedoch nicht artikulie- ren. Der Teilnehmerkreis wird hier noch genau abzuklären sein. Aufruf an die Münichholzer Bevölkerung Von vielen Bewohnern dieses Stadtteiles kommt der Wunsch, ganz Münichholz in eine Tempo 30 km/h-Zone umzuwan- deln. Ich meine, man sollte dabei aber auf alle Fälle die Straßen, wo öffentlicher Busverkehr besteht, davon ausnehmen. Dieser sollte nicht behindert werden. Liebe Bewohner: Ich ersuche Sie, mir hiezu Ihre Wünsche und Vorstellungen bekanntzugeben, damit wir im Verkehrs- ausschuß darüber gemeinsam beraten können." Mit fre dlichen Grüßen, i:;t ·r r der 51adt Steyr, ~ t· i ze ·rg eister 1 STEYR

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