Amtsblatt der Stadt Steyr 1992/6

DIE SEITE DES BÜRGERMEISTERS Liebe Mitbürger, bei der Diskussion mit Bürgern des Stadtteiles Steyrdo,f hal sich gezeigt, daß es in diesem Bereich neben der Suche nach ausgewogenen Lösungen für den ruhenden und fließenden Ver- kehr auch slrukturelle Probleme gibt, die nur durch intensive Zusammenar- beit aller Bewohner dieses Stadtteiles mit dem Magistrat gelöst werden können. Die Einführung der nun seit einem halben Jahr bestehenden Verkehrs- regelung mit Fußgeherzone in Steyr- do,f geschah, weil die Mehrheit der Bürger diese Maßnahmen konkret gefordert hat. Da nun auch die von den Bürgern seihst gewählte Form offenbar nicht der Weisheit letzter Schluß ist, kann nur durch gerechte Verteilung der Lasten und Kosten sowie den Verzicht auf lieb gewordene Annehmlichkeiten eine für alle erträg- liche Situation erreicht werden. Steyrdo,j braucht neben umwelt- freundlicher Verkehrsführung ein umfassendes Wirtschaftskonzept. Ich werde mich im Gemeinderat dafür ein- setzen, daß die Stadt eine entspre- chende Studie für Entscheidungs- grundlagen mitfinanziert und darüber hinaus Schwerpunkte der Wirtschafts- förderung in Steyrdo,f setzt. Die Gemeinschaft der Bewohner unserer Stadt muß ihre ganze Kraft einsetzen, daß die historisch begründete Schön- heit und Qualität dieses Stadtteiles wieder zur Blüte kommt. Dazu ist u . a. die Revitalisierung des alten Baube- standes auf modernen Wohnkomfort dringend notwendig. Dann wird auch der zur einheimischen Bevölkerung überproportionale Anteil von Auslän- dern, die sich nur Substandardwoh- nungen leisten können, zurückgehen . Wir werden hier auch von der Stadt aus nach neuen Förderungsmodellen mit attraktiven Angeboten suchen . Zur Gesundung dieses Stadtteiles gehört aher auch, daß die dort woh- nende Bevölkerung bei den ortsansäs- sigen Geschäften kauft und damit soli- darisch zur Sicherung der Gewerhehe- triebe beiträgl. Die in S1eyrdo1f ansässige Wirtschaft muß sich in ihrem Sortimenl vom üblichen Mas- senangebot deutlich unterscheiden und den gesamten Bereich der Nah- versorgung abdecken. Dann wird sich auch der wirtschaftliche E1folg ein- stellen. Wir müssen auch his10risch wertvolle Räume einer ihrer Qualitäl stimmigen Verwendung zuführen. So könnte beispielsweise das Lebzelter- haus in seiner ursprünglichen Funkti- on wieder belebt werden. Wir werden in jedem Fall alles in unserer Macht stehende unternehmen, damit das Juwel Steyrdo,j wieder neuen Glanz bekommt. Bei der Diskussion über den Aushau des Plenklberges_fi-eute ich mich über die konstruktiven Beiträge der Bürger- initiative, der'en Wünsche wir bei den Planungsbehörden des Landes voll vertreten. In einem Gespräch mit den Vertretern der Bürger am 18. Mai im Rathaus wurde folgendes vereinbart: Im Zuge des vierspurigen Aushaues des Plenklberges wird am Fuß des Berges eine Grünspur für den Schwer- verkehr in Richtung Seitenslettner Straße angelegt. Die Plenklberg-Kreuzung wird so ein- gerichtet, daß von Münichholz in Richtung Stadt eine Grünspur zur Ver- fügung stehen wird. Im Bereich des Gasthauses Maradon- na ist ein Übergang für Fußgeher und Radfahrer vorgesehen, der behinder- tengerecht nusgPßihrt wPrdPn wird. Die Kreuzung Messerer-Haager Straße - Nordspange wird als Kreis- verkehr angelegt. Im Bereich des BMW-Werkes soll über die Haager Straße ein Fußgeherüber- gang mit Blinklicht geschaffen werden. Die Stadt Steyr garantiert den Ausbau der Gußwerkstraße auf eine Breite von 8 Metern - das isl Bundesstraßen- Standard - vor Fertigstellung der Nordspange. Damit kann der gesamte Schwerverkehr auf diese Trasse umge- leitet werden. Gedruckt au f umweltfreundlichem. chlorfrei gehlcichtcm P,1pier Ich danke der Hiirgerinitiati1•e.für ihre konstruktive Mitarheil und versichere, daß die S1adtverwal1ung alle Möglich- keiten optimaler Verkel114'iihrung aus- schöpfen wird. Ich betreibe auch zielstrebig das Pro- jekt der Modernisierung des Stadtba- des. Am 25. Mai konnte ich der Bäder- kommission des Landes Oberöster- reich bei einem Lokalaugenschein vor Ort die Dringlichkeit unseres Anlie- gens darstellen. Das Gutachten der Kommission ist die Voraussetzung, daß wir die notwendigen Millionenbe- träge als Förderung von Land und Bund für die Realisierung eines Erleb- nishades bekommen. In dieser Ausgabe des Amtsblattes fin- den Sie auch einen Bericht zu der vom Stadtsenat beschlossenen Überda- chung der Kunsteisbahn. Nach Jahr- zehnten Diskussion wird nun dieses für die Freizeilgestaltung so wichtige Projekl realisiert. Einladen möchte ich Sie zur Teilnah- me am Stadt.fest, das am 27. und 28. Juni mit einem attraktil'en Un!erhal- tungsprogramm stattfinde!. Ich wün- sche Ihnen schöne Tage Herzlichst Ihr

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