Amtsblatt der Stadt Steyr 1992/5

Grundsatzbeschluß für •• Bahnhof-Uberbauung Die Vertreter der Stadt Steyr bemühen sich seit dem Frühjahr 1989 um die Errichtung einer Bahnhof-Überbauung, auf der neben Stellplätzen für Personenkraftwagen auch Haltestellen für alle Regionalbusse Platz finden sollen. Die Verhandlungen gestalte- ten sich äußerst schwierig, da sowohl über die Größe als auch über die Finanzierung unterschiedliche Auffassungen bestanden. In den letzten Wochen fanden Gespräche mit Vertretern der ÖBB und des Amtes der Oö. Landesregierung statt, in denen die weitere Vorgangsweise, insbesondere die Raumnutzung und die Finanzierung dieses Projektes, konkretisiert werden konnten. Bundesminister Dr. Rudolf Streicher hat für die Errichtung der Bahnhofsüberbau- ung bei Gesamtkosten von ca. 76 Mill. Schi11ing einen Betrag in Höhe von minde- stens 38 Mill. Schilling in Aussicht gestellt. Dies entspric~t 80 Prozent der Kosten einer Bahnhof-Uberbauung für 140 PKW, entsprechend dem Stellplatzbedarf der ÖBB, oder etwas über 50 Prozent einer Bahnhof-Überbauung für 300 PKW, wobei bahneigene Grundstückskosten und Gemeinkostenzuschläge nicht in Rechnung gestellt werden. Da dieses Projekt eine große Bedeutung für das Stadtbild haben wird, wurde vom Gestaltungsbeirat anläß- Automuseum für Steyr Bürgermeister Hermann Leithenmayr hat nach intensiven Gesprächen mit der Steyr Nutzfahrzeuge AG und der Steyr-Daimler-Puch AG erreicht, daß nun zielstrebig die Gründung eines Automuseums in Steyr realisiert wird, denn die in Steyr entwickelten Auto- mobile repräsentieren nicht nur öster- reichische, sondern auch europäische Autogeschichte. Zur Realisierung des Projektes wird ein Verein gegründet, an dem die Stadtgemeinde mit 50 Prozent und die Steyr Nutzfahrzeuge AG sowie die Steyr-Daimler-Puch AG mit je 25 Pro- zent beteiligt sein werden . Die Instand- setzung der 22 Oldtimer, vorwiegend PKW, wird 10 Mill. S kosten. Die Stadt beteiligt sich mit 2,5 Mill. S in fünf Jahresraten. Neben den Fahrzeu- gen sollen auch Archiv_ipaterial und Konstruktionspläne der Offentlichkeit zugänglich gemacht werden. "Das Oldtimer-Museum muß raschest reali - siert werden, sonst laufen wir Gefahr, wertvolle Zeugen der Industriege- schichte unserer Stadt an das Ausland zu verlieren", sagt Bürgermeister Leit- henmayr. Der Standort des Museums ist noch nicht entschieden. STEYR lieh der Vorstellung dieses Projektes am 31. März 1992 die Ausschreibung eines Architektenwettbewerbes gefordert. Dieser muß nach Ansicht der ÖBB von der Stadt in Auftrag gegeben und bezahlt werden. Die Vertreter des Amtes der Oö. Landesre- gierung, die zuerst einen Nahverkehrsver- trag zwischen der ÖBB und dem Land Oberösterreich, der eine 80:20-Finanzie- rung vorsieht, befürworteten, erklärten sich nun mit der vorgeschlagenen Finan- zierungsvariante einverstanden. Vertrags- partner sind in diesem Fall die ÖBB und die Stadt, wobei das Land als Förderer auf- tritt. Neben dem Land Oberösterreich kann auch an das Finanzministerium als weite- ren Förderer herangetreten werden, da a11e Regionalbusse (Bundesbusse) auf diesem Parkplatz ihre Haltestellen haben werden und damit 37 Prozent der Gesamtfläche belegen. Der Überbauung des Bahnhofes einsch- ließlich seiner Anbindung an die Bundes- straße 115 und den städtischen Verkehrs- ring wird auch in der von der Stadt Steyr und dem Land in Auftrag gegebenen Stu- die "Verkehrsdrehscheibe Bahnhof' zen- trale Bedeutung beigemessen. Um die Projektierung bei der ÖBB offizi- ell zu veranlassen und die Mittel im Bud- get 1993 vorzusehen, brauchen die ÖBB eine grundsätzliche Willensäußerung der Stadt über die Annahme dieses Angebotes und den Abschluß eines Vertrages zwi- schen der ÖBB und der Stadt Steyr im Sinne der vorgeschlagenen Finanzierung. Der Stadtsenat beantragte beim Gemeinde- rat Steyr, einen diesbezüglichen Grund- satzbeschluß zu fassen. Aus dem Stadtsenat Damit bedürftige Steyrer Pflichtschüler an Schulland-, Sport- und Wienwochen teil- nehmen können, bewilligte der Stadtsenat 77.400 S. Die katholische Mittelschülerver- bindung Lamberg Steyr bekommt für die Adaptierung ihres Schulungslokales l0.000 S. Die Konzertreise der Stadtkapelle in die Steyrer Schwesterstadt Kettering, an der 50 aktive Musiker teilnehmen, fördert die Stadt mit 100.000 S. Für Maler- und Tape- ziererarbeiten im Alten Theater gab der Stadtsenat 156.000 S frei. Je 100.000 S bekommen die Träger des Kinderfreunde- und Waldorfkindergartens in Steyr. Als dritte Rate für die Problemmüllsammlung 1992 wurden 500.000 S freigegeben. 1992 sind für die Problemmüllsammlung 3 Mill. S veranschlagt. Der Firma Bittner zahlt die Stadt den Abgang aus der Altpapiersamm- lung des Jahres 1991 in Höhe von 338.000 S. Das Jugendzentrum "im Gassl", Eisen- Gedruckt auf umweltfreu ndl ichem. chlorfrei gebleic htem Papier Dr. Kurt Schmidl zum Magistrats- direktor bestellt Der Stadtsenat beschloß die Bestellung von Dr. Kurt SCHMIDL zum Magistrats- direktor der Stadt Steyr. Dr. Schmid! tritt mit l. Juli die Nachfolge von Hofrat Dr. Franz KNAPP an, der in den Ruhestand tritt. Kurt Schmid], 1956 in Steyr geboren, stu- dierte Jus an der Universität Linz und arbeitete zunächst als Universitätsassi- stent am Institut für Wirtschaftsrecht. Im September 1982 trat Dr. Schmid] in den Dienst des Magistrates Steyr. Im August 1983 wurde er zum Vorstand des Stadt- rechnungsamtes bestellt und im Juni 1991 mit den Agenden des Magistratsdirektor- Stellvertreters betraut. Dr. Schmid! will durch kontinuierliche Schulung und Einführung moderner Managementmethoden die Mitarbeiter des Hauses zu einer leistungs- und bedarfsorientierten Verwaltung motivie- ren. Die Dienstleistungen für den Bürger müssen rasch und effizient erbracht wer- den. Der Prozeß der Neustrukturierung wurde mit dem Auftrag einer Organisati- onsberatung an das Kommunalwissen- schaftliche Dokumentationszentrum bereits eingeleitet. Foto: Mehwald gasse 3, bekommt eine Subvention von 40.000 S. Die Aktivitäten des Vereines für Arbeit, Beratung und Bildung werden mit 220.000 S gefördert. Für die Verbesserung der Straßenbeleuchtung im Bereich des Jahrmarktgeländes auf dem Tabor wurden 78.000 S freigegeben . Die Kuraktion für Steyrer Pensionisten in Bad Gastein wird mit 63.062 S subventioniert. In der Stigler- und Karolinengasse sowie im Bereich des Bründlplatzes werden neue Erdgasleitun- gen verlegt. Der Stadtsenat gab dafür 416.000 S frei. Die Ortsgruppe Steyr des Bienenzüchtervereines bekommt eine Bei- hilfe von 10.000 S. 5/105

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