Amtsblatt der Stadt Steyr 1992/5
DIE SEITE DES BÜRGERMEISTERS Liebe Mitbürger, als Standort multinationaler Konzerne mit hochqualifiziertem Arbeitskräftepo- tential brauchen wir eine leistungsfähi- ge Anbindung an das internationale Straßennetz - sozusagen eine "Straße nach Europa". Nach sechs Jahren intensiver Bemühungen sind nun Land und Bund zum Bau der Nordspange bereit, deren Realisierung mit allen dazugehörigen Ausbaustrecken dem Bund hunderte Millionen Schilling kostet und Steyr die existenziell notwen- dige Erschließung zum oberösterreichi- schen Zentralraum sowie eine wesentli- che Entlastung im innerstädtischen Ver- kehr bringt. Der im Juni beginnende Ausbau des Plenklberges ist in der Lan- desplanung Teil des Nordspangenpro- jektes , ebenso wie der vollzogene Aus- bau der Harat zmüllerstraße und des Knotens Pachergasse. Die Verbreite- rung des Plenklberges um 2,5 Meter bringt eine vierte Fahrspur, die künftig auch als Busspur von Münichholz in das Stadtzentrum benutzt werden kann. Um eine Baustelle Plenklberg wären wir auch ohne Straßenverbreiterung nicht herumgekommen, da dringendst neue Kanäle, Strom- und Telefonkabel sowie Gas- und Wasserleitungen in die- sem Bereich verlegt werden müssen . Im Zusammenhang mit dem Straßenbau haben mir Bürger ihre Befürchtungen über zusätzliche Verkehrsbelastungen mitgeteilt und darauf hingewiesen, daß ein Ausbau der Gußwerkstraße und damit die Verlagerung von Fahrzeug- verkehr außerhalb des Wohngebietes realisiert werden müsse . Unsere Planung ging vom Anbeginn in diese Richtung. Schon im Vorjahr wurde von meinem Amtsvorgänger Bürgermeister Schwarz beim Stadtteilgespräch in Münichholz der Ausbau der Gußwerkstraße verbind- lich zugesagt. Hier handelt es sich also um keine neue Variante, sondern um ein längst ins Auge gefaßtes Projekt. Beim Gespräch mit Bürgern des Stadtteiles Münichholz am 28. April habe ich das abermals bestätigt und im Einverneh- men mit den Wünschen der Bevölkerung sind folgende Maßnahmen vorgesehen: Wir garantieren den Ausbau der Gußwerkstraße auf eine Breite von 8 Metern (Bundesstraßen-Standard) durch die Stadt Steyr vor Fertigstellung der Nordspange. Der gesamte Schwer- verkehr kann dann auf diese Trasse umgeleitet werden. Nach unseren Vorstellungen soll der Fahrzeugstrom von der Nordspange bei der Einmündung in die Messerer- bzw. Haagerstraße über einen Kreisverkehr geführt werden, der die Auffächerung in zugeordnete Fahrtrichtungen nach Wunsch zuläßt. Die Ampelsteuerung oberhalb des Plenklberges bietet eine Dauer-Grünspur von Münichholz Rich- tung Stadtzentrum und eine Grünwelle vom Stadtbad Richtung Münichholz . Der Schwerverkehr zur Nordspange wird schon am Fuß des Plenklberges Richtung 'Gußwerkstraße ausgeleitet. Natürlich muß die Stadt auch den Kreu- zungsbereich am Fuß des Wachtberges mit der Einbindung in die Gußwerk- straße großräumig ausbauen. Ich weiß mich hier mit den im Gemeinderat ver- tretenen Fraktionen einig, daß wir im Stadtbudget die IJOtwendigen Mittel für den Vollausbau der Gußwerkstraße vor Fertigstellung der Nordspange bereit- stellen. Ich bin der Bürgerinitiative Münichholz dankbar für das konstruktive G"spräch. Wir werden alle Möglichkeiten optima- ler Verkehrsführung ausschöpfen. Die Stadt braucht den Ausbau des Plenklberges ebenso notwendig wie den Ausbau der Gußwerkstraße, um den wachsenden Verkehr,für den wir alle mitverantwortlich sind, zu bewältigen. Allein der Ausbau des Plenklberges wird für die Anrainer spürbare Entla- stungen durch Abbau des Staus und damit flüssigen Verkehr mit weniger Abgasen bringen. Durch begleitende Lärmschutz-Maßnahmen wird sich auch in dieser Hinsicht die Situation nach dem Ausbau wesentlich verbessern . Die Realisierung des Projektes Nordspange bedeutet für Steyr einen leistungsfähi- gen Anschluß an den oberösterreichi- schen Zentralraum. Mehr denn je ist die Konkurrenzfähigkeit unserer Betriebe Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleich1 cm Papier und damit die Erhaltung der Arbeits- plätze von guten Straßenverbindungen abhängig. · Im Zusammenhang mit der Konkurrenz- fähigkeit unserer Betriebe steht auch die Gründung einer Fachhochschule in Steyr. Wir haben daher eine Studie in Auftrag gegeben, die beweisen wird, daß in Oberösterreich Steyr der beste Standort für eine solche Schule mit Fachrichtung Maschinenbau und Auto- mationstechnik ist. Hochrangige Spe- zialisten unserer Betriebe in Steyr arbeiten an der Darstellung der Begründung, warum unsere Stadt als Sitz international renommierter For- schungsinstitute geradezu prädistiniert für die Errichtung einer Fachhochschu- le ist . Unterrichtsminister Scholten hat mir zugesagt, die Bewerbung Steyrs sorgfältig zu prüfen. Denn das letzte Wort ist hier längst noch nicht gespro- chen. Die Standort-Entscheidung fällt erst Ende dieses Jahres. Ich werde alles unternehmen, daß diese Fachhochschu- le nach Steyr kommt. Unsere hoch ent- wickelten Betriebe brauchen bestquali- fizierten Nachwuchs. In diesem Sinne geht es hier auch um eine Weichenstel- lunR wirtschaftlicher Zukunft. Herzlichst Ihr
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