Amtsblatt der Stadt Steyr 1992/5

Besondere Betreuung für Problemkinder in den städtischen Kindergärten Da die Zahl der Kinder mit "schwierigem Verhalten" stark zunimmt, wird ab sofort in den städtischen Kindergärten eine spe- zielle Betreuung angeboten, das heißt, eine Kindergärtnerin mit heilpädagogischer Ausbildung , eine Logopädin sowie eine Psychologin befassen sich mit den "Pro- blemkindern" . Im folgenden Beitrag erläu- tert Frau Hermine Schachermayr, die Lei- terin der Steyrer Kindergärten , die aktuel- le Situation: "Ein Phänomen , mit dem sich immer mehr Menschen, die in den verschiedenen pädagogischen Bereichen arbeiten, kon- frontiert sehen, ist der Umstand , daß bei Kindern und Jugendlichen die Zahl der sogenannten ' Verhaltensauffälligkeiten' zunimmt. Die Ursachen, die dazu führen , Jaß immer mehr Kinder Probleme haben und sich nicht in ihrer sozialen Umwelt zurechtfinden, sind vielfä ltig. Tatsache ist, daß eine steigende Anzahl von Kindern den Anforderungen, die an sie gestellt werden , nicht gewachsen ist und zur Bewältigung ihrer Lebenssituation negative Strategien entwickeln - also auf- fällig werden . Die Unsicherheiten sowie die Auffälligkeiten erschweren die Integra- tion in die Gemeinschaft und sind für die WERTSICHERUNG März 1992 Verbraucherpreisindex 1986 = 100 Feb. März Verbraucherpreisindex 1976 = l00 Feb. März Verbraucherpreisindex [966 = 100 Feb. März Verbraucherpreisindex I [958 = 100 Feb. März Verbraucherpreisindex Ir 1958 = 100 Feb. März Kleinhandelspreisindex 1938 = 100 Feb. März im Vergleich zum früheren Lebenshaltungskostenindex 1945 = 100 Feb. März 1938 = 100 Feb. März [6/116 l 16,4 116,7 181,0 181,5 317,5 318,4 404,6 405,6 405,9 406,9 3.064,1 3.072,0 3.555,3 3.564,5 3.019,8 3.027,5 KINDER FREMDER VÖLKER ZEIGEN IHR SPIELZEUG Internationale Kinderspielzeugausstellung Montag, 15. Juni , bis Freitag, 19. Juni , von 9 bis 18 Uhr im Stadtsaal Steyr; Eintritt: S 20.- (Kinder), S 50.- (Erwachsene). Gemeinsam mit Foto Hartlauer, Spielzeug- ecke Steyr, Toyota Froschauer und Kultur- amt-Jugendreferat Steyr. Symbolisierend für eine teilweise intakte Welt, zeigt diese Ausstellung das Leben von Kindern im Einklang mit und in der Natur. Spielend lernen die Kinder ihre Welt zu begreifen . Überall in den Dörfern und Städten Afrikas , Lateinamerikas oder betroffenen Kinder ein mindestens ebenso großes Problem wie für ihre Umwelt. Sehr schnell werden solche Kinder als "schlimm" bezeichnet. Dieses Problem stellt sich bereits in der ersten Einrichtung, die unsere Gesellschaft für die außerfami- liäre Erziehung bereitstellt - im Kinder- garten. Hier müssen Schwierigkeiten im sozialen Lernen aufgefangen werden , wel- che offensichtlich eine steigende Zahl von Eltern nicht mehr bewältigen können . Auf- gaben, welche die pädagogische Arbeit des Kindergartens weit überschreiten und die hier tätigen Menschen oft auf das äußerste belasten. Trotzdem wird versucht, soweit wie möglich , auch Kinder mit Schwierig- keiten zu integrieren , weil besonders diese Problemkinder Hilfestellung brauchen. Dies stellt natürlich hohe Anforderungen an das in den Kindergärten tätige Personal. Um hier eine notwendige Unterstützung zu geben, beginnen wir nun verstärkt, inner- halb der bestehenden pädagogischen Ein- richtungen besonders geschulte Mitarbeite- rinnen einzusetzen, die gezielt mit diesen Asiens sieht man Kinder, die mit Stolz dem Reisenden ihre selbstgemachten Spielsachen vorführen. Im Spiel eignen sich die Kinder die Werte ihrer Kultur an und lernen die Regel des Zusammen- lebens . Kindern arbeiten, um so mitzuhelfen, bestehende Defizite im emotionalen Bereich zu verringern. Denn nur durch ein vorurteilsfreies Eingehen auf die familiäre Situation des Kindes in Zusammenarbeit mit den Bezugspersonen können Schwie- rigkeiten bewältigt werden. Um benachteiligten Kindern den Start ins Leben zu erleichtern, werden sich die städ- tischen Kindergärten dieser Aufgabe besonders widmen. Zu begrüßen ist, daß bereits alle Verantwortlichen die Wichtig- keit der vorschulischen , außerfamil iären Sozialsituation sehen und verstärkt bemüht sind, Mittel für den Ausbau von Kinder- gärten, für sonderpädagogische Betreuung (Logopädin, Sonderkindergärtnerin, Psy- chologin) zur Verfügung zu stellen, um so den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Denn Problemkinder gehen uns alle an, und das Recht des Kindes auf Chancengleichheit im Kindergarten sollte gewahrt sein." Steyrer Autor analysiert Fußball-Sport Werner Zöchling - Fußball. Soziologi- sche Ana lysen einer Sportart und ihrer Aktiven. - 144 Seiten, S 198.-, Trauner Universitäts Verlag. Mit diesem Band legt der Autor aus Steyr eine umfassende Analyse jener Sportart vor, die nach wie vor die Mas- sen mobilisiert. Das Besondere des Fußballs und seine Einbindung in Wirtschaft und Gesell - schaft werden von mannigfaltigen Sicht- weisen betrachtet; ein tieferes Verständ- nis für die Motivation und die Situation der Aktiven dieser Sportart wird geför- dert. Anhand einer empirischen Untersu- chung bei 480 Fußballspielern aller oberösterreichischen Spielklassen wer- den die sozialen und psychologischen Aspekte realistisch aufgezeigt. Wer will, kann in dieser Arbeit Ansatzpunkte für die Verbesserung der Situation des österreichischen Fußballs finden. Gedruckt aur umweltfreundlichem. chlorl'rei gebleichtem Papier Um sich eine vage Vorstellung über den konkreten Inhalt dieses Fachbuches machen zu können, werden im folgen- den einige Themenkreise aufgelistet, die vom Autor hinterfragt werden : Wie ver- läuft eine durchschnittliche Fußballer- karriere? lst Ful5ball wirklich ein Gesundheitsrisiko? Ist Fußball Hemm- schuh oder Steigbügel für die berufliche Laufbahn? Wie verhalten sich die Funk- tionäre gegenüber dem Nachwuchs? Wie werden Konflikte innerhalb einer Mann- schaft bewältigt? Was sind die Anforde- rungen an die Trainerpersönlichkeit? Was macht jemanden zur Spielerpersön- lichkeit? Der Autor: Dr. Werner Zöchling ist HS- Lehrer an der Ganztagsschule HS-2 Ennsleite, 41 Jahre alt; beim SK Vor- wärts Steyr war er bis Feber 1992 als Lizenztrainer im Bundesliga-Nach- wuchszentrum tätig. STEYR

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