Amtsblatt der Stadt Steyr 1992/4

1/T IHULTURIITE~ l-1 :lll:llll.iJ~ --•_.:alllCl:l~[iJi.1i.11."let:l:lll~IJ•l.■J~I 1992: Sechs Ausstellungen in der Schloßgalerie In der Schloßgalerie besitzt die Stadt Steyr Räume, die auch hervorragend für die Präsen- tation zeitgenössischer bildender Kunst geeig- net sind. Das zeitgenössische kuhurforum hat ein Konzept ausgearbeitet und führt die künstlerische Organisation des Jahrespro- grammsfür 1992 durch. Das Konzept verwirk- licht künstlerisch bzw. didaktisch wesentliche Gesichtspunkte und bezieht wirtschaftliche Überlegungen mit ein: ♦ Präsentation einer wichtigen, überregionalen Sammlung sowie von Steyrer Künstler/innen ♦ Einzelausstellungen, Kombination von je- weils zwei unterschiedlichen Künstlern und Zusammenstellungen der Werkeeiner größe- ren Anzahl von Künstler/innen ♦ Präsentation der verschiedenen Richtungen der bildenden Kunst imJ ahresablauf ♦ Ausstellungen, die einerseits eine Entwick- lungüber einen längeren Zeitraum zeigen und andererseits ganz aktueller Arbeiten ♦ BegleitendeVeranstaltungen anderer Kunst- richtungen (Musik, Performance, Literatur, Film etc.) sowie Vorträge von Kunstexperten, Gespräche mit den ausstellenden Künstlern) ♦ Besondere Berücksichtigung der Schulen durch spezielle Information der Kunsterzie- her/innen Im Sinne dieser Ziele wurde für 1992 folgende Ausstellungsfolge konzipiert : 9. April bis 3. Mai: Peter Denk und Erich Spindler 26. Mai bis 10.Juli „Figur als Aufgabe" (Österreichische Plastik nach 1945, Rupertinum Salzburg) 26. Mai bis 26.Juni Aktion „KünstlerundKinder" (Schulgalerie 1992-94) 2.Juli bs 2. August Klaus Hanner 1. bis 15. Oktober Manfred Zörner 22. Oktober bis 12. November Jahresausstellung derSteyrerKünstlerirmen und Künstler 12. November Präsentation des SteyrerKünstlerkalenders Erich Spindler Malerei/Grafik Unter den vieiJ;i!tigen Einflüssen einer stark bewegten Kunstszene, seiner landschaftli chen Umwelt und aus den harten Belas tungen eines Berufslebens in einer Baulirma sucht ein Mensch seinen Weg. Seine Umgebung wird ihm zum Motiv, zum Bewegenden, und es beginnt die schöpferischeAuseinandersetzung, die produktive Antwort auf den Anruf des Gestalteten. Er beginnt künstlerisch zu arbei- ten und ergänzt seine eigenen ernsthaften ~- Bemühungen durch ein soli- Der ph-Werl isl nicht mehr neutral. Wir müs- ..,.. des Lernen bei den Professo- sen Stellung beziehen. ren K. Mostböck, P. Kubowsky und Dietmar Brehm, seit 1986 als außerordent- licher Hörer der Kunsthochschule Linz; er bereist den Mittelmeerraum, Ungarn und hat Erfolge in Ausstellungen in Traun, Linz, Steyr und München. Spindler zieht die Konsequenz und gibt seinen ersten erlernten Beruf auf und begibt sich in das risikoreiche und mühsame Leben des freischaffenden Künstlers . Seine Arbeiten geben ihm recht. Spindler be- schränkt sich aufeinfacheMittel , er bevorzugt die Zeichnung - neuerdings in Kreide - und das Aquarell. VorwiegendeMotive sind Stadt- ansichten und immer mehr auch die mensch- liche Figur. Die verwirrende Vielfalt einer Dachlandschaft aus demRaumaufdieZeichen- ebene zu übertragen, da den eigentlichen Ge- genstand umformend vergessend und nur mehr das Gefüge und die Ordnung sprechen lassend, Jurl eiu Meuschenantlitz aus den Farbschleiern auftauchen zu lassen, das gelingt ilun überzeugend . Die Farbe setzt er sparsam ein. Er versteht es , große Ausblicke in die Landschaft, breite Stadtansichten, aber auch das Detail in formgerechter Strenge und olme unnötige, modische Experimente umzusetzen. Seine Kompositionen zerfallen nicht, sondern verdichten den gewählten Ausschnitt. Seine Arbeiten sind ein solides Versprechen, und um seine künftige Entwicklung braucht man nicht zu bangen. SeinKönnen realisiert er harmonisch und mit vollem Ernst. Karl Kaineder Präsident der Berufsvereimgu~g Bildender Künstler 00. GEGEN-STAND CT1T\fJjS- N3I)3I) Peter Denk - Fotografie Peter Denk übt den Kopfstand. Intellektuell und1nitdenAugen.DieSichtderWelt aus zwei Perspektiven, die dennoch eins sind . Oder ? Den Gedanken des griechischen Philosophen Heraklit, der in allen Dingen uneingeschränkt einen Sinn und somit eine s innvolle Verb in- dung aller Dinge untereinander sa h, läßt der Fotograf Denk dabei im Raum stehen. Peter Denk hält die Bewegung für einen Aus- loscr-Abdruck still und verwandelt Chaos in Ordnu ng. Danach steht er Kopf. Die I Iorizon- te fließen zusammen, aber s ie durchdringen sich nicht. Ln Wechselspiel von Li cht und Schallen entstehen Formen und Gesta lten und bleiben bestehen . Vielleicht eine Ausstellung lang, vielleicht auch länger. Sehr oft bevorzugt Denk eine, durch Deta il- ausschnitte verfremdete oder nicht sofort er- kennbare, alltäglich-gegenständlicheWelt. Thrn gelingt es, init seinen mythologisch-allego- rischen Bildern, die „Correspondentia" oder ,,Sympathie" aller Dinge zu zeigen. Anonyme Ausschnitte der Natur werden zu ausgezeichneten Punkten in unserer Alltags- welt. Dr. Raimund Locicnik PeterDenk: Ausstellungen und Publikationen 1988 :Preis bei „AusgewählteArbeiten - Ruper- tinum-Fotopreis" des Landes Salzburg, Traklhaus (Salzburg) IEITIH'8!-lll,fll!t. . ~ Die Ausstellung Peter Denk Erich Spindler wurde am Donnerstag, den 9. April um 20.00 Uhr in der Schloßgalerie eröffnet. Dauer: bis 3 . Mai ; es spricht: Karl Kaineder, Präsident der Berufs- vereinigung Bildender Künstler OÖ.; Musik : Petra Schönberger, Johannes Resch (Baß- und B- Klarinellen), Kompos itionen von Peter Denk Öffnungszeiten: Dienstag-Sonntag 9- 12 und 14- 17 Uhr Die Veranstaltungen des Rahmenprogramms präsentieren in der Schloßgalerie, jeweils bei freiem Eintritt: Donnerstag, 16. April , 20 Uhr Herbert Pauli ,,Kratzen und Bemalen - Experimentelle Animationsfilme" Die Striche, Linien, Punkte tanzen, folgen der Musik und umgekehrt. Sichtbare Musik, von Tönen getragene Zeichen . .. Donnerstag, 30. April , 20 Uhr Walter Pilar Gesamtkünstler Leichte L(o)esung; ,, ... 5. Übrigens wird es meine 1. Performance in Steyr! . . ." ,,Zeit/Kultur/Steyr" ist eine gemeinsame Pro- duktion von : und dem u rf oru m KULTUR- AMT DER STADT STEYR 1

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