Amtsblatt der Stadt Steyr 1992/3

Das um 1570 gebauteJosefslazarett imWehr- graben gehört durch seine künstlerische Ge- staltung und geschichtliche Stellung zu den wichtigsten Baudenkmälern des inneren Wehrgrabens. Elisabeth und Günther Mayr, die Besitzer des Hauses, haben mit einem Investitionsaufwand von 11 Mill. S nach Plä- nen des Steyrer Denkmalschutzbeauftragten, Ing. Karl Scheuer, das Haus mit der Er- richtung von zwölf Wohnungen in der Größe von 31 bis 92 m2 unter Verwendung bau- 6/58 biologisch wertvoller Materialien stilvoll revitalisiert. Das vom Magistrat Steyr öffent- lich zum Verkauf ausgeschriebene Haus wur- de von Elisabeth und Günther Mayr 1989 erworben. Da die Restaurierung des Hauses überhaupt nur mit der Errichtung von Woh- nungen mit zeitgemäßem Standard finanziell möglich war, mußte der Planer unterWahrung der schützenswerten Substanz nach qualitäts- vollen Lösungen für die Integration des not- wendigen Wohnkomforts suchen, die er - wie Gedruckt auf umweltfreundl ichem. chlorfrei gebleich1em Papier das Ergebnis zeigt - auch gefunden hat. Opti- male Lichtführung durch die Gestaltung von Innenhöfen und gut gelungene Erschließung der einzelnen Wohneinheiten von der ur- sprünglichen Treppenführung aus sind Bei- spiele, wie man historischen Bestand auch heute sinnvoll nutzen kann. Um auch die Dachregion für zeitgemäßen Wohnraum zu erschließen, mußten die Hausgiebel etwas steiler gesetzt werden, was aber den Gesamt- eindruck der Architektur nicht beeinträchtigt. Bürgermeister Hermann Leithenmayr gratu- liert Baumeister GüntherMayr zu dieser her- vorragend gelungenen Revitalisierung eines 400 Jahre alten Hauses und sagte, dieses Projektsei ein Vorbild, wie man durch Privat- initiative historischen Baubestand sinnvoll fü,r qualitätvolle Wohnungen nutzen könne. Fotos Hartlauer Durch mehrseitige Belichtung und reizvolle Architekturdetails beim Einbau neuer Ele- mente wurde eine Symbiose zu den prägenden Elementen des historischen Kerns geschaffen. Auch die ehemalige Haus-Kapelle soll nach den Vorstellungen von Elisabeth und Günther Mayr in Zusammenarbeit mit dem Denkmal- amt wieder in ihrer ursprünglichen Gestalt entstehen. Die gelungene Realisierung dieses Projektes zeigt die Richtigkeit der Entscheidung der Stadt Steyr, das Haus einem verantwortungs- vollen Käufer zu überlassen, da hier nicht nur sehr rasch historisch wertvolle Bausubstanz STEYR

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