Amtsblatt der Stadt Steyr 1992/3

DIE SEITE DES ßüRGERMEISTERS das Generalverkehrskonzept der Stadt Steyr liegt nun vor. Das an die 500 Seiten umfassen- de Werk habe ich den Fraktionsobmiinnern und Fachbeamten zum Studium zugeleitet. Wir haben nun eine wissenschaftlichfundierte Entscheidungsgrundlage zur Lösung unserer Verkehrsprobleme, die wir in Zusammenar- beitmit den Bürgern zielstrebig angehen wer- den. Im Hinblick auf die Grundsatz- entscheidung des Gemeinderates, daß der öf- fentliche Verkehr Vorrang vor dem privaten hat, habe ich die Vorbereitungen für die Ein- führung von Gebührenparkplätzen veranlaßt. Der Erlös aus den Einnahmen ist zweck- gewidmet und wirdausnahmslosfür Maßnah- men zur Verbesserung der öffentlichen Verkehrseinrichtungen verwendet. Mit der Einführung der Citybus-Linien, die von der Bevölkerung auch gerne benützt werden, ha- ben wir die Voraussetzungen dafür geschaf- fen, daß PKW-Fahrer, die nicht die Park- gebühr in der Innenstadt zahlen wollen, auf ein attraktives öffentliches Verkehrsmittel umsteigen können. Der Wunsch nach weite- ren Citybus-Linien wird verstärkt an uns her- angetragen. So wollen beispielsweise die Bewohner der GebieteNeustraße, Kegelpriel, Kohlanger, Fischhub und Waldrandsiedlung eine Citybus-Verbindung zu ihren Wohn- stätten. Fertiggestellt ist nun auch die Detailplanung für die Steyrer Nordspange - ein Großprojekt der Bundesstraßenverwaltung, das Steyr die dringend notwendige Entlastung vom Fahrzeugverkehr im Bereich von Nordknoten und Posthofberg bringen soll. Für 20. März habe ich den Gemeinderat zu einer Informationssitzung eingeladen. Beamte der Landesbaudirektion werden den Mandataren das Projekt in allenDetails erläutern. Noch im Frühjahr 1992 soll nach den Terminplänen der Landesbaudirektion das Detailprojektmit den Grundanrainern abgestimmt werden, im Sommer ist die Einreichung des Detail- projektes beim Bundesministerium für wirt- schaftliche Angelegenheiten vorgesehen. Ende 1992 beginnt das Auflageve,fahren, wobei das Projekt 6 Wochen beim Magistrat Steyr aufliegt und jedermann dazu Stellung nehmenkann.1993 istmitdenGrundeinlöse- verhandlungen zu rechnen. Der Baubeginn wird Anfang 1995 erwartet. Die Bauzeit be- trägt mindestens zwei Jahre. Den gemeinderätlichen Verkehrsausschuß habe ich gebeten, den Vertreter des Verkehrsclubs Österreich weiterhin zu den Sitzungen des Gremiums einzuladen, da die- ser Club vorrangig die Interessen von Fußgehern und Radfahrern vertritt. Mir ist es angesichts der drängenden Verkehrs- probleme ein dringendes Anliegen, einen breiten Konsens aller Verkehrsteilnehmer zu erreichen. Vor wenigen Tagen habe ich aufdem Resthof- f?elände den Spatenstich für 40 Klein- wohnungen vorgenommen, ein Projekt, bei dem die Stadt wieder tief in die Tasche greift. Wir haben uns den Bau von 750Wohnungen in drei Jahren zum Ziel gesetzt und sind gut unterwegs, dieses Ziel auch zu realisieren. Die GWG der Stadt Steyr baut derzeit 69 Wohnungen auf dem Resthof-Areal, 24 Pensionistenwohnungen an der Industrie- straße auf dem Tabor und in nächster Zeit wird mit einer Wohnanlage an der Haratzmüllerstraße begonnen, die 34 Woh- nungen umfassen wird. Mich/reut auch, daß es uns gelungen ist, einen Neubau der WAG an der Sebekstraße in Münichholz mit 103 Wohnungen in seiner Situierung so weit zu verlegen, daß damit den Wünschen der Anrainer nach einer zumutba- ren Distanz zu ihren Wohnobjekten entspro- chen wird, denn Wohnqualität ist auch Um- weltqualität, ein Aspekt, der immer stärker in den Vordergrund rückt. Mit der Revitalisierung des Josefslazaretts im Wehrgraben, das die Stadt im Zuge einer Gedruckt auf umwe llfrcundlichem. chlorfrei geblcichlem Papier Ausschreibung an Elisabeth und Günther Mayr verkauft hat, haben die Käufer inner- halb kurzer Zeit vorbildliche Initiativen ge- setzt.Hier wurden 12 zeitgemäße Wohnungen neu geschaffen und damit eines der historisch wertvollsten Gebäude des inneren Wehr- grabens qualitätsvoll restauriert. Ich würde mir mehr solcher Privatinitiativen in Steyr wünschen. Die Stadt gibt für solche Projekte alle ihre möglichen Unterstützungen. Die Steyr Nutzfahrzeuge AG investiert in un- serer Stadt 2,8 Milliarden Schilling. Wir be- kommen damit hochwertige Arbeitsplätze für unsere Bürger. Die Stadt hat sich massiv bei Bund und Land für Investitionsförderungen eingesetzt, damit die Betriebe in Steyr bleiben. Obwohl Wirtschaftsförderung Landessache ist, geben wir als Stadt 20 Millionen Schilling als lnvestitionsbeitrag. Unser großes Enga- gement war in hohem Maße für die Investitionsentscheidung der Nutzfahrzeuge AG zugunsten des Standortes Steyr aus- schlaggebend. Eine, wie ich glaube, besonders e1freuliche Nachricht zum Schluß: Herr Jörg Aigner, der Chef der Fa. Aigner, hat mir nach intensiven Gesprächen zugesichert, daß der Schrott an der L.-Werndl-Straße - es handelt sich hier um rund 2 .000 Tonnen - bis 1. März des kommen- den Jahres beseitiI?t sein wird. Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit, herzlichst Ihr

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