Amtsblatt der Stadt Steyr 1992/2

kunft des Verkehrsplaners sicherlich für man- che Nachteile nach sich ziehen wird. Unerläß- lich für mich scheint es, daß mit der Realisie- rung des Verkehrskonzeptes die Errichtung einer Bahnhofsüberbauung als zentrale Verkehrsdrehscheibe für den öffentlichen Nahverkehr verbunden ist. Ebenso möchte ich die Errichtung einer Parkgarage sowie eines Hotels am Areal des Schiffmeisterhauses in nächster Zeit verstärkt verfolgen, damit zum einen genügend Parkraum, zum anderen aber auch das Hotelangebot in unserer Stadt ver- bessert werden kann. Einhergehend mit der Errichtung der Verkehrsbauten beimBahnhof soll ein Architektenwettbewerb über die Ge- staltung des Stadtplatzes und die Errichtung einer fußläufigen Verbindung zwischen Bahnhof und Stadtzentrum ins Auge gefaßt werden. Der nächste Schritt, der umgehend realisiert werden kann, ist jener, daß eine Parkraumbewirtschaftung im innerstädt. Be- reich umgesetzt wird. Nicht minderes Augenmerk ist dem Bau der Nordspange zu widmen, der gemeinsam mit dem Ausbau des Plenklberges und der Gußwerkstraße eine bedeutende Verbesserung des Verkehrs- flusses im städt. Bereich nach sich ziehen soll. Ebenso soll das derzeit bereits bestehende Radwegenetz in unserer Stadt ausgebaut und an das überörtliche Netz weitestgehend ange- bunden werden, wobei bereits bestehende Anbindungen noch ausgebaut werden kön- nen. Eines der Grundbedürfnisse jedes Menschen ist es, in einem ausreichenden Maße Wohn- raum zur Verfügung zu haben. Die Anzahl der Wohnungssuchenden hat sich in den letzten Jahren beständig erhöht, und aufgrund einer massiven politischen Intervention der Verant- wortlichen in den Städten Linz, Steyr, und Wels wurde vergangenes Jahr mit der OÖ. Landesregierung vereinbart, daß in den näch- sten drei Jahren in Steyr 750 Wohnungen errichtet werden sollen. Das heißt, daß zum bestehenden Kontingent von 300Wohnungen aufgeteilt auf diese drei Jahre, 450 zusätzliche im Rahmen eines außerordentlichen Wohn- bauprogrammes die allgemeine Woh- nungsnot bedeutend lindem sollen. Meiner Meinung nach ist die Errichtung von neuen Wohnungen eine der Maßnahmen zur Schaf- fung von Wohnraum, es soll auch der bereits bestehende Wohnraum in den verschieden- sten Altstadtobjekten modemisie1t und adäquat auf die Bedürfnisse der Wohnungs- suchenden adaptiert werden, wobei es hier auf die Initiative der privaten Eigentümer an- kommt. Für die Altstadterhaltung und den Ensembleschutz wurden in den vergangenen Jahren Millionen Schilling seitens der Stadt aufgewendet. Als Baulandvorsorge hat die Stadt im vergangenen Jahr rund 60.000 m 2 angekauft, es gilt jedoch, einen sorgsamen Umgang mit Bauland zu pflegen. Neben dem sozialen Wohnbau sollen ausreichend jene Interessenten gefördert werden, die sich ihr Eigenheim selbst errichten wollen. Im Bereich Soziales gilt es, die Alten- betreuung sowohl am stationären als auch am mobilen Sektor kontinuierlich auszubauen. Es soll dabei die Schaffung einer Schule für So- zial- und Pflegeberufe helfen, den Bedarf an qualifiziertem Personal zu decken. Die Stadt STEYR Steyr leistet mit der massiven Unterstützung des Wohnprojektes der Lebenshilfe auch für jene soziale Gruppe ihren Beitrag, die dieser Unterstützung besonders bedarf. Ebenso ist die Stadt Steyr bestrebt, mit der Errichtung einer geschützten Werkstätte für rund 70 Be- hinderte Arbeitsplätze zu schaffen, damit die- se Menschen größtmöglich in den Sozial-, Wi1tschafts- und Arbeitsprozeß reintegriert werden können. Die Eingliederung in den volkswirtschaftlichen Prozeß ist, abgesehen von der gesellschaftspolitischen Komponen- te, ein bedeutsamer Aspekt bei diesem Vorha- ben. Mit dem zunehmenden Potential an zur Verfü- gung stehender Freizeit bin ich der Auffas- sung, daß gerade jene Einrichtungen in den nächsten Jahren verbessert werden sollen, die eine sinnvolle Freizeitgestaltung ermögli- chen. So bin ich dafür, daß der Sportstättenbau weitergeführt wird und daß die Absicht der Modernisierung des Hallenbades zu einer Hebung der Attraktivität in diesem Bereich führen soll. Gleichzeitig soll die Überdachung derEishalle zum einen den Sportinteressierten Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlorfrei geblciclucm Papier eine wesentliche Verbesserung bei der Nut- zung der Eisfläche, zum anderen eine Lärm- minderung für die Anrainer in die em Siedlungsgebiet b1ingen. Im Rahmen positiv beeinflußter Freizeitgestaltung ist die Arbeit der verschiedensten Vereine in unserer Stadt mit ihren rund 25.000 Mitgliedern zu würdi- gen. Das kulturelle und gesellschaftliche Le- ben in unserer Stadt wird dadurch in einer Weise lebendig gestaltet, wie es anderswo wünschenswert wäre. Ich unterstütze daher jede Aktivität auf dem Kultur- und Sportsek- tor. Essolltedeshalb in den nächsten Jahren zu einer Entscheidungsfindung über die Er- richtung eines Veranstaltungszentrums kom- men, wo Großveranstaltungen sowohl in sportlicher als auch in kultureller Hinsicht durchgeführt werden können. Wir als politische Verantwortungsträger müs- sen bemüht sein, neben den klassischen Akti- vitäten auch neue kulturpolitische Akzente zu setzen. Für viele stellt sich die Frage, was Kultur nun wirklich ist. MeinerMeinung nach Fortsetzung auf Seite 10 9/33

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