Amtsblatt der Stadt Steyr 1992/2

DIE SEITE DES ßüRGERMEISTERS im raschen Fluß der Zeit ändern sich Auf?,a- hen und Anfordemnf!.sprofile von Dienstlei- stungen. Dies gilt auch für die öffentliche Verwaltung. Ich hahe daher dem Gemeinde- rat eine Or?,anisationsheratung für den Magistrat Steyr durch das kommunalwis- senschaftliche Dokumentationszentrum vor- geschlagen. Diese Einrichtung des Städte- hundes hat auf diesem Gehiet große E,fah- rung und die uns aus vergleichharen Städten zugekommenen Referenzen lassen erwarten, daß neue Impulse .für eine noch mehr hürgerorientierte und effektive Ver- waltung durch einen externen und damit neutralen Ideenlieferanten kommen. Im Juli dieses Jahres sollen die ersten Zwischener- gehnisse einer Fragehogenaktion, die sämtliche im Hoheitshereich tätigen Mitar- beiter e1faßt, vorliegen. Im November 1992 ist dann die Präsentation eines Stärken-! Schwächenkataloges üher die Organisation des Magistrates hzw. ein Vorschlag für die neue Aufbauorganisation und Aufgaben- verteilung vorgesehen. Finanzielle Einsparungen und optimale Effizienz des Dienstleistungsangebotes für die Bürger unserer Stadt verspreche ich mir auch von der Errichtung eines Kommunal- -;:;entrums als Standortfür den Wirtschaftshof und die Betriehe der Stadtwerke. Der ins Auge gefaßte Kauf des ehemaligen Haupt- reparaturwerkes der Steyr-Daimler-Puch AG an der Ennser Straße verzögert sich trotz Einigung üher den Kaufschilling immer wieder. Da mir die Sache sehr dringend scheint, hahe ich der Verkäuferin noch bis Mai dieses Jahres eine Frist zum Verkauf gesetzt. Fällt bis dahin keine Entscheidung, projektieren wir für einen Standort an der Wolfernstraße, da auch ein Neubau des K ommunalzentmms au/Sicht die erwarteten Einsparungen hri11gt. Die Straßenunifahrung Nordspange ist im Detailprojekt fertig . Die in Stadtteil - gesprächen von den Bürgern gewünschten Anderungen wurden nach Maßgahe der Möglichkeiten eingebracht. Wie Sie wissen, handelte es sich hier um ein Bundesstraßen- projekt, das von der Landesbaudirektion betreut wird. Die Stadt hat alles unternom- men, daß herechtigte Wünsche und Ände- rungen in die Detailplanung eingeflossen sind. Ich möchte gemeinsam mit den Vertre- tern der Landeshaudirektiondasfertige Pro- jekt in nächster Zeit den Mitgliedern des Gemeinderates vorstellen und über Details informieren . Da wir den Wohnbau zu einer der Hauptauf gaben unserer Komm11nalpo/itik erklärt ha- hen , wurde.für diesen Zweck das 59.300 m2 große Areal der Knogler-Gründe in Steyr- Gleink um49,2 Mill. S gekauft. Wir wollen in diesem Bereich enva dreihundert Ne11bau- woh11ungen errichten. Da hier natiirlich ne- hen optimaler Wohnqualität auch städteba- uliche Akzente : u set:::en sind, hahe ich den Auftrag für die Ausschreibung eines Architektenwettbewerhes gegeben. An der Erstellung der Unterlagen für diesen Wett- bewerb wird derzeit mit Hochdruck gearbei- rer. Zielstrebig vora11getriehen wird auch das Projekt der Überdachung der Kunsteishahn . Die Ausschreihung der Arheiten wird dem- nächst hinausgehen . In Verhandlungen mit Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Grün- ner und Landesrat Dr. Pühringer konnte ich bisher Finanzierungshi/Jen in Höhe von drei Millionen Schilli11g von Seiten des Landes erreichen. Ich bemühe mich noch um weitere Suhventionen, damit wir das auf 13 bis 14 Mill . S geschätzte Projekt bis :um Beginn der Eisla,~fsaison · am Ende des Jahres im wahrsten Sinne des Wortes unter Dach ha- ben. 111 Sachen Hallenbad-Sanierung hat mir Dr. Karl Griinner zugesagt , daß die Oö . Bäder- kommission dem11ächst einen Lokal- augenschein in Steyr vornehmen wird, um im Bäder-Sanierunf!.sprogramm des La11des Oherösterreich die notwendigen Mittel für unser Hallenbad-Projekt vorzusehen. Wie im Vo,jahr angekündigt, realisieren wir im ehemaligen Ledigenheim der Steyr- Daimler-Puch AG im Wehrgraben , das für 63 Wohnungen adaptiert wird, einen 21vup- pigen Kindergarten . Derzeit sind die Pro- jektierungsarbeiten angelaufen.Hier f!.eht es auch um eine sorf!!ältigeGestalmng des Um- feldes im Hinblick auf einen qualitäts1•ollen Kinderspielplat;:; 1111d die Sanierung der bau- historisch wertvollen Inselbrücke. Alle Vorbereitungen getroffen sind auch für den viersp11rige11 Aushau des Plenklherges, der im Mai dieses Jahres beginnen wird. Im Zuge dieses Projektes, das als Bauwerk der Bundesstraßenverwaltung realisiert wird, ist auch eine Fußgeherühe1führung geplant, die bei Kosten von vier bis .fi"inf Millionen Schilling zu fünfzig Pro:ent von der Stadt mitfinan::: iert werden muß. Vor wenigen Ta?,enfeierte der Rei11haltung- s1•erband für Steyr und Umgehung seinen l 5jährigen Bestand. Mit Investitionen von 698 Millionen Schilling wurden 46 ,5 Kilo- meter neue Kanäle , eine zentrale Kläranla- ge, neun Pumpstationen und zwei Düker- anlagen errichtet. Ein großartiges Auf- Gcdruckl auf umweltfreu11dl1chem, ch lorfrei gcblcich1em l'apier hauwerk, an dem die Stadt mit 61.51 Prozent hei den lnFestitionen beteiligt ist . Nähere Details finden Sie in dieser Ausgabe des Amtsblattes. Wie die oben genannten Zahlen zeigen , be- trieben wir den Kanalne11ha11 sehr enga- giert. Eng Ferwohen mit den regionalen Pro- jekten des Reinhaltungsverhandes ist na- türlich auch der Zeitpunkt, wann ein Stadt- teil in Steyr in das neue Kanalnet z ein- gebunden werden kann. Die dringend not- wendige Ka11alisien111g de.1 Stadtteiles Christkindl kann erst 1993 beginnen . denn vorher waren die Großprojekte Pumpwerk Zwischenhriicken und Wehrgrabensammler :::11 realisieren. Nun können die Stränge :um Anschluß der Christkindlsiedlung weiter ge- .fi"ihrt werden. Um die Abwässer aus Christkindl :um Hauptsammler im Wehr- graben einzuleiten, hedmfes auch noch des Baues von zwei Dükern unter der Mittleren und Reichen Steyr beim ehemaligen Ledigenheim und eines Pumpwerkes . Wir haben ein vollständig konzipiertes Kanal- baukonzept, das im Hinhlick auf technische Geset:mäßigkeiten und natürlich auch der Finanzierung die Einzugsgebiete der Hauptsammler genau festle?,t . So kann bei- spielsweise aus diesen Gründen die Christkindlsiedlung nicht in den Kanal am Te1delshach abgeleitet werden. Ich bitte hier um das Vertrauen, daß wir alles daran set- zen, um so bald wie möglich auch die Christkind/leite an das städtische Net: an- zuschließen. Ich wünsche Ihnen schöne Tage herzlichst Ihr

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