Amtsblatt der Stadt Steyr 1992/2

V izebürgermeister Dr. Leopold PFEIL ist im Stadtsenat u. a.für die Bereiche Verkehr und Kultur zuständig. Nach einer Einführungsphase der Fußgeherzone in Steyrdorf kommentiert der Verkehrsreferent die aktuelle Situation in diesem Stadtteil. Am 30. November 1991 wurde im Stadtteil Steyrdorf die FUZO in Betrieb genommen. Dieser schöne, historische Stadtteil ist für den immer mehr und mehr werdenden Auto- verkehr schon seit langem gänzlich ungeeig- net. Weder konnte der Durchzugsverkehr zügig abgewickelt werden, noch fand der potentielle Steyrdorfkunde einen Parkplatz. In der letzten Zeit hatte sich der Individualverkehr allerdings noch weiter verschärft, sodaß die erheblichen Nachteile, die daraus erwachsen sind gegenüber dem Vorteil, motorisiert zu sein, bei weitem über- wiegen. Am ärgsten in Mitleidenschaft gezogen waren Fußgänger. Eine Fahrt mit Kinderwagen und Vizebürgermeister Dr. Leopold Pfeil Es liegt nun eine fertig entwickelte Projekt- studie zum Thema FUZO Steyrdorfvor, wel- che von einer Studentengruppe unter der Lei- tung von Univ.-Prof. Dr. H. Stiegler und Dr. Dr. W. Girkinger, beide Universität Linz, ge- meinsam mit dem Verein FAZAT Steyr ver- faßt wurde. Die Präsentation dieser Studie fand am 17. 1. 1992 in Steyr statt. - Verlangen nach zweiter Ausfahrt - Verkehr Mittere Gasse - Akzeptanz und Zustand des Kasernen- parkplatzes - Fehlender Parkraum innerhalb Steyrdorf (Bewohnerparken) - Intensivierung der City-Busse vom Kasernenparkplatz Richtung Steyrdorf zu günstigerem Tarif Die Einführung der FUZO Steyrdorf war der erste Schritt in die richtige Richtung. Wir alle müssen uns umstellen, umdenken und den Schritt weg von der unbeschränkten Motorisierung tun. DerUmweltzuliebe, unse- rer Gesundheit zuliebe und letztlich somit auch unserer Lebensqualität zuliebe. Dies bedarfjedoch wohlüberlegterund behutsamer SchrittemitEinbeziehung sowohl der Bewoh- ner als auch der Geschäftsleute in die Entscheidungsfindung. Um diese Bürgerbetei ligung noch besser zu Gespräch mit den Bürgern über die Fußgeherzone Steyrdorf Einkaufskorb in der inneren Sierninger Straße wurde zum Alptraum. Die Bewohner litten durch Autoabgase und Autolärm. Viele, de- nen es möglich war, siedelten ab. So ist dieser ehemals so blühende Stadtteil ins Abseits ge- drängt worden. Nun hat sich in den letzten Jahren eineGruppe konstituiert, die hauptsächlich aus Geschäfts- leuten besteht und mit einem engagierten Zivilingenieur die FUZO Steyrdorf geplant hat. Es wurden die damals verantwortlichen Politiker und zuständigen Beamten des Ma- gistrates Steyr über die Absichten und Wün- sche der Betroffenen informiert. Zusätzlich wurde man immer wieder in der Hoffnung auf Konsens und Zustimmung vorstellig. Leider waren aber wesentlich mehr Geschäftsleute als Bewohner Mitglieder des Vereines "Akti- ves Steyrdo1t". Dadurch entstand unter den Bürgern ein Informationsdefizit, wodurch diese den Eindruck bekamen, in den einzelnen Ablaufschritten nicht eingebunden zu sein. Dies hat auch zu der viel zu spät stattgefunde- nen Podiumsdiskussion geführt. Die wichtigsten Aussagen dieser Studie sind wie folgt: Passanten: 66 Prozent wünschen FUZO; Bewohner: 80 Prozent Zustimmung; Geschäftsleute: 61 Prozent grundsätzlich zu- frieden, 30 Prozent haben bis jetzt Umsatz- verlust, 47 Prozent haben Umsatzsteigerung. Bei der Wah l zwischen Beibehaltung der FUZO oder der Einführung einer Wohnstraße verhielten sich die Präferenzen gleich. Kriti- siert wird in der Studie der mangelhafte Zu- stand der Bausubstanz, der Fassaden, der Be- leuchtung etc. Allerdings sind nach den für 1993 vorgesehenen Kanalbauten Verbesse- rungen dieser herrschenden Mißstände ge- plant. Die Versorgung mit Geschäften er- scheint in d iesem Stadtteil befriedigend ge- löst, wenn auch noch Spezialgeschäfte, Boutiquen etc. fehlen. Desgleichen ertönt vehement der Ruf nach einem Kaffeehaus, womöglich mit Schanigarten! Für den zuständigen Verkehrsreferenten stel- len sich derzeit folgende Hauptproblem- punkte: - Zufahrt der Taxis (Lösung in Sicht) ermöglichen, werde ich in Steyrdorf ab sofort bis auf weiteres jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat einen zusätzlichen Sprechtag von 17 bis 18 Uhr abhalten. Ort: Lebzelterhaus in Steyrdorf, Beginn: Mittwoch, 26. Februar. Für das Frühjahr ist wieder ein Stadtteil- gespräch geplant. Bürger, Interessenten, welche keine Mög- lichkeit haben, zur Sprechstunde zu kommen, ersuche ich, mir Ihre Anliegen auf unten ste- hendem Abschnitt bekanntzugeben. Anschrift: Vizebürgermeister Dr. Leopold Pfeil, Verkehrsreferent der Stadt Steyr, Rat- haus, 4400 Steyr Ich freue mich auf Ihre Mitarbeit herzlichst Ihr l 1 -------------------~-------------------- Name und Adresse des Einreichers: Meine Vorschläge: 12/36 Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem Papier STEYR

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