Amtsblatt der Stadt Steyr 1991/11

Bürgermeister Hermann Leithenmayr: "Miteinander für Steyr mit Weitblick, Augenmaß und Verantwortungs- gefühl ... " Foto: Hartlauer Einsatz erforderlich sein, um diese Gebiete wieder für die Menschen in unserer Stadt wohnenswert zu gestalten. Andererseits wird im Rahmen des Sonder-Wohnbauprogram- mes darauf zu achten sein, familiengerechte Wohnungen zu erschwinglichen Mieten an- zubieten. Mit dem von uns noch im Sommer dieses Jahres ausgehandelten Sonder-Wohn- bauprogramm werden in den nächsten 3 Jah- ren 750 Wohnungen in unserer Stadt errichtet, die eine wesentliche Erleichterung des Wohnungsmarktes nach sich ziehen werden. Bauwilligen Mitbürgern soll die Möglichkeit geboten werden, ihr Eigenheim selbst zu schaffen. Ein uneingeschränkt hoher Stellenwert wird auch den Problemen der Familien einzuräu- men sein. Wir müssen uns bemühen, den Druck der Leistungs- und Konsum- gesellschaft durch geeignete Maßnahmen zu mindern. Damit im Zusammenhang stehen auch alle Aspekte der Kinder- und Jugendbetreuung, wo wir bestrebt sein müs- sen, den natürlichen Gegensatz zwischen den Generationen, der sich in letzter Zeit verstärkt hat, abzubauen. Es werden daher aufverschie- denste Art und Weise Kontakte mit den jun- gen Menschen zu suchen und die verstärkte Förderung ihrer Aktivitäten ins Auge zu fas- sen sein. Auf dem Gebiet der Freizeitgestaltung haben wir durch den Ausbau unserer Fortbildungs- einrichtungen, und hier besonders durch die Volkshochschule, Vorsorge getroffen, daß interessierte Menschen die immer mehr zur Verfügung stehende Freizeit sinnvoll gestal- ten können. Ebenso ist im kulturellen und sportlichen Bereich das Angebot für jeder- mann weiter zu verbessern. Dabei dürfen wir aber auch die Anliegen unserer älteren Mit- bürger, deren Anteil an der Bevölkerung in Hinkunft steigen wird, nicht aus dem Auge verlieren. Die mobile Altenhilfe wird daher verstärkt dazu beitragen, daß die älteren Men- schen ihren Lebensabend in ihrer vertrauten Umgebung verbringen können, denn diese Generation war es, die den Grundstein für s unseren heutigenWohlstandgelegt hat und sie verdient daher unsere besondere Beachtung. Umweltschutz wurde in den letzten Jahren in unserer Kommunalarbeit zunehmend auf alle Bereiche unseres Gemeinwesens ausgedehnt. Diese begonnene Arbeit soll in den nächsten Jahren verstärkt fortgesetzt werden. Vor allem geht es um die Bewußtseinsbildung in der Bevölkerung für die Anliegen des Umwelt- schutzes. Ein weiteres brennendes Problem, welches in nächster Zeit zu behandeln sein wird, stellt die Beruhigung des Verkehrs in unserer Stadt dar. Mit der Erstellung eines Generalverkehrs- konzeptes soll die Grundlage geschaffen wer- den, eine noch lebenswertere Stadt zu gestal- ten. Mit der Einführung der Citybus-Linie und der großflächigen Verkehrsberuhigung im „Die StadtSteyr ist für den weiteren Ausbau des Forschungs- und Ausbildungszentrums für Arbeit und Technik (FAZAT)" , sagte Bürgermeister Hermann Leithenmayr, ,,wir werden die derzeitigen Finanzie- rungsschwierigkeiten mit einem Zuschuß von 2,2 Mill . S aus dem Stadtbudget sa- nieren, wir verhandeln aber intensiv mit Bund und Land, daß diese Körperschaften ihre bisherige Unterstützung auch künftig geben." Das FAZAT wurde mit dem Ziel gegrün- det, durch innovationsorientierten Techno- logietransfer bei der Lösung der regionalen Struktutprobleme zu helfen. Das auf vier Etappen konzipierte Aufbauprogramm ko- stet 210 Mill . S, für die bereits realisierte erste Ausbaustufe wurden 19 Mill. S inve- stiert, davon zahlte die Stadt Steyr 7 Mill. S. Der finanzielle Engpaß ergab sich vor allem durch die Kürzung der bisher gewährten Mittel aus der Arbeitsmarktverwaltung. Hier wird nun mit dem Sozialminister ver- handelt. ' Gedruckt auf umwellfrcundlichem, chlorfrei gcbleich1em Papier Steyrdorf wird im Einvernehmen mit dem Verkehrsplaner Dr. Stickler das General- verkehrskonzept in Phasen in die Realität umgesetzt werden müssen. Eine Fülle weite- rer gravierender Fragen auf dem Gebiet des Straßenverkehrs wird dem nunmehrigen Gemeinderat zur Erledigung übertragen sein. Generell müssen wir uns der Verbesserung der Lebensqualität in unserer Stadt widmen. Wir haben dabei ein wachsames Auge auf die Erhaltung unseres Lebensraumes zu richten. Der Gemeinderat wird auf diesem Gebiet ein großes Betätigungsfeld vorfinden, welches viel Kraft und persönliches Engagement er- fordern wird. Je höher der Erkenntnisstand unseres komplexen Sozialgefüges sein wird, desto eher können die uns gestellten städti- schen Probleme gelöst werden. Weitblick, Augenmaß und Verantwortungsgefühl wer- den dabei einen hohen Stellenwert haben müssen, damit wir uns nicht in der Auseinan- dersetzung über Nebensächlichkeiten verlie- ren. Deshalb ersuche ich Sie nochmals, die Aufgaben, die uns in Hinkunft gestellt wer- den, gemeinsam und zumWohle der Stadt und ihrer Bürger zu lösen. Daß dieses anspruchs- volle Ziel erreicht werde, wünsche ich mir und dem neuen Gemeinderat der Stadt Steyr von ganzem Herzen." Stadtrat Roman EICHHÜBL sagte als Fraktionssprecher der FPÖ, die politische Landschaft in Steyr habe sich wesentlich ver- ändert, die Bürger müßten mehr als bisher in die politischen Entscheidungen einbezogen werden, vieles müßte sich ändern. VP-Fraktionssprecher Stadtrat Karl HOLUB wünscht sich einen Wettbewerb der besten Ideen und den Vorrang der Demokratie, "... wir sind dabei, neue Formen zu lernen". GAL-Sprecher Oskar HOLUB: "Wir sind of- fen für alle und suchen die Zusammenarbeit im Sachbereich". ,,Langfristig brauchen wir natürlich die bis- her gewährte Unterstützung von Land und Bund, sonst ist das Gesamtprojekt in der geplanten Form nicht realisierbar, wir hof- fen aber auf positive Entscheidungen im Interesse der gesamten Region", sagt Bür- germeister Leithenmayr. Mit der Förderung des FAZAT Steyr er- leichtert die Stadt den regionalen Unterneh- men den Zugang zu neuesten technologi- schenEntwicklungen. DieStadtverwaltung selbst wird sich der Ressourcen des Vereins verstärkt bedienen - so ist die Vergabe des Auftrages zur Erstellung eines Wirtschafts- entwicklungskonzeptes für die Stadt Steyr geplant. In Verfolgung des Aufbaukonzeptes wurde auch beschlossen, im ersten Quartal 1992 eine Betriebsgesellschaft zu gründen. Diese GesmbH wird die laufenden Geschäfte des Innovationszentrums führen, während sich der Verein ausschließlich auf den weiteren Aufbau - Realisierung der Ausbaustufen IT- IV - konzentrieren wird. 5/333

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