Amtsblatt der Stadt Steyr 1991/10

DIE SEITE DES ßüRGERMEISTERS das Ergebnis der Gemeinderats- wahlen am 6. Oktober bewirkt große Veränderung in unserer Stadt: Die Sozialdemokraten, die seit 1967 über die Zweidrittel- mehrheit im Gemeinderat verfüg- ten , erreichten nur mehr 44,8 Prozent der gültigen Stimmen. Die zweite große Überraschung ist der Aufstieg der FP zur zweit- stärksten Partei in Steyr, die damit die VP auf den dritten Platz zurückgedrängt hat und erstmals einen Vizebürgermeister und einen Stadtrat stellen wird. Auf~ grund unseres Stadt-Statutes ergeben sich daraus größere Veränderungen in der Aufteilung der Verantwortung. Mit fünf Sitzen vetfügen die Sozialdemo- kraten im Stadtsenat über die absolute Mehrheit, VP und FP haben je zwei Sitze im Stadtsenat. Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Amtsblattes habe ich mit allen Fraktionen die Gespräche über die künftige Zusammenarbeit aufgenommen. Als Spitzen- kandidat der Sozialdemokraten habe ich aufgrund der Verluste meiner Partei den Rücktritt angeboten, der jedoch von meinen Parteifi·eunden nicht angenom- men wurde. Der SP-Bezirks- partei-Vorstand sprach sich einstimmig dafür aus, daß ich mich wieder um das Amt des Bürgermeisters bewerben und die Gespräche mit den anderen Fraktionen führen solle. Diesen Auftrag werde ich erfüllen, denn es ist nicht meine Art, in einer schwierigen Phase davon zu laufen, vielmehr sehe ich nach wie vor mein Ziel darin, der Bevölkerung dieser Stadt zu dienen und die Zusammenarbeit mit allen positiven Kräften zum Wohle Steyrs zu suchen. Daher mein Bestreben,für die künftige Arbeit des Gemeinde- rates eine breite Basis der Zusam- menarbeit herzustellen. Ich be- danke mich bei allen Steyrerinnen und Steyrern, die von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht haben, besonders freue ich mich über das mir ausgesprochene Vertrauen, das mit nahezu zwei- tausend Vorzugsstimmen doku- mentiert wird. Das ist für mich auch ein starker Ansporn, mein Amt tatkräftig weiter zu führen. Wenn nun in den Stadtsenat und in den Gemeinderat neue Mandatsträger einziehen, so wird sich für diese Damen und Herren die uns längst vertraute real- Gedruck1 auf umwe llfreundl ichem, chlorfrei gebl eich1 em Papi er politische Herausforderung stellen , Forderungen in die Tat umzusetzen und dafür auch die persönliche Verantwortung zu übernehmen. Das vom Landtag novellierte Stadtstatut gibt dazu neue Rahmenbedingungen. Mein oberster Grundsatz ist nach wie vor das "Miteinander". Ich werde jedenfalls alles in meiner Macht stehende tun, daß wir in Steyr zu einer gedeihlichen Zusammenar- beit finden und so die Vielfalt der Probleme für die Menschen unserer Stadt lösen. In diesem Sinne herzlichst Ihr

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