Amtsblatt der Stadt Steyr 1991/8

J ahreshauptversa ung der Stadtkapelle Steyr Kürzlich hielt die Blasmusikkapelle der Stadt Steyr die ordentliche Jahreshauptversamm- lung des Vereines ab. Bürgermeister Heinrich Schwarz, der auch die Funktion des Obmannes der Stadtkapelle inne hat, konnte zu diesem Anlaß den Bezirksobmann des Blasmusikverbandes, Josef Rottberger, und Ehrenmitglied Fred Kaulich begrüßen. Die Tätigkeitsberichte der Vereinsjahre 1988, 1989 und 1990 zeichneten ein eindrucksvolles Bild der kulturellen Arbeit der Blasmusiker. Fixpunkte im Vereinsjahr sind die Sommer- konzerte im Schloß Lamberg und das Frühjahrskonzert, bei dem die Stadtkapelle Steyr alljährlich brillante Leistung beweist. - In einer Trauerminute gedachten die Anwe- senden OAR Walter Radmoser, der in freund- schaftlicher Verbundenheit viele Jahre lang die Konzerte des Vereins moderiert hatte. Die ORF-Übertragung des Musikantenstadls ge- hört zu den erwähnenswerten Auftritten des Vereins ( 1988). Mit viel Applaus wurden jene Musiker bedacht, die in den letzten drei Jahren Leistungsprüfungen abgelegt haben. Berichte des Noten- und Instrumenten- archivars und des Uniformenkämmerers, so- wie der Bericht des Kassiers eröffneten einen kurzen Einblick in eine oft unterschätzte und doch so wichtige wie verantwo1tliche Arbeit der Vereinsfunktionäre. Dabei kam auch das Vorhaben zur Sprache, im nächsten Jahr wie- derum die Schwesternstadt Kettering/Ohio in den USA zu besuchen. Die ca. l4tägige Reise finanziert die Stadtkapelle mit Gagen für Auftritte, z. T. auch mit Subventionen und durch Eigenleistungen. Der Erfolg der letzten Amerika-Reise unserer Musiker spricht für solche Reisepläne. 1680 gegründet, ist die Stadtkapelle Steyr übrigens einer der ältesten Blasmusikvereine Österreichs. Der Bezirksobmann würdigte die Musiker als Spitzenkräfte des Bezirkes mit insgesamt 37 Musikkapellen. Das Ehrenab- zeichen in Bronze für 15jährige Tätigkeit im Verein erhielt JosefBarth. Für 25jährige Mit- gliedschaft wurden Otto Gradauer und Man- fred Wallner mit dem Abzeichen in Silber geehrt. Für 35jährigesMitwirken erhielt Alois Hofer das goldene Ehrenabzeichen. Emil Berger wurde als langjähriges Mitglied mit einer Urkunde zum Ehrenmitglied ernannt. Mit einer Lobrede ehrte Bez.-Obm. Rott- berger schließlich den langjährigen Ge- schäftsführenden Obmann Fachoberinspek- tor Johann Knabl. Das Amt, das dieser 1959 übernommen hatte, legt er nun nach gut 30jähriger Erfüllung dieses Dienstes zurück. Johann Knabl war bereits von 1954 bis 1964 Schriftführer des Bezirksverbandes. Er war bis vor 10 Jahren Erster Posaunist der Stadt- kapelle Steyrund wechselte dann zum Schlag- werk, das er in musikantischer Freundschaft zusammen mit Erwin Meichenitsch besetzt. Noch weiterhin wird er auch sorglich die Instrumente warten. STEYR Bürgermeister Heinrich Schwarz würdigte mit herzlichen Worten die Verdienste des scheidenden Geschäftsführenden Obmannes. Johann Knabl beschloß sein Funktionsamt damit, daß er seinen verdienten Partner an der Großen Trommel , Erwin Meichenitsch, zum aktiven Ehrenmitglied ernannte. Als abschlie- ßende Amtshandlung überreichte Johann Knabl das Siegel des Vereins an seinen Nach- folger Otto Gradauer. Bei der Neuwahl des Vorstandes für die näch- sten drei Jahre wurde Bürgermeister Heinrich Schwarz einstimmig wiederum zum Obmann und Otto Gradauer zum Geschäftsführenden Obmann gewählt. Geschf. Obm. Stellvertreter und Schriftführer-Stellvertreter wurde Mari- na Landerl, Schriftführer und Presse-Referent Ernst Kronsteiner, Kassier Martin Ragt und Kassier-Stellvertreter Manfred Wallner. Johann Knabl (links im Bild) übergibt seinem Nachfolger Otto Gradauer das Siegel des Vereins. Kostenlose Rechts- auskunft Rechtsanwalt Dr. Christoph Rogler erteilt am Donnerstag, 29. August, in der Zeit von 14 bis 17 Uhr im Rathaus, 1. Stock, Zimmer 101, kostenlose Rechtsauskunft. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Dienstleistung deroö. Rechtsanwaltskammer, für welche die Stadt Steyr lediglich die Räumlichkeiten zur Ver- fügung stellt. Einlaß zur Beratung bis späte- stens 16 Uhr. Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem Papier Projektstudien im FAZAT Steyr Geänderte Marktbedingungen erfordern neue betriebliche Strategien. 1n Zusammenarbeit mit dem Institut für Controlling der Universi- tät Linz konnten vor wenigen Tagen die Er- gebnisse von zwei Projektstudien, welche in regionalen Unternehmen durchgeführt wur- den, im FAZATSteyr präsentiert werden. Ziel des „Forschungs- und Ausbildungszentrums für Arbeit und Technik - FAZAT" ist die Förderung von innovativen Entwicklungen in den Betrieben der Region Steyr, sowie die Unterstützung von Unternehmensneu- gründungen in zukunftsträchtigen Bereichen. Um von Beginn an ein hohes fachliches Ni- veau der FAZAT-Dienstleistungen zu ge- währleisten, wurde bereits in der ersten Aus- baustufe den Zentren im Steyrer Wehrgraben eine enge Zusammenarbeit mit den Instituten für Datenverarbeitung sowie Controlling der Universität Linz und dem Institut für Flexible Automation der TU Wien angestrebt. Mit der CAD/CAM-Gruppe des Technologie- zentrums der Steyr-Werke, welche bereits seit September letzten Jahres im FAZAT tätig ist, steht der Region Steyr eine innovations- orientierte und leistungsfähige Forschungs- struktur zur Verfügung. Neben einer Seminarreihe, in welcher wirt- schaftlich/technische Fragen des betrieblichen Einsatzes moderner Computer- technologien im Mittelpunkt standen, konnten auch erste Beratungsprojekte erfolgreich ab- geschlossen werden. Vor wenigen Tagen prä- sentierten im FAZAT Steyr zwei Projektteams, bestehend aus Studenten des Instituts für Controlling, die Ergebnisse der Analysen zweier regionaler Unternehmen. Über Vermittlung der Steuerberatungskanzlei Dr. Reinhard Schwarz und unter der wissen- schaftlichen Betreuung von Prof. Harald Stiegler und Mag. Heidelore Derfler wurden die beauftragenden Unternehmen kritisch durchleuchtet und Handlungsvorschläge unterbreitet. Bei der Drogerie Fenz! GesmbH, welche ein Warenwirtschaftssystem einführen will, wur- den durch die Erstellung einer Unternehmen- sanalyse wichtige Vorarbeiten geleistet. Für einen ausgewählten Produktzweig, wurde darüberhinaus eine detaillierte Deckungs- beitragsrechnung als Steuerungsinstrument entworfen. In der einzigen Großschlächterei mit EG-Reife der Region, der Firma Rainer GesmbH, wurde eine grundsätzliche Markt- analyse durchgeführt und eine neue Verkaufsstrategie vorgeschlagen. Für die Qualität der Arbeiten spricht, daß beide Geschäftsführer sowohl die fundierte und kon- struktive Kritik begrüßten als auch die von den Studentengruppen erstellten Konzepte als praxisgerecht einstuften. Durch das FAZAT Steyr wird es in Zukunft verstärkt möglich sein, Innovationen im mittelständische Unter- nehmen des Steyrer Raumes durch eine enge Zusammenarbeit von Theorie und Praxis zu fördern, die einerseits Studentinnen und Stu- denten mehr Praxisnähe bei deren Studium vermitteln und andererseits Unternehmen ak- tuelles Fachwissen und Entscheidungshilfen bereitstellt. Die Umsetzung des Wissens je- doch ist Sache des Unternehmers. 33/245

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