Amtsblatt der Stadt Steyr 1991/8

Verkehrsmittel zum Zwecke der Eindäm- mung des Individualverkehrs erforderlich. Als nächsten Schritt habe ich daher vorge- schlagen, drei Kurzlinien mit City-Bussen einzurichten, die die Stadtteile Steyrdorf, Schlüsselhof sowie die öffentlichen Ämter und Behörden erschließen sollen. Die beiden Gebiete Reichenschwall und Christkindl kön- nen jedoch erst nach der Realisierung des neuen Linienkonzeptes für den öffentlichen Personen-Nahverkehr besser an den Stadt- kern angebunden werden, weil hiefür um- fangreichen Begleitmaßnahmen erforderlich sind, und diese in ursächlichem Zusammen- hang mit der Errichtung der Nahverkehrs- drehscheibe Bahnhof zu sehen sind. Die Ein- führung der Citybus-Cinie in den Stadtteilen Innere Stadt und Schlüsselhofsiedlung sowie Steyrdorf sollen zu einer wesentlichen Attr- aktivitätssteigerung des öffentlichen Ver- kehrsmittels führen und gleichzeitigdie Alter- native zum eigenen Pkw sein. Eine weitere Zielvorstellung mit dieser doch erheblich kapitalintensiven Maßnahme ist, daß diese Linien zu einer Reduzierung des Individual- verkehrs führen und dadurch auch eine ver- besserte Lebensqualität im Altstadtbereich erreicht werden kann. Als weitere wesentliche Maßnahme zur Verkehrsberuhigung ist im Stadtteil Steyrdorf geplant, die Kirchengasse, die Gleinker Gasse sowie die innere Sieminger Straße bis zum Feuerwehrdepot als Fußgängerzone zu deklarieren und weitere Straßenzüge als Wohnstraßen auszuführen. Selbstverständ- lich soll dabe i aufdie individuellen Bedürfnis- se der Bewohner und der Gewerbebetriebe nach Möglichkeit eingegangen werden. Ich möchte aber betonen, daß all diese Maßnah- men gerade im Stadtteil Steyrdorf in Zusam- menarbei t mit der Gruppe "Steyrdorf Aktiv" erarbeitet wurden. Meiner Meinung nach könnte die Realisierung dieser verkehrs- beruhigenden Maßnahmen einhergehend mit der Einführung der Citybus-Linie Steyrdorf umgesetzt werden, da im Zuge dieserRouten- planung, die vom Hessenplatz über die Bahnhofstraße, Zwischenbrücken, Steyr- brücke, Ki rchengasse, Sieminger Straße über Frauengasse und Wieserfeldplatz bis zur Kasemgasse am Tabor führen soll, einschnei- dende Verkehrsleitmaßnahmen erforderlich sein werden. Die sogenannte "Ämterlinie" soll vom Hessenplatz über Bahnhofstraße und Zwi- schenbrücken über die Berggasse zum Stan- desamt, zur Bundespolizeidirektion, zur Gebietskrankenkasse und dem Kreisgericht sowie zur Handelskammer und dem Arbeits- amt führen. All diese Maßnahmen sind - das möchte ich betonen - berei ts Vorleistungen auf das Generalverkehrskonzept, die in Ab- sprache mit Dr. Stickler realisiert werden kön- nen. Ich weiß, daß diese Neuerungen ein- schneidende Veränderungen im Verkehrs- geschehen unserer Stadt nach sich ziehen werden. Alleine die Regelung der Verkehrs- situation am Stadtplatz wird eine weitere be- wegte Facette in unserem Kommunalleben in nächster Zeit sein. Im Hinblick darauf, daß alle diese Maßnah- men nur zur Verbesserung der Verkehrs- und Lebensqualität in unserer Stadt beitragen, er- suche ich Sie um Ihr Verständnis." 10/222 An der lndustriestrcif./e lll(/'de111 '/'ahor entsteht ein Pe11sio11iste11haus mit 24 Wohnungen. Mit 750 Neubau- wohnungen in drei Jahren setzt Steyr wirksame Initiative gegen die Wohnungsnot BürgermeisterHeinrich Schwarz und Landes- rat Leo Habringer stellten am 11. Juli in einer Pressekonferenz das Wohnbauprogramm für Steyr in den nächsten drei Jahren vor. Für 750 Neubauwohnungen werden 475,4 Mill. S an Förderungsmittel eingesetzt. Ein Sonder- wohnbauprogramm mit 300 Neubau- wohnungen wird von der GWG der Stadt SteyrundderWAG mit je 150Wohneinheiten realisiert. Bürgermeister Schwarz wies darauf hin, daß es aufgrund neuer Förderungs- richtlinien möglich geworden sei, mit dem Land und unter Einsatz von 75 Mill.Saus dem Stadtbudget ein Vielfaches des bisherigen Wohnbauvolumens zu realisieren. Die Stadt habe bisher bereits jährlich Millionen für den Wohnbau durch Bereitstellung von Bau- grund, Zinsenzuschüssen und Darlehen gege- ben, mit dem nunmehrigen Bauprogramm werde alles bisherige weit übertroffen. Steyr ist die drittgrößte Stadt unseres Bundes- landes, rund 3, 1 Prozent aller Ober- Gedruckt aur umwehfreundl ichem, ch lorfrei gebleichtem Papier Österreicher leben in der Eisenstadt. Ebenso wie die anderen beiden Statutarstädte Linz und Wels zählt Steyr zu jenen Gemeinden, in welchen die größte Wohnungsnot herrscht. Laut der vom Land zu Jahresanfang durchge- führten Bedarfserhebung streben 12,8 Prozent aller Wohnungssuchenden - 4/5 davon sind "echte" Steyrer-eine Wohnung in dieser Stadt an. Steyr lieg! damit an zwei ter Stelle in der Reihe der gewünschten Wohnungsstandorte. Wohnbaureferent Landesrat Leo Habringer hat bei der Erstellung des Wohnbau- programms 1992 - 1994 den Schwerpunkt auf bedarfsorientierten Wohnbau gelegt: Woh- nungen - in erster Linie Mietwohnungen - sollen dort gebaut werden, wo der Bedarf am größten ist. Habringer erachtet dies als Grund- lage dafür, die neue Wohnungsnot in Ober- österreich rasch und erfolgreich beseitigen zu können. Das erweiterte reguläre Wohnbauprogramm 1992 - 1994 sieht für Steyr jährlich die Er- STEYR

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