Amtsblatt der Stadt Steyr 1991/7

4) Erhöhung der Verkehrssicherheit dank einer Kreisfahrbahn mit Einrichtungs- verkehr (Konfliktpunkte von kreuzenden Strömen werden vermieden) und dank nied- rigen Geschwindigkeiten . 5) Reduktion der Wartezeiten beim Kreisel im Vergleich zu Lichtsignalanlagen, da der kontinuierliche Verkehrsfluß nicht künstlich unterbrochen wird durch Lichtsignalphasen mit zwingenden Zwischenzeiten zur Tren- nung von feindlichen Strömen. 6) Reduktion der Lärmemissionen dank dem Zusammenspiel verschiedener Faktoren: niedrigere Geschwindigkeiten, weniger agressive Fahrweise ohne starke Beschleunigungs- oder Bremsmanöver, Reduktion der Schwingungen. Einzelne Fallstudien weisen auch auf einen verringer- ten Benzinverbrauch bei Kreiseln im Ver- gleich zu Lichtsignalknoten hin (bei gleicher Belastung), was eine Reduktion der Luftschadstoffe bedeutet. 7) Flexible Knotenform, insbesondere in bezug auf die Möglichkeit, stark unterschiedliche Straßentypen gleich- zeitig zu verbinden. 8) Vernünftiger Landbedarf im Vergleich zu Lichtsignalknoten mit meh- reren Vorsortierstreifen. 9) Flexible Routenwahl dank Wende- möglichkeit im Kreisel. Der "U-Turn", das Wenden im Knoten, ist bei praktisch allen klassischen Knoten- formen verboten. Der Kreisel erlaubt diese Möglichkeit und damit auch, auf den Zufahr- ten gefährliche Linksabbiegemanöver zu unterbinden oder öffentliche Linienbusse an den Endpunkten zu wenden. Der Nutz- verkehr (Taxi, Anlieferungen) wird erleich- tert, und Ortsunkundigen wird eine zweite Chance zur Wegfindung angeboten. Diese Flexibilität erlaubt auch das temporäre Schließen einzelner Ausfahrten, zum Bei- spiel bei Veranstaltungen oder Bauarbeiten. Die Anordnung der Signalisation wird stark vereinfacht, und eine klare Wegweisung für Ersatzrouten ist leicht anzubringen. 10) Vereinfachung der vertikalen Signali- sation. Im Vergleich zum großen Aufwand an tech- nischen Einrichtungen und Wegweisern bei Lichtsignalknoten genügt beim Kreisel eine stark vereinfachte und somit leicht verständ- liche Signalisation. Von einer Kreisellösung ist im allgemeinen in den folgenden fünf Fällen abzuraten: 1) Platzmangel oder ungeeignete Anord- nung der bestehenden Bauten. Ausschlaggebend sind die Schleppkurven des Schwerverkehrs und/oder die Sicher- stellung genügender Sichtweiten. STEYR Stadt Steyr setzt mit 75 Mill. SZuschuß Initiative für den Bau von 750 neuen Wohnungen in drei Jahren "Wir haben mit Hilfe von Landesrat Habringer erreicht, daß in den nächsten drei Jahren in Steyr 750 Neubauwohnun- gen errichtet werden", freut sich Vize- bürgermeister Hermann Leithenmayr über die Initiative zugunsten der Woh- nungssuchenden. "Dieses große Wohn- bauprogramm wird möglich", sagt Lei- thenmayr, "weil allein die Stadt Steyr für 300 Wohnungen des Sonderbauprogram- mes 75 Millionen Schilling zuschießt, eine bisher noch nie dagewesene Initiati- ve für den sozialen Wohnbau". Steyr hat mit Hinweis auf mehr als 2.000 Wohnungssuchende in der Stadt dem Land auch klar gemacht, daß die bisheri- gen Zuteilungen von etwa 60 Neubau- wohnungen im Rahmen des ordentlichen Bauprogrammes bei weitem nicht ausrei- chend sind, so daß dieses Kontingent nun auf jährlich 150 Neubauwohnungen er- höht wird. Die Größenordnung dieses Programmes mit750NeubauwohnungenindreiJahren wird signifikant sichtbar, wenn man weiß, 2) Unruhige Topographie, welche eine Gestaltung der Kreisfahrbahn- ebene mit vertretbarem Quergefälle nach außen verunmöglicht. Dieser Aspekt sollte nicht überbewertet werden. Erste Erfahrun- gen mit beträchtlichem negativem Quer- gefälle sind im Innerortsbereich durchaus positiv. 3) Verkehrsbeeinflussung. Mit Lichtsignalanlagen kann eine beabsich- tigte Verkehrsbeeinflussung durch Bevorzu- gung einzelner Verkehrsströme oder Pförtneranlagen im städtischen Bereich am besten umgesetzt werden . Beim Kreisel sind alle Zufahrten gleichberechtigt, so daß we- der einzelne Beziehungen noch einzelne Verkehrsarten bevorzugt werden können. Das Prinzip der "Selbstregulierung" des Kreisels steht im Widerspruch zu den Me- thoden der absichtlichen, dirigistischen Verkehrsbeeinflussung. 4) Folge von koordinierten Lichtsignal- knoten . Innerhalb einer Folge von Lichtsignalknoten mit "Grüner Welle" stört ein Kreisel in der Regel den angestrebten Verkehrsablauf. 5) Starke Bevorzugung von Linienbussen auf Busspuren. Busspuren können ohne weiteres bis an den Kreisrand geführt werden. Bei der Einfüh- rung in die Kreisfahrbahn kann der Bus je- doch nicht wie bei Lichtsignalanlagen durch eine separate Phase bevorzugt werden. Gedruckt auf umweltfreundl ichcm, chlorfrei gebleichtem Papier daß die Gemeinnützige Wohnungs- gesellschaft der Stadt Steyr als weitaus größter Wohnbauträger in den vergange- nen neun Jahren insgesamt nur 733 Woh- nungen errichten konnte. Derzeit wird für eine Wohnung laut Ge- setz ein 75prozentiges Förderungs- darlehen mit einem Betrag von durch- schnittlich 735.000 Schilling gewährt. Im geplanten Sonderwohnbauprogramm würde das Land, von einer durchschnittli- chen Baukostenbasis von 980.000 Schil- lingje Wohnung ausgehend (701112 Woh- nung, 14.000 S pro m2 Baukosten), ein 50prozentiges Förderungsdarlehen von 490.000 Schilling je Wohneinheit gewäh- ren. Die Gemeinde Steyr stellt 245 .000 Schilling Darlehen zu den Konditionen des 00. Wohnbauförderungsgesetzes 1990 je Wohnung zur Verfügung. Neues Informationsbüro am Eingang des Rathauses Der Gemeinderat bewilligte S 490.570 zur Einrichtung einer Informationsstelle im Fremdenverkehrsbüro am Eingang des Rat- hauses. In dieses Büro soll auch die bisher im ersten Stock des Rathauses gelegene Ein- laufstelle verlegt werden. Eine vielseitig ausgebildete Fachkraft wird den Bürgern gezielt alle gewünschten Informationen bie- ten. Die Zusammenlegung der neuen Bür- gerservice-Einrichtung mit dem Fremden- verkehrsbüro bringt folgende Vorteile: Das Büro ist von 7.30 Uhr bis 18 Uhr besetzt, so daß eine effektive Verlängerung der An- nahme- und Auskunftszeiten erreicht wird. Das Fremdenverkehrsbüro ist auch an Sams- tagen, Sonn- und Feiertagen besetzt. Durch die KonzenLralion dieser beiden wich- tigen Aufgaben wird ein vermehrtes und verstärktes Informationsangebot gegeben. Im Zuge dieser Zusammenlegung kann auch der Kartenverkauf für das Kulturamt über- nommen werden, so daß auch außerhalb der Bürozeiten Karten bezogen werden können. Die vorgesehenen Maßnahmen sollen nach Beendigung der Fremdenverkehr-Haupt- saison (Oktober 1991) durchgeführt werden. Außerdem wird zur besseren Erreichbarkeit der einzelnen Abteilungen im Rathaus ein Leitsystem installiert werden, welches aus verschiedenen Farbtönen besteht. 9/185

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