Amtsblatt der Stadt Steyr 1991/7

V izebürgermeister Karl Holub ist im Stadtsenat für die Bereiche Denk- malpflege, Fremdenverkehr, Ge- sundheitswesen und Bezirksverwaltung zu- ständig. Im folgenden Beitrag berichtet er über aktuelle Themen aus seinen Ressorts: Seit 1989 fördern Stadt, Land und Bund gemeinsam die Aktion "Restaurierung Steyrdorf' mit der Blickrichtung aufdas Jahr 2000. Bis dahin werden weit über 120Objek- te restauriert sein. Nochmals muß ich alle Interessenten nachdrücklich darauf auf- merksam machen, daß vor Beginn einer Instandsetzungsmaßnahme unter allen Um- ständen Kontakt mit dem Referat Denkmal- pflege im Magistrat Steyr aufgenommen werden muß! Es ist sicherlich zweckmäßig, wenn vor der Besorgung von Kosten- kalkulationen bereits ein Gespräch mit dem Referat Denkmalpflege den Umfang der Maßnahmen skizzieren hilft. Damit das Ziel "Altstadtsanierung durch Denkmalpflege" sich nicht nur auf Steyrdorf beschränkt, führt die Stadt auch ihre eigenen Denkmalaktionen verstärkt weiter. All die Maßnahmen des Denkmalschutzes stellen natürlich nicht nur bewahrende Aktivitäten dar, sie ermöglichen vielmehr auch die Stei- Vizebürger- meister KarlHOLUB betriebe zu berücksichtigen, deren Gäste immer wieder über den Mangel an l lotel- ladezonen klagen. Leider noch immer un - geklärt ist die Situation jenes Steyrer l lotels, dessen Gäste den Stadtkern zu Fuß nicht erreichen können. Hier ist Abhilfe dringlich notwendig! Was nützen alle Anstrengungen eines pro- fessionellen Tourismusmanagements, wenn der Gast sieht, daß Steyr in einer Verkehrs- Beherbergungsbetriebe aus Steyr und Um- gebung den hochinteressierten Reise- veranstaltern in den "neuen deutschen Bun- desländern" präsentieren. Ein Presse- gespräch, das Bürgermeister Schwarz, Kol- lege Leithenmayr und ich in Plauen abwik- kelten, fand ein überraschend hohes Presse- echo. Schon an Ort und Stelle war abzuse- hen, daß anstelle der ehemaligen Funktio- närs-Reisetätigkeit ein reges Besuchsinter- esse der Bürgerinnen und Bürger unserer Partnerstadt aufkommt. Die Stadt Steyr wird im August auf der größten deutschen Reiseveranstaltermesse in Köln präsent sein, wo sich etwa 1.000 Busunternehmer aus der Bundesrepublik Deutschland mit Informationen über Reise- ziele versorgen werden. Hier wird sich si- cherlich positiv auswirken, daß Stadt und Tourismusverband sich engagiert am Pro- jekt "Romantikstraße" beteiligen. Die Romantikstraße führt- abseits der Autobahn - den Gast von Salzburg über das Salz- kammergut und Steyr weiter nach Wien. Auf dieser Strecke stellt Steyr einen gerne akzep- tierten Stützpunkt dar. Auch international wird Steyr wieder in Medien präsent sein, so z. B. Mille Juli in der Sendereihe "Euro- Funk-Familie". NeueWirtschaftskraft durch Tourismus gerung des Tourismus in der Stadt Steyr, die durch ihren reichen Althausbestand wahr- lich sehenswürdig ist! Alle Gäste unserer Stadt sind voll des Lobes über die Groß- artigkeit unseres Stadtbildes. Die Tourismuswirtschaft in unserer Stadt entwickelt sich aktiv weiter. Die Nächti- gungszahlen steigen an und neue Gäste- schichten entdecken den Zauber einer I000jährigen Stadt. Über meine Amegung ist der Tourismusverband dem österreichi- schen Kongreßverband beigetreten, weil die konkrete Absicht besteht, die Stadt Steyr vermehrt als Tagungs- oder Kongreßstadt bekannt zu machen. Dazu gibt es aber noch eine Reihe von Problemen zu bewältigen: In Steyr stehen zu wenig Komfortzimmer zur Verfügung. Ich bemühe mich daher seit geraumer Zeit, Interessenten für ein Hotel- bauprojekt nach Steyr zu bringen. Nunmehr scheint es doch etwas konkreter zu werden, weil eine namhafte Gruppe ihr deutliches Interesse an einem Hotelprojekt in Steyr zeigt. Es wäre unklug, an dieser Stelle und zu diesem Zeitpunkt schon mit Informationen im Detail an die Öffentlichkeit zu treten, weil die Gespräche sich in vollem Gang befinden. Als Mensch, der aus dem Wirtschaftsleben kommt, weiß ich, daß man durch vorzeitige Äußerungen Projekten nur Schaden zufügen könnte. Jedenfalls aber sind auch durch das so drin- gend erwartete Verkehrskonzept die Schwierigkeiten der bestehenden Hotel- 14/190 lawine unterzugehen droht. Auch unter die- sem Gesichtspunkt habe ich mich stets dafür eingesetzt, daß dem öffentlichen Verkehr in Zukunft verstärktes Augenmerk gewidmet wird. Es wird unumgänglich sein, dem öf- fentlichen Verkehr den Vorrang vor dem Individualverkehr einzuräumen; allerdings sind zuvor die entsprechenden nankierenden Maßnahmen zu setzen, wie zum Beispiel: - Park-and-ride-Parkplätze am Stadtrand, - Erweiterung des Stellplatzangebotes rund um die Kernzone, - Errichtung von Parkdecks (Schiffmeister- haus, Merkur-Kaulhaus, Parkdeck beim Bahnhof, Wieserfeldplatz, .... ), - verbesserte Linienführungen, - verkürzte Taktzeiten, - Anruftaxi und Anrufsammcltaxisystcmc, - attraktive Yorverkaufsysteme; Der Tourismusverband beschränkt sich in seiner Bemühung um neue Gäste nicht nur auf das Standbein "Tagungs- und Kongreß- tourismus", er sucht vielmehr auch neue Märkte: insbesonders die Staaten im "ehe- maligen Osten" sind eine zusätzliche Ziel- größe für Marktbemühungen, weil deren Bevölkerung die wiedererlangte Freiheit auch zum Reisen nutzen will. Der Stadt Steyr kommen hier die traditionell guten Bezie- hungen zu statten. So war Mitte Juni eine Gruppe des Tourismusverbandes in unserer Partnerstadt Plauen. Im Rahmen eines Workshops konnten sich die beteiligten Gedruckt auf umwellfreundlichem, chlorfrei gebleichrem Papier Die verstärkten Bemühungen um die Bele- bung des Tourismus in unserer Stadt erfor- dern natürlich auch zusätzliche Mittel. Es ist Direktor Neubaur und mir gelungen, in lau- fender Zusammenarbeit mit dem zuständi- gen Landesrat Dr. Leitl, Verständnis für unsere Vorstellungen zu den Durchfüh- rungsverordnungen des neuen Tourismus- gesctzes zu finden. Darüber hinaus hat Dr. Leitl die Bereitschaft erklärt, die Bemühun- gen des Tourismusverbandes Steyr verstärkt zu fördern und auch der Werbegemeinschaft der drei Statutarstädte Linz, Wels und Steyr "Städtering" die zwischenzeitlich einge- stellten Förderungsmittel wieder zukommen zu lassen. Das bedeutet einen wesentlichen Fortschritt bei der Intensivierung unserer Bemühungen um den Städtetourismus. Rei <lieser Geleeenheit möchte ich auch er- wähnen, daß die Stadt Steyr den Touris- musverband jährlich mit einer Summe von 1,3 Millionen Schilling direkt unterstützt, weil sich die Überzeugung durchgesetzt hat, daß durch eine florierende Tourismus- wirtschaft eine zusätzliche wirtschaftliche Absicherung unserer Stadt Steyr erfolgt. Ich wünsche Ihnen erholsame Ferien. Herzlichst, STEYR

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