Amtsblatt der Stadt Steyr 1991/6

D er geschäftsführende Vizebürger- meister Hermann Leithenmayr ist im Stadtsenat für Finanzen, Personal, Wirtschaftsförderung und Sport zuständig .1n diesem Bericht unternimmt er den Versuch, den doch sehr bedeutsamen Bereich der Sportförderung der Stadt Steyr näher zu er- läutern. Der Sport ist heute mehr als je vorher zu einem wesentlichen Element unserer Gesellschaft geworden. Er bietet zahllose, in ihrer Fülle unverzichtbare Möglichkeiten menschlicher Selbstentfaltung und ist von größter Bedeu- tung für die Förderung der Gesundheit. Die Freude an der spielerischen Entfaltung der körperlichen und seelischen Kräfte im Sport und das Erleben von Gemeinschaft ist ebenso eine Quelle der Lebenskraft und der Er- füllung, wie das Streben nach Leistung und Leistungsvergleich unter der Beachtung von Fairneß und Toleranz. Unser größtes Ziel ist daher eine regelmäßige aktive, dem Lebens- alter und den Lebensumständen angemessene sportliche Tätigkeit das ganze Leben hin- durch. Speziell auf diesem Gebiet haben die Sportvereine in den nächsten Jahren eines Vizebürgermeister Hermann LEJTHENMAYR auch in der Zukunft mindestens gleich hoch wie in den vergangenen Jahren sein werden, so möchte ich Ihnen zur allgemeinen Illustration einige Ausgabendaten darlegen. Die Stadt Steyr wendete in den Jahren 1986 bis 1990 für die Errichtung von Sportanlagen über 11 Mill. S auf. Darüber hinaus wurden alleine für die Sportanlage Rennbahn rund 37 Mill. S ausgegeben. Zuschüsse für den laufen- den Sportbetrieb sowie Unterstützungen für diverse Veranstaltungen ergaben weitere beweist die Titelstatistik des Jahres 1990: 10 Staatsmeistertitel in den Sparten Boxen, Kanu, Karate und Leichtathletik; 26 Landes- meistertitel in den Sparten Bahnengolf, Bo- xen, Kanu, Karate, Leichtathletik, Schach, Schwimmen, Segeln und Sportkegeln; 3 OÖ. Meistertitel im Motorsport. Mit diesen Erfol- gen konnte sich Steyr wiederum an 2. Stelle in der Titelstatistik hinter der Landeshauptstadt Linz plazieren. Überdies sind in Steyr einige Mannschafts- sportarten in den höchsten Spielklassen Öster- reichs vertreten, unter anderem Fußball, Basketball, Sportkegeln und Schach. Eine Grundvoraussetzung für eine geregelte und optimale Sportausübung ist sicherlich die Errichtung weiterer Sportstätten sowie die Verbesserung und Instandhaltung der beste- henden Anlagen. Auch auf diesem Gebiet ist die Stadt Steyr, was die Anzahl der Sportan- lagen betrifft, relativ gut versorgt. Als Beispiel möchte ich hier die repräsentative Städtische Sportanlage Rennbahn, bestehend aus: l Rasenspielfeld, 1Kunstrasenspielfeld, 1Hart- platz, 1 Faustballfeld, 1 Kunststoff-Laufbahn (Rw1dlaufbahn sechsbahnig, 100 111 acht- Sport, ein wesentliches Element in unserer Gesellschaft ihrer größten Aufgabengebiete. Die Voraus- setzung hiefür zu schaffen, ist die vor- dringliche Aufgabe in der Zukunft. Die wich- tigsten Träger dieser Bemühungen sind die Sportvereine, ihr Funktionieren stellt einen Indikator für den Zustand eines Gemein- wesens dar. Die Seele der Sportvereine sind die ehrenamtlichen Funktionäre. Unter ihrer Führung, Aufsicht und Verantwortung kön- nen im technischen oder administrativen Be- reich haupt- odernebenamtlich bezahlteKräf- te eingebaut werden. Angesichts der Bedeu- tung der Funktionäre für den Sport haben wir für die Hebung ihres Ansehens in der Gesell- schaft einzutreten und ihnen die Möglichkeit zu bieten, den stetig wachsenden Anforderun- gen durch qualifizierte Schulungen gerecht zu werden. In ihren Bemühen, ein reichhaltiges, spartenrnäßig breitgestreutes Angebot auf- rechtzuerhalten, werden die Vereine auch durch die Stadt wirksam unterstützt. Nur so können die Vereine ihren vorrangigen Aufga- ben als Träger des gesundheitsfördernden Breitensportes gerecht werden und dem durch Berufs- und Lebensgewohnheiten bedingten Bewegungsmangel entgegenwirken. Denn die umwälzenden Veränderungen in der Berufswelt und die vermehrte Freizeit stellen zunehmend hohe Anforderungen an die öf- fentliche Hand und an die Sportvereinigun- gen. Geht man davon aus, daß die finanziellen Aufwendungen für den Kulturbereich "Sport" Millionenbeträge. In Summe wurden für sportliche Belange durch die Stadt Steyr in den letzten Jahren ca. 56,5 Mill. S auf- gewendet. Der Verein ist aber auch die Basis des Leistungssports. Er wirkt der Vereinsamung der Spitzenathleten entgegen und schafft das günstige menschliche Umfeld, eine der Vor- aussetzungen für Spitzenleistungen. Die Py- ramiden-Theorie, daß die Breite eine Voraus- setzung für die Spitze ist, bestätigt der Sport in Oberösterreich und in der Stadt Steyr klar: In Oberösterreich gibt es derzeit 2.528 Sport- vereine mit rund 400.000Mitgliedern, die von über 40.000 ehrenamtlichen Funktionären betreut werden. Steyr ist eine traditionelle Sportstadt mit57 Sportvereinen und 150 Sekt- ionen. 85 Sektionen nehmen in 43 verschiede- nen Sportarten (in OÖ. 60 verschiedene Sport- arten) am Meisterschaftsbetrieb innerhalb der Fachverbände teil. In den 57 Sportvereinen Steyrs sind über 26.000 Mitglieder organi- siert. Natürlich gibt es dabei eine Reihe von Doppelmitgliedschaften. Allerdings können wir feststellen, daß mehr als die Hälfte der Steyrer Bevölkerung in Sportvereinen verankert ist. Die Sportvereine gehören in der Regel den 3 Dachverbänden ASKÖ, ASVÖ und UNION an. In Steyr gibt es darüber hinaus aber eine Reihe, die keinem Dachverband angehören. Daß die Steyrer Sportvereine neben dem Breitensport auch den Spitzensport fördern, bahnig) und allen Einrichtungen, wie Weit-, Drei-, Hoch-, Stabhochsprung-, Diskus-, Speer- und Hammerwurfanlagen, sowie einer Kugelstoßanlage im Feld und für Trainings- zwecke eine außerhalb der Anlage, vorstellen. Darüber hinaus sind neben diesen Anlagen ein modernes Garderobengebäude, ein Zeitneh- mergebäude mit elektronischer Zeitnehmung und eine überdachte Sitzplatztribüne für 500 Besucher vorhanden. Etwa 50.000 aktive Sportler, sowie Schüler von Pflicht- und Bundesschulen benützen diese Sportanlage pro Jahr. Ein eindeutiger Beweis für die Not- wendigkeit einer solchen Einrichtung. Viele der in unserer Stadt bestehenden Sportanlagen konnten aber nur geschaffen werden, weil Funktionäre und Mitglieder von Sport- vereinen unzählige freiwillige Arbeitsstunden dafür geleistet haben. Die Stadt Steyr fördert die Errichtung neuer Sportanlagen bzw. die Verbesserung und Instandhaltung bestehen- der Anlagen mit rund einem Drittel der Gesamtkosten. DerEinsatz von Steuermitteln ist aber sicherlich insbesondere wegen der vielfältigen großen Eigenleistungen der Ver- eine durchaus gerechtfertigt. Neben den Sportanlagen, die von den Verei- nen mit Unterstützung der öffentlichen Hand errichtet werden, gibt es aber eine Reihe von Projekten, die nur die Stadt bewältigen kann. Bereits seit mehreren Jahren wird die Über-

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2