Amtsblatt der Stadt Steyr 1991/6

geschaffen, die noch nicht erschlossenen Stadtteile in das Kanalbauprogramm einzube- ziehen. So wurde nach Fertigstellung der Ka- nalisation Münichholz und Hammergründe das Gebiet Fischhub zur Gänze angeschlos- sen. Mit einem kürzlich fertiggestellten Kanal wurde das Industriegebiet Hinterberg als letz- te große Industriefläche Steyrs erschlossen. Nachdem heuer bereits mit dem Kanalbau Seitenstettner Straße bis zum Badknoten be- gonnen wurde, wird nach Abschluß des Kanalbaues Plenklberg - Huthofcrstraßc, der im Zusammenhang mit dem Bundes- straßenausbau Plenklberg vorgesehen ist, eine 100%ige Anschlußquote in den vorliegenden Stadtteilen gegeben sein. Wie ich bereits aus- geführthabe, erfolgen die Kanalbauten grund- sätzlich in Koordination mit den anderen Leitungsträgern, wie Gas, Wasser, Energie, Post oder LiWeSt sowie mit dem städtischen Straßenbau und der Beleuchtung. So wurden für diese Zwecke in den Jahren von 1985 bis 1990 rund 20 Mill. S aufgewendet. Mit dem Ausbau des Geh- und Radwege- netzes am rechten Ennsufer wurde eine alternative Geh- und Radwegverbindung vom Stadtteil Neuschönau bis in den Stadtteil Münichholz hergestellt. Die Anbindung an das oberösterreichische Radwegenetz konnte dadurch teilweise realisie1t werden. Derzeit wird der Gehsteig Haager Straße als Geh- und Radweg bis zur Stadtgrenze verlängert. Es ist auch beabsichtigt, im Rahmen des Straßen- baues Messerer- und Gußwerkstraße für die lndustrieaufschließung Hinterberg einen ei- genen Rad- und Fußweg vorzusehen. Dieser bindet dann über die Seitenstettner-Bundes- straße und in Fortsetzung über den Kugellagerweg und den geplanten Fuß- und Radübergang Plenklberg in die Holzstraße und in weiterer Folge in das Radwegenetz Münichholz ein. Ebenso wurde in der Vergan- genheit eine zeitgemäße Beschilderung des Radwegenetzes durchgeführt. Als Bewohner des Stadtteiles Münichholz konnten Sie sicherlich feststellen, daß die Stadt in den letzten 6 Jahren im Rahmen der jährlichen Straßenbauprogramme bedeuten- de Verbesserungen in dieser Hinsicht umset- zen konnte. So wurden in den verschiedenen Straßenzügen, wie Sebek-, Wagner- und Puschmannstraße sowie Buchholzer- und Gablerstraße Belagserneuerungen durchge- führt, die Mittel im Ausmaß von 23 Mill. S erforderten. Im Zuge des Kanalbaues im StaJttt::il Fi:sdilmb wurJen :sämtliche Straßen- züge einer Generalsanierung unterzogen. Wie Sie aus diesem kurzen Abriß feststellen konnten, hat die Stadt in der Vergangenheit viele Aktivitäten und Akzente gesetzt, die zu einer wesentlichen Verbesserung sowohl der Infrastruktur als auch der allgemeinen Lebensqualität geführt haben. Diese Investitionen wirken gleichzeitig auch in die Zukunft, für die seitens der Stadt ebenso weit- reichende Aufgaben vorgesehen sind, wobei ich Ihnen bereits betreffend den Wohnbau unsere Vorstellungen dargelegt habe und eini- ge Gedanken über andere Projekte nunmehr ausführen möchte. STEYR Bau der Nordspange Wie Sie bereits aus den Medien und auch aus den Ausführungen im Amtsblatt entnehmen konnten, wurde durch den Gemeinderat im Jahre 1990 beschlossen, ein General- verkehrskonzept für die Stadt Steyr erstellen zu lassen. Eine der Kernaussagen der bis jetzt vorliegenden Informationen des Verkehrs- konzeptes ist, daß für das Gesamtverkehrsauf- kommen eine bessere Anbindung der Stadt an die internationalen Verkehrswege zu e1folgen haben wird. Unsere langjährigen Bemühun- gen um den Bau der Nordspange sind nunmehr von Erfolg gekrönt. Das Bundes- ministerium für wirtschaftliche Angelegen- heiten hat mir bereits im Dezember 1990 mitgeteilt, daß kein Einwand besteht, den Abschnitt "UmfahrungDornach" im Zuge der Bundesstraße 115 Eisenstraße als Haupttrasse Straße - Punzerstraße in Form eines ampel- geregelten T-Knotens in seiner Leistungsfä- higkeit verbessert werden. Dadurch ist zu er- warten, daß ein Teil des Werksverkehrs von BMW sowie der in diesem Bereich angesiedelten Industriebetriebe, der jetzt durch Münichholz abfährt, wieder auf die Haager Straße zurückgefülut werden kann. Durch die Ampelregelung selbst, die mit der Badkreuzung in grünerWelle koordiniert sein wird, ist ein rasches Abfließen des Verkehrs, insbesondere zu Stoßzeiten, gewährleistet. Um die Fußgehersituation in diesem Bereich zu verbessern sowie im Hinblick auf den Aus- bau des Radwegenetzes soll, wie ich bereits erwähnt habe, ein Übergang im Bereich des Kugellagerweges errichtet werden. Im Zuge dieser doch gewaltigen Verkehrsbau- maßnahmen wird seitens der Stadt Steyr von der Bundesstraßenverwaltung als Bauträger Bürgermeister Heinrich Schwarz erläutert die Vorhaben der Stadt. die ortsnahe Trasse des generellen Projektes den weiteren Planungen zugrunde zu legen. Außerdem sind die weiteren Planungen für den Abschnitt Nordspange Steyr der Bundes- straße 122 a, Voralpenstraße "Abzweigung Steyr", auf der Grundlage des vorgelegten generellen Projektes und unter Beachtung bestimmter Punkte, die bei den Detail- planungen zu berücksichtigen sein werden, vorzunehmen. Die Bundesstraßenverwaltung wird dahingehend die erforderlichen Plan- unterlagen für die Ausarbeitung des Detail- projektes erstellen lassen. Während der Detailplanung wird laufend das Einverneh- men mitder Stadt selbst hergestelltwerden. So soll das Projekt Nordspange von der Umfahrung Dornach bis zur Badkreuzung führen, das folgende Projekte zum Inhalt hat: Den Straßenbau bis zu einer neuen Ennsbrücke im Bereich der Mülldeponie, den Brückenbau selbst, die Straßenverbindung zur Haager Straße sowie den Ausbau des Plenklberges und der oberen Plenklberg- kreuzung. Der PlenkJberg selbst soll, ähnlich wie die Haratzmüllerstraße, um eine Spur verbreitert werden und die Kreuzung Haager Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem Papier verlangt, daß ein entsprechender Lärmschutz im Zuge des Plenklbergausbaues miterrichtet werden muß. Ebenso ist die Stadtverwaltung bemüht, Ersatzflächen für jene Schreber- gärten zur Verfügung zu stellen, die anläßlich der Errichtung der Nordspange abgesiedelt werden müssen. Diesbezüglich möchte ich nochmals mit Nachdruck betonen, daß es sich hier um ein Bundesstraßenprojekt handelt und die Stadt Steyr lediglich ihre guten Dienste zur Verfügung stellen kann. Bessere Busverbindungen Ein weiterer wesentlicher Punkt bei der Er- stellung des Gesamtverkehrskonzeptes für die Stadt Steyr ist es, die städtischen Verkehrs- betriebe attraktiver zu gestalten. So soll die Frage geprüft werden, inwieweit die Er- richtung direkter Linien zwischen den ein- zelnen Stadtteilen möglich ist. Zur Verbesse- rung der Verkehrssituation in unserer Stadt vertrete ich die Auffassung, daß künftighin 5/ 153

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2