Amtsblatt der Stadt Steyr 1991/6

B ürgermeisterHeinrich Schwarz lud am 14. Mai zu einem Gespräch über die Entwicklung und Anliegen der Stadt- teile Münichholz, Hinterberg, Hammergrund und Fischhub. Die große Mehrzweckhalle in Münichholz war voll besetzt. Ein großer Teil der Diskussionsbeiträge von seiten der Teil- nehmer betraf Verkehrsprobleme, im beson- deren den Bau der Nordspange sowie den Ausbau der Gußwerkstraße. Bürgermeister Schwarz gab einen Rückblick auf die Aktivi- täten der letzten Jahre, stellte eine Reihe von Vorhaben für die Zukunft zur Diskussion und sagte u. a.: "Zum Leitthema Perspektiven des Wohn- baues in Münichholz wurden seitens der Stadtverwaltung alle Möglichkeiten ausge- schöpft, Wohnraum in diesem Stadtgebiet zu schaffen. Dies kann jedoch primär nur mit der WAG geschehen, die im Stadtteil Münichholz bedeutende Baulandreserven zur Verfügung hat. So wurden an der Sebekstraße von der WAG 183 Normalwohnungen und zuletzt 1988 ein Pensionistenwohnhaus mit 52 Woh- nungen in Zusammenarbeit mit der Stadt ge- schaffen. Zur Forcierung des Wohnbaues in Steyr ist in Übereinkunft mit dem Amt der OÖ. Landesregierung als Pörderungsgeber vereinbart worden, den Wohnbau gerade in Münichholz in den nächsten Jahren verstärkt zu betreiben, weil hier noch vertretbare Grundpreise in die Mietberechnungen einbe- zogen werden können und darüber hinaus die Infrastruktur, wie Straßen, Schulen, Kanal und anderes mehr, nicht extra errichtet werden müssen. Für dieses Wohnbau-Sonderpro- gramm ist auch eine entsprechende Mittel- bereitstellung durch die Stadt erforderlich, die sich jedoch im Gegenzug ein gewisses Ein- weisungsrecht ausbedingen kann. Neben dem Mietwohnbau besteht auch die Möglichkeit der Errichtung von Eigenheimen in verdichte- ter Bauweise auf der sogenannten "Drachen- wiese" im Bereich des Mateottihofes. Hier ist der Grundeigentümer, die WAG, bestrebt, die Grundfläche einer Bebauung für den Individualwohnbau raschestmöglich zuzu- führen. Die Siedlungsgenossenschaft Styria als Ei- gentümerin des Areals der ehemaligen Kematmüllerschule stellt derzeit ebenfalls Überlegungen an, auf diesem Bauland ca. 80 Wohnungen zu errichten. Ebenso besteht von privater Seite die Absicht zur Verbauung der sogenannten "Kühlian-Gründe" unterhalb des Plenklberges. Hier hat die Stadtverwaltung Bebauungsvorstellungen, die seitens des Ei- gentümers bei einer künftigen Bauführung berücksichtigt werden müssen. So soll sich diese Bebauung in das bereits bestehende Siedlungsgebiet bestmöglich einfügen. Ausbau der Gasversorgung Zur Erweiterung des Einsatzes der umwelt- freundlichen Erdgasenergie wurde seitens der Stadt Steyr 1986 über vielfachen Wunsch der Bewohner des Objektes Punzcrstraße 2 - 4, in dem das Kesselhaus für die Versorgung der WAG-Neubauten installiert ist, ein Erdgasan- sehluß hergestellt. Damit war der Startschuß für eine Vollaufschließung des Stadtteiles Müniehholz mit Erdgas gegeben. Ein erklär- tes Ziel der Stadt Steyr ist es, bis zur Jahr- tausendwende die gesamte Stadt mit der um- weltfreundlichen Energie Erdgas aufzusch I ie- ßen, wodurch durch die Stadt ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der Umweltqualität geleistet werden wird. FürMünichholz bedeu- tet dies, daß eine Vollaufschließung bis zu diesem Zeitpunkt gegeben sein wird. Für die Stadt wäre es wünschenswert, daß die Wohn- an lagen GesmbH, in deren Besitz sich der weitaus größte Teil der Wohnungsobjekte befindet, den Anschlußwerbern für eine Erdgasversorgung ein wenig mehr Entgegen- kommen zeigen möge. Im besonderen wird hier auf die bisher von den Mietern zu tra- genden Abgasfangsanierungen verwiesen. Ich habe diesbezüglich in der Zwischenzeit mit Vertretern der Wohnungsanlagen GesmbH gesprochen. Für dieses Jahr ist die niederdruckseitige Aufschließung des Berei- ches Wagnerstraße bis zum Berufsschu l- zentrum und eines Teilstückes der Schumcierstraße vorgesehen. Für 1992 ist beabsichtigt, die Konradstraße, einen Teil der Schumannstraße und der Leharstraße aufzu- schließen. Weitere Aufschließungen werden in An lehnung an die Bedarfswünsche der Be- völkerung sowie in Übereinkunft mit der Wohnungsan lagen GesmbH in Angriff ge- nommen. Für die grundsätzliche Auf- schließung des Stadtteiles Münichholz, zu der die Errichtung des Erdgashochdruckstranges quer durch Münichholz in Nordsüdrichtung erforderlich war, wurden durch die Stadt bis- her rund 7,2 Mill. S aufgewendet. Die Gesamtaufschließung Münichholz wird auf der derzeitigen Preisbasis etwa 45 Mill. S erfordern. Sicherung der Trinkwasserversorgung Einhergehend mit den Arbeiten der Erweite- rung des Erdgasversorgungsnetzes wird auch in Zukunft, so wie in der Vergangenheit, die Verbesserung des Trinkwasserversorgungs- netzes in Angriff genommen. Dabei möchte ich Ihnen zur allgemeinen Information fol- gendes berichten: Der Wasserverband "Regi- on Steyr", in dem die Stadt Steyr federführend ist, versorgt zu 95 Prozent die Steyrer Haus- halte aus der zentralen Trinkwasser- versorgungsanlage mit dem lebenswichtigen Element Wasser. Dies konnte nur in der Vergangenheit durch umfangreiche Investi- tionen im Rahmen des Trinkwasserverbandes erreicht werden. So wurden in den letzten 10 Jahren rund 70 Mill. S investiert, wobei eine verantwortungsvolle Stadtverwaltung weit über die Funktionsperiode der Stadtorgane hinaus zu denken hat, damit auch nachfol- gende Generationen mit sauberem Trink- wasser und in ausreichender Menge versorgt werden können. Die Stadtwerke wurden da- her von mir beauftragt, diesbezüglich mit den übergeordneten Landesbehörden Verhand- lungen zu führen, deren Ziel es sein soll, Trinkwasser aus jenen Bereichen, die weder einer intensiven Landwirtschaft noch einer Besiedlung oder gewerblichen Nutzung aus- gesetzt sind, heranzuschaffen. Gedacht ist hiebei an Untersuchungen im Bereich Molln. In diesem Gebiet werden die vorhin genann- ten Kriterien e1-füllt, wodurch bis weit über das Jahr 2000 hinaus mit einer gesicherten Trinkwasserversorgung, entsprechend den Bestimmungen des Lebensmittelkodexes, zu rechnen ist. Untersuchungen haben gezeigt, daß hiefür Investitionen von mehreren hun- dert Millionen Schilling erforderlich sein werden, die aber letztlich dem wichtigsten Lebensmittel, das der Mensch benötigt, die- nen werden. In diesem Zusammenhang wird festgestellt, daß das in Steyr gelieferte Trink- wasser, wie bereits erwähnt, sowohl dem Lebensmittelkodex als auch den Anforde- rungen der Nitratverordnung, welche im Jahre 1999 in Kraft treten wird, entspricht. Die Versorgung der Stadt mit Trinkwasser aus dem Bereich Molln und die damit verbunde- nen Investitionen dienen daher nicht nur uns, sondern im besonderen Maß auch den künf- tigen Generationen. Als verantwortlicher Mandatar habe ich aber die Pflicht, über Ge- nerationen hinaus zum Wohle der Stadt und ihrer Bürger Initiativen in Angriff zu nehmen. Kanalnetz erneuert Die Stadt Steyr hat in den letzten Jahren nach Fertigstell ung der zentralen Abwasser- beseitigungsanlage und der dazugehörigen Hauptsammelkanäle des Reinhalteverbandes jene Voraussetzungen geschaffen, die den ordnungsgemäßen Anschluß des bereits vor- handenen städtischen Kanalnetzes ermög- lichten. Darüberhinaus wurde die Grundlage Gespräch mit Bürgern über die Entwicklung und Anliegen der Stadtteile Münichholz, Hinterberg, Hammergrund, Fischhub 4/152 Gedruckt auf umwcltfreu11d l ichem, chlorfrei gebleichtem Papier STEYR

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