Amtsblatt der Stadt Steyr 1991/5
Amt der o.ö. Landesregierung, Abteilung Sanitätsdienst, Linz, Harrachstraße 16a, Tel.: (0732) 2720, DW 4109 Eine Information des öffentlichen Gesundheitsdienstes Merkblatt Nr. 16 Hygienerichtlinien gegen Salmonellose (Bakterielle Lebensmittelvergiftung) Vorsicht statt Angst Bakterielle Lebensmittelvergiftungen sorgen seit einiger Zeit für große Aufregung und Verunsicherung. Zu Recht, was mehr Vorsicht und Hygiene betrifft - aber zu Un- recht, wenn es zu Panik führt . Lebensmittelinfektionen werden am häufigsten durch Sal- monellen verursacht. Es kommt besonders in der warmen Jahreszeit vorwiegend durch mangelhafte Kühlung der Nahrungsmittel und Speisen zu einer Häufung der als Salmonellose bezeichneten Erkrankung. Wie erkenne ich die Erkrankung? Sie setzt 5 bis 72 Stunden nach dem Konsum einer infi- zierten Mahlzeit ein, geht mit Durchfällen, Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Kopfschmerzen sowie Fie- ber einher und hält einige Tage an. Besonders gefährdet sind Säuglinge, Kleinkinder, ältere und durch längere Krankheiten geschwächte Menschen . Wie verhalte ich mich bei einer·Erkrankung? Bei Verdacht einer Erkrankung durch Salmonellen ist un- bedingt ein Arzt aufzusuchen. Nur er kann die richtige Diagnose stellen und eine wirkungsvolle Hilfe durch eine entsprechende Behandlung gewährleisten. Wo kommen Salmonellen vor? Salmonellen zählen zu den Fäkalkeimen (Darmbakte- rien) . Sie können bereits im Futtermittel enthalten sein und bei der Schlachtung infizierter Tiere in das Fleisch gelangen oder auch äußerlich an Nahrungsmitteln haften . Man findet sie zum Beispiel in Eiern und auf der Oberflä- che von tiefgefrorenem Geflügel, speziell, wenn veraltete technische Gefrierverfahren benützt wurden. Nach der Häufigkeit geordnet, in der sie Salmonellosen verursacht haben, sind dies: Eier und Milchprodukte (Ei- erspeise, Mayonnaise, Creme, Pudding etc.), Fleisch- erzeugnisse (Faschiertes, rohes Fleisch, Innereien . . .), Fische, Meerestiere (besonders Muscheln), Salate (be- sonders Kartoffelsalat), Soßen und Geflügel (vorwiegend tiefgekühltes Schlachtgeflügel). Durch Tieffrieren wird zwar die Vermehrung der Salmo- nellen verhindert, ihre Lebensfähigkeit aber nicht beein- trächtigt. Wird etwa aufgetautes Fleisch nicht ausrei- chend erhitzt oder werden bestimmte Speisen längere Zeit bei Zimmertemperatur stehengelassen, können sich die Keime wieder vermehren. Eine Reihe von Lebensmit- teln ist wegen des hohen Eiweiß- und Flüssigkeitsgehal- tes besonders anfällig. Wie schütze ich mich vor Salmonellen? • Gründliche Sauberkeit und Hygiene in der Küche. • Auftauflüssigkeit weggießen, Verpackungsfolie ent- sorgen. • Sorgfältige Reinigung der Küchengeräte und Arbeits- flächen (besser aus Kunststoff als aus Holz). • Geschirrtücher häufig wechseln . • Wiederholtes Händewaschen . • Gründlich garen: Empfindliche Nahrungsmittel lange und hoch genug erhitzen, 10 Minuten bei zumindest 90 ° C überleben sie nicht, vorausgesetzt, es werden diese Temperaturen auch im Inneren des Nahrungs- mittels erreicht. • Gründlich kühlen : Gefährdete Lebensmittel gehören in einen richtig eingestellten (+2 ° bis +6 ° C) Kühl- schrank. • Die Kühlkette sollte nicht unterbrochen sein, denn zwi- schen 10 ° und 40 ° C vermehren sich die Salmonellen besonders schnell. • Rohes Geflügel und Fleisch sollen nicht mit Salat oder anderen Speisen, die nicht mehr erhitzt werden, auf dem gleichen Arbeitsplatz verarbeitet werden . • Mit alten Putzlappen werden die Bakterien nur verteilt, aber nicht entfernt. • Einweg-Reinigungstücher sind eine Lösung. Wichtig - bitte merken! Es gibt keinen Grund, sich vor Salmonellen zu fürchten. Peinliche Sauberkeit und Hygiene bei der Speisenzube- reitung sind der beste Schutz vor Infektionen!
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