Amtsblatt der Stadt Steyr 1991/4

Kulturgespräch fortsetzen Bürgermeister Heinrich Schwarz lud am 14. März die Vertreter der Steyrer Kultur- institutionen und am Kulturleben interessierte Personen zu einem Meinungsaustausch in den Festsaal des Rathauses. Die Teilnehmer nütz- ten die Gelegenheit zu einer Fülle von Anre- gungen. Zur Forderung eines Kulturbeirates sagt Bürgermeister Schwarz, es bedürfe noch weitergehender Vorschläge, wie ein solcher Personenkreis zusammengesetzt se in so ll , da- mit er repräsentativ die vielfältigen Aspekte des kulturellen Lebens in Stey r repräsenti ere und Zielvorste llungen für kulturell e chwer- punkte aufgrund fachli cher Kompetenz de fi niere. Bürge rmeister Schwarz, der auch Kultu r referent der Stadt ist, gab in sc im.: 111 R ·fL· ral e inen Überbli ck über di e vi -ll"iilli gen J\kti vit ;i ten und das Ausmal.\ der finan;,.i cll · 11 J\ 111 wendungen für Kultur in dcr Stadl und sa • te u.a.: "Steyr hat ein reiches Kulturl eb -n; di es ;,,c i •1 wiederum die große Anzahl von kullur ·llrn Veranstaltungen im vorigen Jahr, di e von w , schiedenen Veranstaltern , Vere inen, Kul111r initiativen und vorn Kulturamt der Stadl Sll'yr durchgeführt wurden und auch großes I nt ercs se gefunden haben. Doch als Kulturn.:krc111 könnte ich mir auch hier einige Änd •1w1gc 11 vorstellen, und so möchte ich in me inem e in leitenden Referat nicht nur einen Rückbli ck über das kommunale Kulturwesen, sond ·, 11 auch eine Vorschau bzw. einige Vorsc: hHi gc und Wünsche bringen. Eine wichtige Stellung ist dabei der stfü lt i sehen Kulturverwaltung zuzuordnen, wob · i VerwaltungnichtdierichtigeBezeichnung isl, da sich diese Institution weniger al s J\1111 , sondern viel mehr als Serviceste ll e ansieht. Viele kulturelle Aktivitäten in unserer Stadt wären gar nicht möglich, wenn diese Insti1u1 i on keine Hilfeleistung geben würde. Se i es in finanzieller Form durch Barsubventionen, durch Übernahme von Rechnungen, Verz icht auf Saalmieten in städtischen Objekten, Ver zieht auf die Gemeindeabgaben, in Druck von Plakaten und Programmen, in Beseitigung von organisatorischen Hindernissen usw. So wird ein Großteil der Kulturamtsveranstaltungen als sogenannte Patronanzveranstaltungcn durchgeführt, in letzter Zeit in so gehäufter Form, daß die Eigenveranstaltungen fast zu kurz zu kommen scheinen. Das eigentliche Kulturamt - ich verstehe dar- unter das Kulturreferat, das Jugendreferat und die Volkshochschule, führten 1991 990 Ver- anstaltungen mit 69.640 Besuchern durch.Die Zentralbücherei verwies bei einem Buch- bestand von 31.165 auf 114.584Entlehnungen bei 7 .650 regelmäßigen Lesern. Das Heimat- 20/108 K11/111rg1'.l'f>r i ic/1 i111 F c.1·1.wwl des l?a1/w11ses . Irans Stey r ko11111 · i111 11111 ·rhcr);!.cr Stadc l, in dn Sc: hlol.\galcri c dt.:s Schl ossL:s Lamb ·rg und i111 llu111111crlhaus 27.168 l111 crcssen1 ·n ziih- lt· 11 . l)min s ind di · lks uche r dc r mit - VL' l:III Slall c lL' ll li xpos ili o ncn in and e re n K1 L·di1i11s1i1u1c11 ni cht i11lrgri1Ten. Di e Vo lk shoc hschul e Stey r, ein wichtiger Kult111 1111d llildungslriige r in unserer Stadt , ht·wt· isl ~ich mit '5 n Kursen mit 6.964 Hö rern nchsl 2>1 (1 llinz ·lv ·ran staltungcn. Das .lu ,cndrl'l 'cral 111it s -inem spezifi schen l' mg1:1111111 1.:ihll c l'[ir 1990, dem zehnten lkstandsjahr. 10'5 Vcran sla llungcnmit 24.366 lksuchc111 . l)ic Jugendhe rberge, der Kultur- vL· 1wal111ng ang ·schloss ·n und von di eser /\h1 cih111, g ·flih rl, vc rdopp ' ll c in den letzlen Jah r ·n di L: Zahl der Niidlligungen auf 7. 169. Ni chl zul •1;,,1das Kulturre ferat hall e 106 Ver- anstaltung ·11 mit 26 .098 Besuchern . Darin s ind 20 Th ·alcrvorslcllungen im großen l laus 111i1 7.93 1 lksuchcrn inbegriffen. 10 Mill. S für Kultur l)as Kulturbudget der StadtSteyrfürdasabge- lau fenc Jahr - nunmehr liegen schon die rnei- stcn Zahlen des noch nicht beschlossenen Rechnungsabschlusses vor - lauten: Die Ausgaben des Kulturamtes, des Stadt- theaters, des Museums, der Volkshochschule, derdieser angeschlossenen Seniorenklubs, des Jugendreferates, der Zentralbücherei, der Ju- gendherberge, des Stadtarchives, des Sachaufwandes, der Landesmusikschule, der Denkmalpflege, der kulturellen Förderungen und der anteiligen Tourismusförderung betra- gen ca. 43,4 Mill. S. Der diesbezügliche Zu- schuß bedarfeinen Betrag von nahezu 30Mill. S. So wurden im Kulturreferat 4 Mill., im Bereich des Stadttheaters 11 Mill., im Muse- um nahezu 4 Mill. , in der Volkshochschule 5,8 Mill., in den dazugehörigen Seniorenklubs 2,3 Mill. , im Jugendreferat 1,6 Mill., in der Zentralbücherei 3,9 Mill., in der Jugendher- berge 1,4 Mill. , in der Musikschu le 600.000 S und in der Denkmalprl ege 8,5 Mill. S ausgege- ben. In den genannten Au gaben sind auch die anteiligen Personalkosten, die Betriebsauss- tattung, di e Werbungskosten, die Versi che- rungen,dieMi etzinse in Fremdobjekten, beim Theater und der Volkshochschul e darüber hinaus Strom, Wasser, Gas, die Instandhal - tung der Sonderanlagen auf der Bühne inbe- griffen. Beim Theater nehmen vor allem die Zinsen für die Finanzschulden des Umbaues von jährlich 3,5 Mill. S großen Raum ein. Die Ausgaben für das Theater betragen, wi e schon erwähnt,gesamt 11 Mill. S, während der reine Theaterspi elbetri eb nur 1,8 Mill. S erfordert. Ähnlich ist das Verhältnis beimKulturreferat. De r Ve ran s taltungsbetrieb erfordert ca . 900.000 S bei 4 Mill. S Gesamtkosten. Nunmehr sei mir gestattet, einige Diskussion- sbeiträge vorweg zu nehmen und Ihnen diese als Vorschläge, bzw. als Wünsche der Stadt Steyr zu bringen. Schon mein Vorgänger als Bürgermeister und Kulturreferent hat sich bemüht, über das Kulturamt, bzw. das Arnts- blattderStadtSteyrähnlich wie in Linz und im vergleichbaren Wel s einen Kulturkalender, also eine längerfristige Programmvorschau zu erstellen. In vielen Folgen des Amtsblattes - auch noch in meiner Amtszeit, war der Aufruf zu lesen, geplante Veranstaltungen - gleich, welchen Organisators, Vereins oder welcher Initiative - dem Kulturamt mitzuteilen. Vor allem wäre dies eine entsprechende Information der Inter- essenten gewesen, denen es verständlicher- weise gleichgültig ist, wer eine qualitativ hochstehende Veranstaltung durchführt. An- dererseits hätten so verschiedene Termin- kollisionen, die sich besuchermäßig und da- mit finanziell schlecht auf gleichzeitige Dar- STEYR

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2