Amtsblatt der Stadt Steyr 1991/3
DIE SEITE DES ßüRGERMEIS-TERS wir verhandeln mit der Steyr-Daimler- Puch AG über den Ankauf eines Teils des ehemaligen Reparaturwerkes an der Ennser Straße. Der Standort wäre sehr günstig für die Unterbringung des städtischen Wirtschaftshofes und als Garage der Verkehrsbetriebe. Außerdem könnten Gas- und Wasserwerk aus dem Wehrgraben an die Ennser Straße verlegt und das frei werdende Areal für den Wohnbau genutzt werden. Für den Wirtschaftshof brauchen wir eine neue Unterkunft oder es müßten die bestehen- den Gebäude mit großem Kostenauf- wand saniert werden. Für die städti- schen Busse fehlen dringend notwendige Garagen. Die derzeit von der Steyr- Daimler-Puch AG geforderte Kauf- summe übersteigt allerdings unsere Möglichkeiten, wir hoffen aber, in Verhandlungen zu einem für beide Seiten akzeptablen Kompromiß zu kommen. Wir haben auch das Interesse der Stadt bekundet, daß der benachbarten Maschinenfabrik GFM die von ihr benötigten 15 .000 Quadratmeter Baugrund für die Erweiterung der Produktionsanlagen zum Kauf angebo- ten werden. Wir wollen dort auch 2.000 Quadratmeter für den Bau der dringend notwendigen Aufschließungsstraße kaufen, die zum Gewerbegebiet an der Resthofstraße führen soll. Wir freuen uns sehr über die Investitionen der Steyr Nutzfahrzeuge AG (SNF) in Milliardenhöhe in unserer Stadt, die uns zukunftssichere Arbeits- plätze bringen. Im Zusammenhang mit den Förderungswünschen von SNF haben wir Herrn Bundeskanzler Dr. Vranitzky und Landeshauptmann Dr. Ratzenböck dringend gebeten, hier kooperationsbereit zu sein, da die vor Jahren noch von Krisen geschüttelte Region Steyr jetzt die Chance nützen muß, neue Arbeitsplätze zu bekommen. In diesem Sinne machen wir unseren ganzen Einfluß geltend, daß die geplan- ten Großinvestitionen auch tatsächlich in Steyr realisiert werden. Mit den Österreichischen Bundesbahnen sind wir in intensiven Verhandlungen über die Errichtung eines Parkdecks mit dreihundert PKW-Abstellplätzen im Bereich des Haupt- und Frachten- bahnhofes mit Anbindungen von der Dukartstraße und Märzenkeller- Umfahrung. Im Zuge der Planungen wird auch untersucht, wie weit in dieses Projekt eine Drehscheibe für den öffentlichen Verkehr eingebracht werden kann. Die bisherigen Kostenschätzungen für ein Parkdeck mit dreihundert Abstellplätzen und die dafür notwendi- gen Zufahrten und Aufschließungen belaufen sich auf hundert Millionen Schilling. Zur Beurteilung der städteba- ulichen Qualität haben wir ein Modell und Fotomontagen in Auftrag gegeben. Mit Frühjahrsbeginn laufen in den verschiedenen Stadtteilen die Kanalbau- arbeiten wieder voll an. Wir investieren heuer allein für stadteigene Kanäle laut Haushaltsvoranschlag 23 Mill. S. Ich bitte Sie jetzt schon um Verständnis für allfällige Einschränkungen, die sich aus Bauarbeiten ergeben können. Schwer- punkte des Kanalbaues sind heuer in Steyrdorf die Bereiche Mehlgraben, Gschaiderberg, Wasserberg, Fertig- stellung bis Fabrikstraße; in Wehr- graben-Süd werden Kanäle in der Gaswerkgasse und der Wehrgraben- gasse bei der Schladerbrücke verlegt. Weitere Kanalbauten werden auf dem Tabor in Taschlried, an der Ennser Straße, Resselstraße, Holubstraße realisiert. Gebaut wird u. a. auch in der Berggasse, Seitenstettner Straße, am Plenklberg, in Pyrach und Weinzierl zur Aufschließung der Krenn-Gründe. Ich weise gerade auf die Aktivitäten beim Kanalbau besonders hin, weil es sich um Investitionen für die Umwelt- qualität handelt, kostspielige Projekte, die man leicht übersieht, weil sie eben unter der Erde verschwinden und die Leute oft fragen, wo das viele Geld hinkommt. Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit herzlichst Ihr
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