Amtsblatt der Stadt Steyr 1991/2
aufgeschlossene Betriebsflächen zur Verfü- gung stehen werden. Daß Steyr nun wieder eine Stadt mit starker Wirtschaftskraft ist und über eine sehr gute Infrastruktur mit vielfältigen Bildungseinr- ichtungen, Wohn- und Umweltqualität ver- fügt, sowie eine Altstadt von internationa- lemRang besitzt, ist außerhalb der Region zu wenig bekannt. Dieses Defizit sollte mit ei- ner breit angelegten Informationskampagne beseitigt werden. Werbung für Steyr würde in diesem Zusammenhang die Stadt auch wieder als besonders lohnendes Ziel für den Städtetourismus in das Blickfeld rücken und ein verstärkter Besucherstrom bringt zusätz- liche Arbeitsplätze für Dienstleistungsunter- nehmen. Die Stadt sollte hier mit einer Wer- bekampagne für Steyr unter dem Aspekt der Wirtschafts- und Fremdenverkehrsförderung in Zusammenarbeit mit heimischen Unter- nehmen eine zukunftsorientierte Initiative setzen. Als erster Schritt dieser Werbekampagne wäre eine Plakataktion unterstützt mit Inse- raten in Publikationen zu starten. Inhalt der Werbebotschaft wäre die Darstellung Steyrs als Stadt mit großer Wirtschaftskraft und die Schönheit der Altstadt. Das Werbekonzept müßte von professionellen Werbeunter- nehmen erstellt und realisiert werden. Die erste dieser Aktionen müßte sich bei spar- samstem Einsatz mindestens auf den ober- österreichischen Zentralraum, Wien und die Zentren des angrenzenden Niederösterreich erstrecken. Die Kosten sind nach Ansicht von Fachleuten mit mindestens 2 Mill. S einzusetzen. Eine solche Image-Kampagne wäre auch für die Steyrer Bevölkerung ein deutliches Zeichen des Bemühens der Stadt- verwaltung, die Bedeutung Steyrs herauszu- stellen, damit Investoren für Betriebsan- siedlungen zu interessieren und Touristen nach Steyr zu bringen. Durch die Kampagne sollen die Steyrer selbst das Gefühl bekom- men, in einer wirklich "besonderen" Stadt zu leben und zu arbeiten. Die Bürger der Stadt sollen auch das Gefühl haben, daß man Steyr mit besonderem Stolz nach außen vorzeigen kann. Die Stadt sollte nun die Vertreter der großen Steyrer Industriebetriebe einladen und sie für die Mitfinanzierung der Image-Werbung gewinnen, denn es ist auch für die Industrie gut, wenn sie als Sitz des Unternehmens eine Stadtherzeigen kann, die innovativ fürMärkte der Zukunft investiert und mit ihrer Altstadt überdies zu den schönsten Europas zählt. Mit der Schaffung weiterer Arbeitsplätze ist gleichzeitig das Bedürfnis verbunden, den Weg zwischen Wohnstätte und Arbeitsort so kurz wie möglich zu halten. Daraus resultiert für die Stadt und allen anderen Wohnbau- trägern die Aufgabe nach verrnehrter Wohn- raumbeschaffung. Mit über 3.000 Wohnungssuchenden alleine im Bereich der Stadt werden die Mandatare des Gemeinde- rates vor fast ein unlösbares Problem ge- stellt. Der Anspruch auf sozialadäquaten Wohnraum ist mit allem Nachdruck zu un- terstützen. DieWohnbauaktivitäten der Stadt sind jedoch abhängig von der Finanzmittel- zuteilung des Landes. Diesbezüglich sind wir laufend mit den zuständigen Stellen in Kontakt, ummehrWohnbauförderungsmittel STEYR Bürgermeister Schwarz: "Wir verstehen uns als Dienstleistungsbetrieb, der jedem einzelnen Bürger mit all den Servicemöglichkeiten zur Verfügung steht". Fotos: Kranzmayr zu erhalten. Wir sind seitens der Stadt jedoch bestrebt, in den nächsten Jahren rund 300 Wohnungen zu errichten, damit die dringensten Fälle einer Lösung zugeführt werden können. An dieser Stelle möchte ich aber auch einmal aussprechen, daß leider auf dem privaten Wohnungssektor aus der Not Wohnungssuchender manchmal in unver- antwortlicherWeiseKapital geschlagen wird. Die dabei angebotenen Unterkünfte würden manche Menschen nicht einmal den eigenen Haustieren zumuten. Um dem Einhalt zu gebieten, werden alle Anstrengungen zu un- ternehmen und neue Lösungsmodelle zu fin- den sein. Mit dem weiteren Ausbau des Gas- versorgungsnetzes wendet die Stadt be- trächtliche Mittel auf, um so einen wesent- lichen Beitrag zur Verbesserung der Luft- qualität zu leisten. So konnte im Vorjahr der 5.000ste Gasanschluß seiner Bestimmung übergeben werden. Generell kann gesagt werden, daß auf dem Gebiet des Umwelt- schutzes in Zukunft ein verstärkter Mittel- einsatz erforderlich sein wird. Müllvermeidung ist in den allgemeinen Überlegungen voranzustellen. Müll wird je- doch nicht gänzlich zu vermeiden sein. Wir haben uns also Gedanken auch darüber zu machen, wie wir diesem Problem auf regio- naler Ebene wirksam entgegentreten können. Denn Umweltverschmutzung macht nicht vor Gemeinden - oder Staatsgrenzen halt, wie uns der Reaktorunfall von Tschernobyl 1986 bewiesen hat. Ich möchte bei der Nennung weiterer kommunaler Arbeitsschwerpunkte den Sozialbereich, und hier im besonderen die Altenbetreuung herausstreichen, die von Jahr zu Jahr einen bedeutenden Stellenwert ein- nimmt. So wurde die Küche des städtischen Zentralaltersheimes ausgebaut und moder- nisiert, womit eine Großküche mit einer Kapazität von 1.500 Portionen nach den Fortsetzung auf Seite l 0 9/45
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