Amtsblatt der Stadt Steyr 1990/12

DIE SEITE DES BÜRGERMEISTERS der Gemeinderat hat am 13. Dezember den Haushaltsvoranschlag für 1991 be- schlossen, der Einnahmen und Ausgaben in Höhe von insgesamt 863,7 Millionen Schilling vorsieht. Berücksichtigt man zum Gemeindehaushalt auch noch die für 1991 geplanten Investitionen der Stadt- werke, des Reinhaltungsverbandes und der Gemeinnützigen Wohnungsgesell- schaft der Stadt Steyr,fließt etwa eine Milliarde Schilling aus dem Stadtbudget in Form von Aufträgen in die heimische Wirtschaft. Ein besonderer Schwerpunkt unserer Aktivitäten wird im kommenden Jahr der Wohnbau sein. Wir wollen für den Bau von Pensionistenwohnungen auf der Enns/eire sowie auf dem Tabor und die Errichtung einfach ausgestatteter Wohnungen jur Bürger, die nur niedrige Mieten zahlen können, 20 Millionen Schilling investieren. Vorrangig weiter- führen werden wir im Interesse gesunder Umwelt die Abwasserbeseitigung. AuF grund einer guten Wirtschaftsentwicklung in unserer Stadt können wir auf vielen Ebenen die Qualität unserer kommunalen lnfrastrukturfestigen oder verbessern. Mit großer Freude sehe ich die Milliar- deninvestitionen im Bereich der Steyr- Daimler-Puch AG bzw. ihrer Kooperati- onspartner in unserer Stadt. Der Bau ei- ner so großen Montagehalle wie sie SNF derzeit realisiert, liegt nahezufanfzig Jahre zurück. Nach Jahren der Krise fließen nun Großinvestitionen mit mo- dernster Technologie nach Steyr und ich sehe darin eine langfristig tragende Basis zur Sicherung der Arbeitsplätze unserer Bevölkerung und der Wirtschaftskraft der Stadt. Im licht dieser neuen Entwicklung und ihrer/ur jedermann sichtbaren posi- tiven Aufwirkungen ist nun auch die so hejiig kritisierte Neustrukturierung des Steyr-Konzerns zu sehen. Angesichts einer in der Vergangenheit von Jahr zu Jahr schwelenden Krise mit Entlassung tausender Mitarbeiter und der Drohung , das im weltweiten Maßstab winzige Stey- rer Unternehmen müsse aufgrund des Verdrängungswettbewerbes der Fahr- zeuggiganten zusperren, haben die Ar- beitnehmervertreter in realistischer Ein- schätzung der Situation die laufende großräumige Umstrukturierung auf eu- ropäischer Ebene auch in Steyr nicht blockiert und so verantwortungsvoll bei- getragen, daß wir hier wieder über lang- fristig wettbewerbsfähige Strukturen ver- fügen . Diese Hinweise scheinen mir im Zusammenhang mit unserem Stadtbudget notwendig, weil sich im Gemeindehaus- halt die wirtschaftliche Situation voll auswirkt. Geht es unseren Betrieben gut, können wir aus dem Stadtbudget viel far alle Lebensbereiche unserer Bürger ein- bringen. Wir sind nun keine Krisenregion mehr. Im Gegenteil: Steyr ist zu einem Standort geworden, in dem multinationa- le Konzerne im Vertrauen auf die hervor- ragende fachliche Qualifikation der Men- schen unserer Region groß investieren. Hohe Qualifikation bedeutet überdurch- schnittliches Einkommen und Kaufkraft, womit alle Perspektiven für eine gute Zu- kunft gegeben sind. Der vom Gemeinderat der Stadt Steyr be- stellte Gestaltungsbeirat hat sich am 12. November konstituiert und gleich zwei wichtige Vorhaben begutachtet, nämlich die Wohnbebauung an der Stelzhamer- straße und den von der Steyr-Antriebs- technik eingereichten Bau eines Hochre- gallagers. Die Gutachten des Gestal- tungsbeirates können Sie in dieser Aus- gabe des Amtsblattes lesen. Der Bauwer- ber far das Hochregallager hat nach der Ablehnung des ersten t:ntwurfes durch den Gestaltungsbeirat ein neues Projekt vorgelegt, das von der Hangkante ab- rückt und einen weniger dominanten Baukörper hat. Ich bin überzeugt, daß hier eine auch für das Stadtbild verträgli- che Lösung gefunden wird und freue mich über das gute Gesprächsklima mit dem Gestaltungsbeirat. Die geplante Wohnbebauung an der Stelzhamerstraße hat der Beirat sehr positiv beurteilt. In ei- nem Stadtteilgespräch wollen wir die Be- völkerung ausfuhr/ich über die Einzelhei- ten dieses Projektes informieren. Als sehr gut gelungen finde ich die Er- neuerung der dreischijjigen barocken Halle als zweite Ausbaustufe des Schloß- museums. Derzeit findet dort eine Weih- nachtsausstellung statt, deren Besuch ich Ihnen nur wärmstens empfehlen kann. Sie werden vielleicht mit mir einer Meinung sein, daß die barocken Hallen der Schloßgalerie bestens für Ausstellungen geeignet sind und wir gut tun, als näch- stes die auf dem Niveau der Blumauer- gasse liegende Halle zu revitalisieren. An der Schwelle zu einem neuen Jahr möchte ich Ihnen für Ihr Interesse, das Sie den Anliegen der Stadt, unserer Gemeinschaji entgi!gengebracht haben, sehr herzlich danken und die Bitte an- schließen, auch im kommenden Jahr unsere Tätigkeit für die Stadt Steyr zu unterstützen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einfriedvol/es und harmo- nisches Weihnachtsfest und viel Glück, Gesundheit und E,folg im neuen Jahr. Herzlichst

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2