Amtsblatt der Stadt Steyr 1990/10

Dkfm. Helmut ZAGLER, SPÖ, ist im Stadtsenat für Umweltschutz, Verkehr, Planung und Stadtentwicklung zustän- dig. Seinen Sprechtag hält er jeden Dienstag von 10 - 11.30 Uhr im Rat- haus, 1. Stock, Zimmer 101, ab. lm fol- genden Beitrag informiert er über aktu- elle Themen aus seinem Ressort. S eit einigen Wochen betreue ich den Bereich Umwelt im Steyrer Stadt- senat. Aufbauend auf den Vorlei- stungen meines Amtsvorgängers Rudolf Pimsl möchte ich mit meinem Büro um- weltpolitische Akzente für unsere Hei- matstadt setzen. Jenen, die mit Hysterie die Emotionen der Bevölkerung anhei- zen, erteilen wir eine klare Absage. Durch laufende Messungen von Um- weltdaten und deren Veröffentlichung wollen wir einen vertrauensbildenden Informationsdienst anbieten. Bei der Arbeit am Umweltschutzkon- zept 2000 werden einige besondere Schwerpunkte gesetzt. Dank guter Grundwasserqualität liegt die Nitratbela- stung des Trinkwassers weit unter den gesetzlichen Grenzwerten. Trotzdem Dlifm. Helmut Zagler fälle uns alle mit hohen Kosten belastet, ist es die dringlichste Aufgabe eines jeden, an der Abfallvermeidung mitzu- wirken. Die Entschärfung gefährlicher Altla- sten und damit die Sicherung der Um- welt gehören ebenfalls zu unseren Auf- gaben. Unwissenheit und/oder mangeln- des Verantwortungsbewußtsein dürfen zu keinen weiteren Umweltzeitbomben führen. Umweltvorsorge für Steyr der Weg ins nächste J ahrtaus.end brauchen wir einen zweiten Versor- gungsstrang (z. B. aus dem Hintergebir- ge oder Sengsengebirge) mit bestem Trinkwasser, um für Notfälle besser gerüstet zu sein. Ein Tarifsystem, das Wassersparen belohnt und Verschwen- dung teuer macht, wird überlegt. Steyr ist zwar kein Luftkurort, aber verglichen mit anderen Industriestädten und Ballungsräumen ist unsere Luft kaum belastet. Smogalarm soll für die Steyrer ein Fremdwort bleiben. Dem Lärm wollen wir durch Förde- rung von Lärmschutzmaßnahmen zu Leibe rücken. In Wohngebieten wird einen Ausdehnung der 30 km/h-Zonen mit verstärkter Geschwindigkeitsüber- wachung für mehr Lebensqualität sor- gen. Die Entsorgung der Abwässer (Kanal, zentrale Kläranlage) ist zufriedenstel- lend gelöst. Der Ennsfluß verfügt wieder über Wassergüteklasse II. Die Entsor- gung der festen Abfälle ist durch ein richtungsweisendes Mülltrenn- und Müllsammelsystem und eine Deponie- rung gut angelaufen. Die geringen Erlö- se aus den gesammelten Altstoffen er- fordern hohe Ausgaben der öffentlichen Hand. Eine Verwertung des kompostier- baren Biomülls ist versuchsweise bereits angelaufen. Da die Entsorgung der Ab- STEYR Aufgrund des geringen Grundareals der Stadt Steyr ist auf die sparsame Verwendung des unbebauten Bodens zu drängen. Landwirtschaftlich genutzte Flächen sind umwe ltfreundlich zu bear- beiten. Geeignete Naturlandschaften (z. B. Steyr-Auen) sind unter Schutz zu stellen. Alle diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die "Leihgabe Umwelt" auch für unsere Kinder und Kindeskin- der lebenswert zu erhalten. Herzlichst Ihr Große Linde in der Frauengasse gesetzt Trotz strömenden Regens wurde am 22. September die neu gestaltete Frauengasse offiziell wiedereröffnet. Es wurde dabei auch die große Linde, die den optischen Schwerpunkt der Gasse bilden soll, gesetzt. Da dafür ein ausgesprochen stattlicher Baum von ca. 8 Meter Höhe· ausgewählt wurde, war es notwendig, zum Versetzen die Hilfe der freiwilligen Feuerwehr in An- spruch zu nehmen. Die Pflanzung des Bau- mes stellte zugleich die Eröffnung des be- reits traditionellen Steyrdorffestes mit sei- nem Straßenflohmarkt dar, welches trotz der schlechten Witterung wieder ein großer Erfolg wurde. Foto: Schmid 11/311

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