Amtsblatt der Stadt Steyr 1990/7
hof. Geringere Beträge wurden durch Ko- stenersätze, Zuschüsse und Rückzahlun- gen von Gemeindedarlehen aufgebracht. Die größte Ausgabenposition ist die für das Personal. 1989 wurden für die aktiv Bediensteten 233,3 Millionen Schilling, für die Funktionäre 8,5 Millionen und für die Pensionen 36,5 Millionen Schilling ausgegeben. Bezogen auf die Gesamtaus- gaben des ordentlichen Haushaltes heißt dies, daß ca. ein Drittel für Gehaltszahlun- gen aufgehen. Für den Verwaltungs- und Betriebsaufwand wurden 169,9 Millionen Schilling, für Verbrauchsgüter 28 Millio- nen Schilling und für Transferzahlungen an das Land, andere Gemeinden sowie Privatpersonen, 91,1 Millionen Schilling ausgegeben. Schulden reduziert Aufgrund dieser schon erwähnten posi- tiven Gesamtentwicklung und der im Fi- nanzjahr 1989 betriebenen Haushaltspoli- tik konnte - das will ich besonders heraus- stellen - der Schuldenstand der Stadt redu- ziert werden, und zwar von 522,4 Millio- nen auf 515,4 Millionen Schilling. Ein Vergleich des Schuldenstandes mit ande- ren Städten, insbesondere mit Wels oder Linz, ist nicht unmittelbar möglich, da z. B. in Linz die Schulden der ausgeglieder- ten Unternehmen ESG und SBL nicht im Schuldenstand der Stadt Linz mitgeführt werden, in Steyr hingegen die Stadtwerke nicht ausgegliedert sind. Im Zusammen- hang mit der Darlehensentwicklung ist auch der Rücklagenbestand zu sehen. Die- ser wurde im Berichtsjahr von 127,6 Mil- lionen geringfügig auf 111,4 Millionen Schilling reduziert. Trotz der bewußt zurückhaltenden Ausgabenpolitik wurden im vergangenen Jahr viele und auch große Investitionen getätigt. So wurden für den Bereich Kunst, Kultur und Kultus insge- samt 5,3 Millionen Schilling ausgegeben, wovon 4 Millionen auf die Altstadterhal- tung und Ortspflege und 1,3 Millionen Schilling auf den weiteren Ausbau des Schloßmuseums entfielen. Der Ausbau bzw. die Sanierung des Zentralaltershei- mes beanspruchte 1989 5,8 Millionen Schilling. Wenn man die für das Zen- tralaltersheim in den letzten 10 Jahren getätigten Investitionen zusammenzählt, so kommt man auf die ganz beachtliche Summe von 22 Millionen Schilling. Dies zeigt, daß die Betreuung der älteren Men- schen im Zentralaltersheim uns ein großes Anliegen ist. Auch im Straßen- und Brückenbau wurde im letzten Jahr viel investiert und m:u ge~d1affo11. Su ~im] mil ei11elll Ko- stenaufwand von 5,2 Millionen Schilling im Wehrgraben neue Brücken errichtet und bestehende saniert worden. Der Stadt- platz und die Enge sind mit einem Auf- wand von insgesamt 8,2 Millionen neu gepflastert worden, wobei 2,8 Millionen Schilling im Jahr 1988 und 5,4 Millionen im Jahr 1989 anfielen. Große Ausgaben wurden, wie jedes Jahr, für die Abwasserbeseitigungsprojek- te der Stadt getätigt. 1989 waren dies 28,6 Millionen Schilling. Im Zuge der Kanal- bauarbeiten wurden jedoch auch Straßen- belagsarbeiten mit einem erheblichen Ko- stenaufwand realisiert. STEYR Städtisches Trinkwasser- Untersuchungsergebnisse Die Untersuchung des Trinkwassers aus dem Verteilungsnetz des städtischen Was- serwerkes ergab folgende Werte: Nitrate Nitrite Chloride Sulfate mg/1 mg/1 mg/1 mg/1 Gaswerkgasse 99 (9. 5. 1990): 13,5 0 7 25,8 Wachturmstr.15 (16. 5. 1990): 23,8 0 10,5 24,8 Industriestraße 14 (23. 5. 1990): 32,2 0 15,5 28,5 Schumeierstraße 4 (30. 5. 1990): 25,8 0 11,7 26,4 Kollergasse (6. 6. 1990): 27,0 0 11,0 27,7 Zur Erläuterung werden nachstehend die im Lebensmittelkodex und in der Nitratver- ordnung zulässigen Grenzwerte bekanntge- geben: Nitrate kleiner als 100 mg/1 Nitrite kleiner als 0,1 mg/1 Chloride kleiner als 100 mg/1 Sulfate (berechnet als 504) kleiner als 250 mg/1 Auch die Untersuchungsergebnisse über die organischen Inhaltsstoffe, der flüchtigen halogenierten aliphatischen Kohlenwasser- stoffe und Pestizide (Unkrautvernichtungs- mittel) zeigen, daß das Trinkwasser in Steyr beträchtlich unter den zulässigen Grenz- werten gelegen ist, wobei hiefür die nach dem letzten technischen Stand bekannten Untersuchungsmethoden angewandt wur- den . Aus der Darstellung ist ersichtlich, daß der Genuß des Steyrer Trinkwassers für alle Bürger der Stadt völlig unbedenklich ist und die Veröffentlichung der Werte einem Wunsch breiter Bevölkerungskreise entge- genkommt. Festgestellt wird aber, daß die umfangreichen Untersuchungen schon seit fast einem Jahrzehnt erfolgen und die erho- benen Ergebnisse entsprechend dem was- serrechtlichen Bewillig~ngsbescheid durch die beim Amt der 0.0. Landesregierung tätigen Landeshygieniker und Landesche- miker laufend überprüft werden. Abschlie- ßend erscheint es notwendig, die seit eini- ger Zeit durch verschiedene Stellen abgege- benen Meßstreifen für die Erhebung des Nitratgehaltes zu beleuchten. Diese Meß- streifen verfärben sich je nach tatsächli- chem Nitratgehalt im Trinkwasser in unter- schiedlicher Farbintensität, sodaß der An- wender den Gehalt an Nitraten nach der Verfärbungsintensität zu beurteilen hat. Diese optische Prüfung der Teststreifenver- färbung ist daher stark vom subjektiven Farbempfinden der Person abhängig, sodaß vor allem in den unteren Grenzwertberei- chen (bis 30 mg/1) Schwankungen von + - 10 mg/1 bis 15 mg/1 möglich sind. Bei den oberen Grenzwerten (über 50 mg/1) können Schwankungen von + - 20 mg/1 durch das subjektive Farbempfinden des Anwenders auftreten. Es ist daher diese angewandte Methode zur Erhebung des Nitratgehaltes nur bedingt aussagefähig, sodaß vor allem den Benützern von Hausbrunnenanlagen empfohlen wird, diese Wässer in Laborato- rien, die über die entsprechenden techni- schen Einrichtungen verfügen, untersuchen zu lassen. Dies wird vor allem dann zutref- fen, wenn das Wasser aus dieser Haus- brunnenanlage zur Bereitung von Babynah- rung (bis zum l. Lebensjahr) verwendet wird. In diesem Zusammenhang wird er- wähnt, daß bei privaten Hausbrunnenanla- gen, deren Wasser dem menschlichen Ge- nuß zugeführt wird, eine chemische, physi- kalische und bakteriologische Unter- suchung in einer Lebensmitteluntersu- chungsanstalt empfohlen wird. Zulage für Altersheim-Personal Dem Hilfsschwesternpersonal im Zen- tralaltersheim gewährte der Gemeinderat eine monatliche Erschwerniszulage in Höhe von 855 Schilling mit Wirkung vom 1. Jän- ner dieses Jahres. * DAS ENTGELT FÜR DAS ZUSTELL- PERSONAL der Aktion "Essen auf Rä- dern" wurde mit Beschluß des Gemeindera- tes ab 1. Mai sowohl für den Kraftfahrer als auch für die Begleitperson von 150 auf 195 Schilling pro Tag erhöht. Radfahren in Steyr Der beiliegende Radwegeplan soll auf die vielfältigen Möglichkeiten hinweisen, d.ie sich in Steyr den Radfahrern bieten. Durchgehende Radrouten gibt es : vom Kraftwerk Garsten am rechten Ennsufer nach Münichholz und Raming- dorf; von Zwischenbrücken über den Ortskai und die Schlüsselhofsiedlung zur Lauber- leite und über Nebenstraßen bis zum Kraftwerk Staning; von Zwischenbrücken über den Mu- seumssteg in den Wehrgraben und nach Unterhimmel; entlang der Ennser Straße bis Dornach; von Garsten auf dem unteren Schiffweg bis zum Neutor. Folgende radverkehrswirksame Maß- nahmen wurden in letzter Zeit gesetzt: Verlängerung des Radweges Ennser Straße bis Dornach; Fahrradampel Siemensstraße ~- Ennser Straße (ermöglicht gefahrlose Uberque- rung der Ennser Straße und Erreichbarkeit der Taborschule vom Resthof); flächenhafte Verkehrsberuhigung durch 30 km/h-Zonen (Reichenschwall, Schlüs- selhof, Resthof, Christkindlsiedlung, Waldrandsiedlung usw.); Fahrverbot, ausgenommen Radfahrer und Linienbusse am Annaberg und 30 km/h-Beschränkung Wehrgrabengasse; Errichtung des Kulturradweges Linz - Steyr - Wels. 5/197
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