Amtsblatt der Stadt Steyr 1990/7
DIE SEITE DES ßüRGERMEISTERS der größte Teil des Reithofferareals, das von Baulichkeiten schon freigemacht wur- de , ist als Wohngebiet gewidmet. Hinsicht- lich der Verwertung der Grundstücke fand kürzlich eine Besprechung mit der Ersten Gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft, der STYRIA, der WAG und der GWG der Stadt Steyr statt . Die Wqhnbauträger ka- men grundsätzlich zur Ubereinstimmung , auf dem Reithofferareal bei einem Ge- samtprojekt mitzuwirken, sofern der von der Steyr-Daimler-Puch AG verlangte Grundpreis wirtschaftlich vertretbar er- scheint. Hinsichtlich der Preisgestaltung fand am gleichen Tag eine Aussprache mit dem Vorstandsdirektor der Steyr-Daimler- Puch AG, Dr. Koch, statt und es wurde das besondere Interesse der Stadt an einer mehrstöckigen, verdichteten Wohnbebau- ung dargelegt. Dr. Koch hat angekündigt, daß es in Kürze von seiner Seite aus zu ei- ner Entscheidung kommen wird. Ein weiteres Gespräch mit Dr. Koch fand hinsichtlich der künjiigen Verwertung des Geländes der Hauptreparaturwerkstätte an der Ennser Straße statt,für das die Steyr-Daimler-Puch AG die Umwidmung von Betriebsbaugebiet in Geschäjisbauge- biet wünscht. Die Entscheidung kommt dem Gemeinderat zu und es sind dafür noch verschiedene Erhebungen notwendig. Aus der Sicht der Stadt sollte nämlich auf jeden Fall das Grunderwerbsgesuch der Gesellschaft für Fertigungstechnik und Maschinenbau weiterhin unterstützt wer- den, damit diesem für die Stadt Steyr wich- tigen Betrieb eine Expansionsmöglichkeit gesichert wird. Außerdem ist noch eine I'rüfung notwendig, welchen Grundbeda,f d.fe Stadt Steyr selbst hätte, wenn sie eine Ubersiedlung des Wirtschaftshofes und der städtischen Verkehrsbetriebe samt Ga- ragen ins Auge faßt. In dieser Ausgabe des Amtsblattes finden Sie als Beilage den Radwegeplan der Stadt Steyr. Wir wollen Sie damit einladen, so- viel wie möglich die Radwege zu benützen. Sie werden staunen, wieviele Möglichkei- ten unsere Stadt den Radfahrern bietet. Ich habe dem Stadtbauamt die Weisung gegeben, den bisherigen Ausbau der Rad- wege zügig weiterzuführen und jede Mög- lichkeit für Verbesserungen zu nützen. Wir wären auch für Vorschläge von seilen der Radfahrer sehr dankbar. Betrug der Abgang der städtischen Ver- kehrsbetriebe 1975 nur eine Million Schil- ling, so ist er bis 1989 auf 10 Mill. S ge- wachsen, und das bei um 700 .000 höheren Fahrgastzahlen als 1975. Die Ausweitung dieses Defizites ist nicht mehr vertretbar, daher beschloß die Mehrheit des Gemein- derates eine Tarifanpassung zur Stabilisie- rung des Abganges. In das Tarifsystem wurden als wesentlicher Anreiz zum Um- stieg vom Individualverkehrsmittel auf die städtischen Busse besonders günstige Preise für Mehrfahrtenscheine eingesetzt. Wer anstatt eines Einzelfahrscheines einen Fünffahrtenschein kauft, zahlt auch ab 1. September den alten Einzelfahrpreis. Wesentlich verbessert wird auch das Vor- verkaufsservice. Alle Einzelheiten entneh- men Sie der Ausgabe dieses Amtsblattes. Bestehende Sozialleistungen wurden nicht angetastet. 1.200 Behinderte haben auf den städtischen Bussen nach wie vor freie Fahrt. Schon vor Inkrafttreten des neuen Tarifsystems können in diesen Ferien Schüler bis zum 15. Lebensjahr bei Vorla- ge des Schülerausweises gratis fahren. Die Unterschriftensammlung verschiedener Vereine im Zusammenhang mit der Tar(f- gestaltung hat viel zur Bewußtseinsbildung über die Bedeutung des öffentlichen Ver- kehrs beigetragen. Wir nehmen alle Anre- gungen gerne auf, müssen aber auch im Hinblick auf die Begrenzung von Defiziten unserer Verantwortung für den gesamten Stadthaushalt gerecht werden. So hätten wir mit der Beibehaltung der alten Tarife allein bei den Schülerfreifahrten, die uns vom Bund vergütet werden, pro Jahr 3 Mill. S verloren. Ich bitte daher um Ihr Verständnis für diese notwendige Tarif- korrektur. Im Zuge der Realisierung des neuen Generalverkehrsplanes werden wir alle Möglichkeiten zur Verbesserung der Angebote des öffentlichen Verkehrseinset- zen . Wir planen in Zusammenarbeit mit dem Land Oberösterreich und dem Institut für angewandte Umwelterziehung die Errich- tung des Naturleh,pfades Steyr-Au, der die Schönheit und Artenvielfalt der Uferland- schaft besonders herausheben soll. Lan- desrat Fritz Hochmair hat sich bei einer Begehung von der Förderungswürdigkeit dieses Vorhabens überzeugt und die Unter- stützung des Landes für dieses vorbildli- che Projekt bekundet. Ebenso wird er aus seinem Ressort auch den geplanten Um- bau der Rot-Kreuz-Bezirksstelle Steyr, der 15 Mill. S kostet, maßgeblich fördern. Die Rot-Kreuz-Dienststelle Steyr muß drin- gend modernen Erfordernissen angepaßt werden, wir wollen vor allem den Mitar- beitern dieser Hilfsorganisation gute Ar- beitsbedingungen bieten. Mit dem Beschluß einer neuen Vergabe- ordnung hat der Gemeinderat die Mög- lichkeit eröffnet, daß wir bei allen Auf- tragsvergaben der Stadt die Möglichkeit zu Preisverhandlungen haben, eine Praxis , wie sie im privatwirtschaftlichen Bereich längst als selbstverständlich gehandhabt wird. Wir verwalten öffentliche Gelder und müssen daher auch hier alles versu- chen, daß wir Leistungen für die öffentli- che Hand zum günstigsten Preis bekom- men. Auch das heurige Stadtfest hat - obwohl es vom Wetter teilweise nicht besonders be- günstigt war - einen positiven Verlauf ge- nommen . Ich möchte die Gelegenheit wahrnehmen, allen an der Abwicklung des Stadtfestes Beteiligten meinen persönli- chen Dank auszusprechen. Wie in den ver- gangen Jahren ist auch heuer wieder die Aktivität der Steyrer Service-Clubs beson- ders deutlich in Erscheinung gecrecen. Ganz besonders ist auch die nach Ablauf des Festes rasch und problemlos durchge- führte Reinigungsaktion hervorzuheben. Ich wünsche Ihnen schöne Urlaubstage , herzlichst Ihr
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