Amtsblatt der Stadt Steyr 1990/6

DIE SEITE DES ßüRGERMEISTERS wir freuen uns über den anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung in unserer Stadt und die Realisierung großer Inve- stitionen der Steyrer Nutzfahrzeuge AG (SNF) , die mit dem Ausbau der Monta- gehalle begonnen hat. SNF investiert für die Neustrukturierung des Montage- ablaufes 438 Mill. S und erweitert die bestehende Fertigungsfläche von 25.000 Quadratmetern um 11.000 Quadratme- ter. Aufeinem durchlaufenden Montage- band können dann alle Lkw-Typen im Produktmix montiert werden. Im End- ausbau soll die bisherige Montagekapa- zität verdoppelt werden. Ebenso erfreu- lich ist das kürzlich geschlossene Ko- operationsabkommen zwischen der Steyr-Daimler-Puch AG und Klöckner- Humboldt-Deutz in Köln über die Zu- sammenarbeit bei der Fertigung von Getriebe und Hinterachsen, die für die Traktorfertigung im Hauptwerk einen Zuwachs an Aufträgen im Werte von 250 Millionen Schilling bringt. Sehr positiv finde ich auch die Übernah- me der Lehrwerkstätte durch die Steyr- Nutzfahrzeuge AG. Das Management signalisiert damit seine Wertschätzung für eine zukunftsorientierte Facharbei- terausbildung als wesentliche Voraus- setzung für Konkurrenzfähigkeit. Uie volle Auslastung der Lehrwerkstätte und der steigende Bedarf von Ausbildungs- plätzen für Steyrer Unternehmen zeigt die Richtigkeit unserer Initiative bei der Konzeption des Neubaues, die Lehr- werkstätte für 100 Ausbildungsplätze einzurichten. Wäre sie, wie ursprünglich vorgesehen, nur für den Bedarf der Steyr-Daimler-Puch AG für 50 Lehr/in- ge eingerichtet worden, wären bereits heute um 50 Plätze zuwenig. Mit der Zu- sicherung der Stadt über die Beteiligung von 5 Mill. S zum Neubau der Lehrwerk- stätte haben wir den Vollausbau mit hundert Ausbildungsplätzen möglich ge- macht. Angesichts der bisherigen Ent- wicklung ist mir daher unverständlich, daß die ÖVP-Fraktion im Steyrer Ge- meinderat immer wieder gegen den Investitionsbeitrag stimmt. Der Bestand der Schwimmschule ist für die nächsten Jahre gesichert. Die Steyr- Daimler-Puch AG, die Steyr-Nutzfahr- zeuge AG und.die Stadt Steyr haben ver- einbart, daß die genannten·Institutionen je ein Drittel des jährlichen Abganges übernehmen, der im vergangenen Jahr 357.000 Schilling betrug. Eine städtebaulich qualitätsvolle Gestal- tung des 40.000 Quadratmeter großen Reithoffer-Areals ist mir ein besonderes Anliegen. Nach wie vor bin ich der Mei- nung, daß auf diesem zentrumsnahen und mit allen infrastrukturellen An- schlüssen versehenen Grundstück Woh- nungen gebaut werden sollen. Ich habe daher alle Wohnbauträger der Stadt ein- geladen, gemeinsam als Kaufinteressen- ten für das gesamte Grundstück aufzu- treten. Der Steyr-Daimler-Puch AG als Besitzer des Areals muß natürlich auch klar sein, daß hier keine überhöhten Grundpreise gezahlt werden können, da sonst die Mieten unerschwinglich wer- den . Dem SK Vorwärts Steyr gratuliere ich zum Verbleib in der Fußball-Bundesli- ga. Steyr vertritt damit als einziger Klub Oberösterreich in dieser höchsten Spiel- klasse. Wenig erfreulich ist der Zustand des Vorwärts-Stadions. Die Polizei sieht erhebliche Sicherheitsrisiken bei den Zu- und Abgängen. Hier sind ebenso Umbaumaßnahmen notwendig wie bei den völlig veralteten und teilweise men- schenunwürdigen Kabinen. Die Stadt will hier ihren Beitrag zur Verbesserung der Verhältnisse einbringen und hofft auch, daß sich Land und Bund an den Kosten der notwendigen Neubaumaß- nahmen beteiligen. Zum Stadtfest am 23. und 24. Juni möchte ich Sie wieder sehr herzlich ein- laden. 65 Vereine, 45 Gewerbetreibende und 45 Musikgruppen bieten auf dem Stadtplatz, auf dem Grünmarkt, auf dem Ennskai, dem Brucknerplatz und Wie- serfeldplatz ein vielseitiges Programm. Ich wünsche mir, daß diese Großveran- staltung auch heuer wieder zu einem Fest der Begegnung für uns alle wird. Zu den bevorstehenden Urlaubstagen wünsche ich Ihnen viel Sonnenschein und Erholung . Besonders gratulieren möchte ich den Absolventen unserer höheren Schulen, die ihre Reifeprüfung abgelegt haben und den Lehrern danke ich für ihr Engagement bei der Ausbil- dung unserer Jugend. Herzlichst Ihr

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