Amtsblatt der Stadt Steyr 1990/5

DIE SEITE DES BÜRGERMEISTERS die Bemühungen um die Errichtung einer Geschützten Werkstätte in Steyr für Behinderte sind jetzt in ein konkre- tes Stadium im Hinblick auf die baldi- ge Realisierung dieses Vorhabens ge- treten: Die Stadt gibt für die Errich- tung des Neubaues ein 3.000 bis 4.000 m 2 großes Grundstück. Das neue Haus wird so konzipiert, daß nach Maßgabe des Bedarfes bis zu achtzig Arbeitsplätze angeboten werden kön- nen. Im kommenden Jahr ist auch mit dem Baubeginn eines Wohnheimes für Be- hinderte in.Gleink zu rechnen. 24 be- hinderte Mitbürger aus der Tages- heimstätte der Lebenshilfe auf dem Ta- bor sollen hier ein ihren Bedürfnissen angemessenes Zuhause bekommen. Die Baukosten des Projektes werden auf25 bis 30 Millionen Schilling ge- schätzt. Mit der Realisierung einer Geschützten Werkstätte und des Wohn- heimes sind wir im Bemühen um die Verbesserung der Situation unserer Behinderten doch ein gutes Stück weitergekommen, was mich persönlich besonders freut. Für unsere älteren Mitbürger wird an- gesichts zunehmender Nachfrage um Hilfsdienste die Altenbetreuung ausge- baut. Stadt und Land finanzieren je zur Hälfte den Einsatz von zehn haupt- beruflichen Mitarbeiterinnen, die im Rahmen des Vereines Heim- und Hauskrankenpflege, des Roten Kreu- zes und des Mobilen Hilfsdienstes ihre Betreuungstätigkeit koordinieren. Durch umfassende Hilfsdienste soll erreicht werden, daß unsere älteren Mitbürger so lange wie möglich in ihrem Privatbereich bleiben können. Sehr herzlich möchte ich in diesem Zusammenhang Herrn Landesrat Ing. Hermann Reich/ danken, der es mög- lieh gemacht hat, daß fünf Helferinnen vom Land bezahlt werden und damit nicht die ganze finanzielle Last von der Stadt getragen werden muß. Mit einem Sonderwohnbauprogramm wollen wir die Wohnungsnot in unse- rer Stadt eindämmen. Wir geben aus dem Stadtbudget 7,2 Mill. S zur Er- richtung von 24 Pensionistenwohnun- gen auf dem Tabor und 39 Kleinwoh- nungen an der Resthofstraße. Mit dem Beitrag der Stadt sollen niedrige Mietzinse erreicht werden, die sich auch Personen mit geringem Einkom- men leisten können. Einzelheiten die- ses Sonderwohnbauprogrammes kön- nen Sie dem Bericht in dieser Ausgabe des Amtsblattes entnehmen. Stadtrat Rudolf Pimsl hat mir in einem Schreiben mitgeteilt, daß f'!_r im Zu- sammenhang mit seinem Ubertritt in den Ruhestand auch seine Funktion als Mitglied des Stadtsenates mit Wir- kung Ende April zurücklegt. Diese persönliche Entscheidung ist zu re- spektieren, mich trifft sie aber doch schmerzlich, denn Rudolf Pimsl war einer meiner engagiertesten Mitarbei- ter. Er hat besonders als Umweltrefe- rent entscheidende Initiativen gesetzt, s_~in Konzept der Mülltrennung gilt in Osterreich geradezu als vorbildlich. Im Verkehrsressort hat er es immer wieder geschafft, den Ausgleich zwi- schen den Interessen des Umwelt- schutzes und den Erfordernissen eines reibungslosen Verkehrsflusses im Rah- men der gegebenen Möglichkeiten herzustellen. Ich möchte zunächst auf diesem Wege Stadtrat Pimslfür seine engagierte Mitarbeit im Interesse der Bürger unserer Stadt danken und wer- de im Gemeinderat den Antrag stellen, daß Rudolf Pimsl auch offiziell die ihm gebührende Ehrung zuteil wird. Der Steyrer Kaufmann Franz J. Hart- lauer errichtet nun in dem von ihm er- worbenen ehemaligen Kreisgerichts- gebäude ein Geschäftszentrum mit et- wa 20 kleineren Geschäftseinheiten. Damit bleibt die von uns geforderte Erhaltung der historischen Bausub- stanz weitgehendst gewahrt. Für den Stadtplatz wird das neue Geschäfts- zentrum eine attraktive Aufwertung bringen und zur Belebung des Zen- trums beitragen. Die Gründung eines neuen Geschäftszentrums auf dem Gelände der Bürgerlichen Brauerei in der Pachergasse nimmt ebenfalls be- reits Konturen an. Die Bewilligungs- verfahren sind eingeleitet. Ich erwarte mir dort eine zukunftsorientierte Neu- ordnung mit entsprechender Berück- sichtigung der Parkplatzbedürfnisse. Erfreulich finde ich die zunehmende Bedeutung Steyrs als Tagungs- und Kongreßstadt. Innerhalb weniger Wo- chen konnten wir in diesem Frühjahr die Teilnehmer von fünf Tagungen bei uns willkommen heißen, die sich alle begeistert von der Schönheit unserer Stadt zeigten und Steyr weiter empfeh- len wollen. Daß diese Botschaft viele erreicht, wünschen wir uns alle. Herzlichst Ihr

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