Amtsblatt der Stadt Steyr 1990/4

Das ehemalige Dampfkraftwerk wird Design- institut. Foto: Hartlauer Dampfkraftwerk wird Design-Institut Das mehr als hundert Jahre alte Dampf- kraflwerk an der Blumauerstraße im Wehr- graben wird Sitz eines Institutes für "De- si gn-Forschung und Praxis". Gründer ist der SLeyrer Professor Dipl.-Designer Kri- slian Fenz!, der in Arbeitsgemeinschaft mit der "Aulomobiltechnischen Design-Gesell- schaft" (ATD), die ihren Sitz nun von Wien nach Steyr verlegt, folgende Ziele anstrebt: Begründung eines Forschungsinstitutes für Design-Grundlagenforschung und Produkt- gcstallung. In diesem Institut soll Hoch- schulassistenten die Möglichkeit gegeben werden, bei der Realisierung von Auftrags- arbeiten für Firmen praktische Erfahrungen zu sammeln (Post-Graduale-Einrichtung). Die Arbeitsgemeinschaft will auch auf- tragsunabhängige gestalterische Grundla- genforschung (experimentelle und theoreti- sche Design-Forschung) durchführen, de- ren Ergebnisse in die angewandte For- schung neuer Produkte einfließen. Der Klein- und Mittelindustrie soll durch dieses Institut der Zugang zu modernen Design- Strategien auf einfachste Weise ermöglicht und unter Beibehaltung von Kleinserien und Individualität die internationale Wett- bewerbsfähigkeit gesichert werden. Ange- strebt wird zukunftsorientierte Design-För- derung durch intensive, aktive Beratung und Weiterbildung von Designern und Technikern aus Gewerbe und Industrie und die Heranführung an funktionelle Produkt- gestaltung mit internationalem Standard. Die Zusammenarbeit von Kristian Fenz! einerseits mit Lehrbeauftragten und Absol- venten der Meisterklasse Metall an der Hochschule für Gestaltung in Linz und der ATD andererseits, einem Ingenieurbüro mit reicher Erfahrung auf allen Gebieten des Fahrzeugbaues, inklusive deren Formge- bung, und vertraut mit C-Techniken von CAD bis CIM aus der täglichen Arbeit, bieten günstige Voraussetzungen, die ange- strebten Ziele zu erreichen. 4/104 Design erfüllt eine wichtige Funktion in mehrerer Hinsicht. Es berücksichtigt funk- tionelle, technische und ergonomische Ge- gebenheiten , bildet aber auch eine Brücke zu den emotionellen Bedürfnissen des Menschen. Gerade die gegenständliche Umwelt formt und verändert den Men- schen; es gehl darum, das Nützliche mit dem Ästheti schen zu verbinden, daß sich der Mensch inmitten der Dinge, die er sich geschaffen hat, auch wohl fühlen kann. Die bauliche Adaptierung und die Ein- richtung des Institutes werden etwa drei bis vier Millionen Schilling kosten. Das Gebäude hat eine Nutzfläche von tausend Quadratmetern auf zwei Ebenen. Der Aus- bau soll Anfang 1991 abgeschlossen wer- den. Im Institut werden 25 Mitarbeiter be- schäftigt. Fenzl hat eben einen Forschungsauftrag der weltweit tätigen Firma Engel zur Formgebung für kleinere und mittlere Spritzgußmaschinen ausgeführt und nun beschäftigt sich das Design-Institut im Wehrgraben mit der Grundlagenforschung, Produktgestaltung und Design-Arbeit für neue Großmaschinen der Firma Engel. Neubau des Hacksteges im Wehrgraben Der Stadtsenat bewilligte für die Detail- planung zum Neubau des Hacksteges im Wehrgraben l05.UUU S. Architekt Falkner, Gestalter des Museumssteges und des Schloßleitenweges, hat ein Gestaltungs- konzept für den Bereich Hacksteg vorge- legt (Skizzen rechts), das nun in die Detail- planung gegangen ist. Beim Hackwehr sind noch Reste der ehemaligen IV. Zeugstätte vorhanden (be- tonierte Wehrwangen). Der Hacksteg selbst wurde 1976 als Ersatz für den baufälligen Bedienungssteg der Wehranla- ge errichtet. Er stellte im Hinblick auf die damals geplante Zuschüttung des Wehrgra- bens ein Provisorium dar. Bei höherer Wasserführung im Wehrgraben muß der Steg wegen Überflutung gesperrt werden. Im Zusammenhang mit dem Kanalbau in diesem Bereich werden bereits Sicherungs- maßnahmen an der Wehranlage durchge- führt. ln weiterer Folge ist geplant, den Hacksteg zu erneuern, ein Wasserrad zu in- stallieren und den Platz am linken Ufer zwischen Badgasse und Wehrgraben neu zu gestalten. Der rechtsufrige Bereich wird auf die fortführenden Planungen für das FAZAT und den Hacksteg abgestimmt. Zur Skizze oben: Blick vom Gebäude der ehemaligen Hack-Werke auf die ge- plante Torkonstruktion, die architektonisch den Eingang in den inneren Wehrgraben symbolisiert. Skizze unten: Blick von der Badgasse in Richtung Hack-Werke. Es handelt sich bei diesen Skizzen um Vorstu- dien, die nun in der Detailplanung die end- gültige Form bekommen. Zeichnungen: Arch. Falkner STEYR

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