Amtsblatt der Stadt Steyr 1990/4

DIE SEITE DES BÜRGERMEISTERS mit der Einbeziehung der "Region Steyr" in die verbesserte Regionalförde- rung werden unsere Bemühungen, ver- stärkt Betriebe im Raum Steyr anzusie- deln, durch Bund und Land unterstützt. Damit können die Planungen zur Auf- schließung des Industriegebietes Hinter- berg entsprechend vorangetrieben wer- den . Seitens der Stadt werden gemäß der Vereinbarung mit der Z-Bank Leasing- Gesellschaft bis Ende dieses Jahres zwei Bahnunterführungen sowie die notwen- digen Aufschließungsarbeiten durchge- führt, um ab I99I über 60.000 m2 Be- triebsansiedlungsgebiet zur Verfügung zu haben. Die Stadt Steyr begrüßt in diesem Zu- sammenhang die Absichten der MAN AG am Standort Steyr, mittelfristig bis zu I ,7 Milliarden Schilling zu investieren. Mit einem Beschäftigtenstand von über 2.500 Arbeitnehmern wurde die anfäng- lich zugesicherte Übernahmequote weit überschritten. Die allgemeine Aufbruch- stimmung in diesem Betrieb wird auch dazu beitragen, daß sich die Arbeitneh- mer und die Bevölkerung mit diesem Unternehmen identifizieren. Wie mir Ge- neraldirektor Lochte von der MAN AG anläßlich der ersten Aufsichtsratssitzung der Steyr-Nutzfahrzeuge-Gesellschaft am 23. März zusicherte, wird sich SNF auch an der Kostentragung beim Betrieb der Schwimmschule im Wehrgraben be- teiligen. Damit soll ein Akzent gesetzt werden dahingehend, daß sich die neue Unternehmensführung der Tradition Werndls verbunden fühlt. In diesem Sinne ist auch die diesjährige Sonderausstellung im Museum Arbeits- welt zu sehen, die zum Thema "100 J ah- re Gewerkschaft Metall - Bergbau - Ener- gie" Stellung bezieht. Die Jahrhunderte- lange Tradition als eisenverarbeitende Stadt mit vielen Gewerbebetrieben und der damit verbundenen Konzentration von Arbeitskräften war entscheidend dafür, daß diese Ausstellung in Steyr ab- gehalten wird. Neben der Eisenverarbei- tung werden die Bereiche Energie im Kraftwerk Kaprun und der Bereich Bergbau im Kohlebergwerk Fohnsdorf gezeigt. Die historische Bedeutung unse- rer Stadt erfährt mit einer Ausstellung wie dieser eine entsprechende Würdi- gung. Daß Josef Werndl unser größter Indu- striepionier d(!r Vergangenheit war, wird auch mit der Eröffnung des Werndlsaa- les im städtischen Museum dokumen- tiert. Durch diese ständige Einrichtung haben Besucher die Möglichkeit, sich über das Leben und Wirken Josef Werndls zu informieren. Einern Bedürfnis der Wohnbevölkerung in den verschiedenen Stadtteilen ent- sprechend sollen in nächster Zeit am Resthof, in der Christkindl- sowie in der Fellingersiedlung 30 kmlh-Zonen erlas- sen werden. Zum einen soll damit eine Beruhigung des Verkehrs und dadurch verbunden eine Verbesserung der Wohn- qualität und zum anderen der Durch- zugsverkehr auf die Hauptverkehrswege umgeleitet werden. Speziell im Bereich Resthof hat dies oftmals zu Beschwerden geführt . Die Bestrebungen der Stadt, ein Verkehrskonzept zu erstellen, werden durch diese Maßnahmen der Verkehrs- lenkung gefördert. Ich appelliere an die- ser Stelle an jeden Verkehrsteilnehmer, sich entsprechend diesen Regelungen zu verhalten, um damit einen positiven Bei- trag zur Verbesserung der Verkehrssi- tuation in unserer Stadt zu leisten. In gemeinsamer Arbeit Ennskraftwerke und Naturfreunde ist es gelungen, eine Biotopgestaltung der Reichertinsel im Stauraum Staning vorzunehmen. Mit der Rekultivierung von zwei Inseln (5.000 und 2 .000 m 2 ) werden auf Basis von Ex- pertisen der Universität für Bodenkultur in Wien die ehemaligen natürlichen Le- bensräume wieder hergestellt. Durch Ausformung und Bepflanzung werden für Wasservögel und Fische adäquate Lebensräume geschaffen. Damit wird die Nistmöglichkeit von gefährdeten Vo- gelarten, wie dem Haubentaucher, er- höht. Den Besuchern wird dabei durch die Einrichtung eines Beobachtungsplat- zes die Möglichkeit geboten, Tier- und Pflanzenwelt betrachten zu können. Ge- rade dieses Zusammenwirken zeigt uns, daß sich Ökologie und Ökonomie sinn- voll verbinden lassen. Aus Anlaß des bevorstehenden 1. Mai werden am Stadtplatz und in den ver- schiedenen Stadtteilen Veranstaltungen abgehalten, die diesen traditionsreichen Tag würdigen. Ich ersuche daher die Bürger unserer Stadt, die Häuser zu be- flaggen. Herzlichst Ihr

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