Amtsblatt der Stadt Steyr 1990/2

CSR-Außenminister dankte Steyrer Amnesty-Mitgliedern Zu einer persönlich herzlichen Begeg- nung empfing der neue CSR-Außenmini- ster Jiri Dienstbier am Donnerstag, 18. Jänner, drei Mitglieder der Steyrer Grup- pe von amnesty international in den Räu- men der tschechoslowakischen Botschaft in Wien . Die Steyrer Amnesty-Gruppe hatte Jiri Dienstbier in den Jahren 1979 bis 1982 als Adoptionsfall betreut und sich für seine Freilassun~ eingesetzt. Der jetzi- ge CSR-Außenmimster - ein Mitunter- zeichner der Charta 77 - war wegen Um- sturzversuchs angeklagt und schließlich zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Nach den politischen Umwälzungen in der CSR im November 1989 wurde Jiri Dienstbier zum Außenminister ernannt. Trotz des großen Termindrucks wäh- rend seines offiziellen Wien-Besuches fand Dienstbier Zeit, der Steyrer Gruppe von der Zeit seines Gefängnisaufenthaltes zu berichten. Jiri Dienstbier betonte, wie wichtig der Amnesty-Einsatz und die in - ternationale Unterstützung für ihn und seine Mitgefangenen gewesen war. Die Behandlung im Gefängnis wurde spürbar besser. Der Gefängnisdirektor wies auf- grund der Flut von Protestbriefen seine Untergebenen an, bei der Behandlung der Gefangenen die Gesetze strengstens zu beachten. Eine Flasche Wein, Jahrgang 1977, überreichten die Steyrer ai-Milar- beiter (im Bild von l. n. r.) Dipl.-Ing. Helmut Schmid, Dr. Gerhilt Pfleger/ und Friederike En - zendorfer dem Charta-77-Unter- zeichner und jetzi- gen CSR-A ußenmi - nister Jiri Dienstbier. Beeindruckend für die Steyrer ai-Mit- glieder Friederike Enzendorfer, Dr. Ger- hilt Pfleger! und Dipl.-Ing. Helmut Schmid war bei dieser Begegnung vor allem, daß sie den Menschen persönlich kennenlernten , für den sie sich drei Jahre lang eingesetzt haben. Im Gespräch konn- ten jene Fragen geklärt werden, die sie sich vor zehn Jahren bei ihrer Arbeit gestellt hatten. 5,5 Mill. S Verlust im Stadtbad Als Ersatz für den Verlust durch die Sozialtarife bei Stadtbad und Kunsteis- bahn gab der Gemeinderat 5,5 Mill. S frei . Allein der Abgang im Stadtbad beträgt 4,710.000 S. ··------~-- ' Foto: amnesty international STEYRER WETTCENTER Gablerstraße 34 a. 4405 Steyr-Münichholz Tel. 67 1 77 Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 13 - 1B Uhr; Sa 10 - 12 Uhr Spiel! VORWÄRTS im Herbst 1990 wieder in der 1. Division Darauf können Sie wetten - KOSTENLOS! 1. Preis S 10.000.- in bar und 29 Wett-Gutscheine im Wert zwi schen S 50.- bis S 200.- Grati swettscheine im Steyrer Wettcenter erhältl ich. Pro Person wird nur 1 Wettschein abgegeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Bei uns können Sie auf mehrere Sportarten wetten, z. B. Fußball , Motorsport, Tennis, Eishockey, Skisport usw. Nach der Überzeugung von Dienstbier hatte der Amnesty-Einsatz - neben der Steyrer Gruppe arbeitete auch eine nie- derländische Gruppe für Jiri Dienstbier - wesentlichen Einfluß auf das Strafausmaß aller Mitangeklagten. Jiri Dienstbier wur- de schließlich nur zu drei Jahren Haft verurteilt, obwohl bei Gericht acht Jahre beantragt wurden. Ein konkreter Erfolg der Bemühungen der Steyrer ai-Gruppe. Zwei Stunden vor Haftentlassung wurden J. Dienstbier die Ausreisepapiere über- reicht und die Ausreise empfohlen. [hm wurde angedroht, daß er bei einer Nicht- Ausreise keine Arbeit finden würde. Dank der Hilfe durch ai konnte die Familie Dienstbier die Zeit der Arbeitslosigkeit gut überstehen und mußte nicht aus ökonomi- schen Gründen ausreisen. Der CSR-Au- ßt:11111i11i~tt:r beuaukte ~ich herzlich bei Jen Steyrer ai-Mitarbeitern für ihren Einsatz. Steyr zählte !!11 vergangenen Jahr 69.210 Ubemachtungen Die Steyrer ai-Gruppe hatte sich von 1979 bis 1982 vor allem durch Tausende von Briefen an die tschechoslowakischen Behörden für Dienstbier eingesetzt, eine Unterschriften- und eine Postkartenaktion durchgeführt, Öffentlichkeitsarbeit gelei- stet und den Gefangenen und seine Fami- lie finanziell unterstützt. ,,Wir möchten Ihnen versichern", schrieben Steyrer ai- Mitglieder Dienstbier ins Gefängnis von Ruzyne bei Prag, ,,daß in unserem Land viele Menschen Ihr Schicksal verfolgen und nichts unversucht lassen, Ihnen zu helfen." 14/50 Der Fremdenverkehrsverband der Stadt Steyr kann auf ein erfolgreiches vergangenes Jahr zurückblicken. Wa- ren es im Jahr 1988 noch knapp über 58.000 Nächtigungcn, bei etwas über 28.000 Gästeankünften, so konnte im Jahr 1989 bei über 31.370 Gästean- künften fast die 70.000-Nächtigungen- Grenze erreicht werden. Bei 69.210 Gästenächtigungen in den Hotels, Pen- sionen und Gasthöfen bedeutet dies eine Steigerung um 17,87 Prozent ge- genüber 1988. Besonders erfreulich da- bei ist, daß die Länder, in denen inten- siv auf Messen und Workshops die Werbetrommel gerührt wurde, in der Statistik besonders erfolgreich auf- scheinen. So waren die italienischen und britischen Gäste, die nach Steyr gekommen sind, mit jeweils 19 Prozent besonders positiv zu vermerken. Die Ankünfte der Gäste aus Schweden konnten sogar verdoppelt, die der Gä- ste aus den USA verdreifacht werden. Sehr erfreulich sind auch die Zuwachs- raten der Gäste aus der BRD (6,5 %), aus Belgien (7 %) sowie aus Österreich (7 %). Sehr stark zu spüren ist auch bereits der Gästezustrom aus unseren östlichen Nachbarländern. So hat sich die Zahl der CSR-Gäste verdreifacht. Auch Tagesausflugsgäste konnten wesentlich verstärkt registriert werden, wobei auch die Führungen durch die Stadt, welche nur für Gruppen durch- geführt werden, um zwölf Prozent ge- steigert werden konnten. Aufgrund des verstärkten Gästeauf- kommens wird das Informationsbüro des Fremdenverkehrsverbandes im Rathaus künftig nicht nur, wie schon im vergangenen Jahr, Sonn- und Feier- tage geöffnet sein, sondern ab sofort von Montag bis Freitag durchgehend ohne Mittagspause von 8.30 bis 18 Uhr (Samstag von 8.30 bis 12 Uhr). steyr

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