Amtsblatt der Stadt Steyr 1990/1
ist auf alle Fälle das stärkere Anfahren der Randgebiete der Stadt durch städtische Linienbusse in der Zeit von 18 bis 22 Uhr und an Sonn- und Feiertagen", sagte Treml, ,,aus wirtschaftlichen Gründen ist der Einsatz von kleineren Bussen und der Einsatz von Sammeltaxis zu prüfen. Über- legt soll auch eine flexiblere Linienfüh- rung werden. Z. B. soll der Friedhof vom großen Wohngebiet Münichholz oder vom Tabor ins Krankenhaus direkt, also ohne KP-Sprecher Otto TREML. Umsteigen, angefahren werden. Ich bin nach wie vor auch der Meinung, daß die Strafgelder von den sogenannten Ver- kehrssündern im Individualverkehr zweckgebunden zur Teilabdeckung des städtischen Linienverkehrs Verwendung finden." Treml sprach sich dafür aus, künftig in Steyr verstärkt für den Frieden zu arbeiten und einen eigenen gemeinderätlichen Friedensausschuß einzusetzen. Mehr Förderung für dar- stellende Kunst Als Sprecher der GAL sieht Oskar HO- LUB die Budgetmittel für Umweltschutz zu niedrig bemessen und erklärte u. a. in seiner Budgetrede: „Wir sind dafür, daß die Nordspange und auch die Planungsarbeiten aufgescho- ben werden bis zur Erstellung des Gene- ralverkehrskonzeptes. Ein anderes Ver- kehrsthema wären die städtischen Ver- kehrsbetriebe. Ich bin der Meinung, daß für sehr viel Geld sehr wenig geleistet wird, daß die Verkehrsbetriebe sehr wenig attraktiv sind, daß sie über sehr wenig Serviceleistungen verfügen. 8 Wir finden, daß im Budget zuwenig Geld für Aufgaben im Bereich der Raum- planung und der Stadtgestaltung vorhan- den ist. Wir fordern als Ergänzung zum Gestaltungsbeirat, daß die Stadt einen Auftrag für ein Raumplanungs- und Stadtentwicklungskonzept an einen aner- kannten Fachmann erteilt. Weiters fordern wir ein städtisches För- derungsprogramm unter Zuhilfenahme von Landes- und Bundesmitteln für die Althaussanierung, und zwar speziell für den Stadtteil Steyrdorf, der jeden Tag weiter stirbt. Wir verlangen eine baldige Entscheidung im Bereich der Sierninger Straße, wo wir eine Fußgängerzone mög- lichst rasch fordern, weil einfach der Zu- stand untragbar und meiner Ansicht nach illegal ist. Der Sport wird in Steyr irrsinnig geför- dert. Das ist an sich positiv, aber das gleiche sollte auch für die Kultur gelten. Es gibt in Steyr zum Beisp iel keine städti- sche Galerie wie in ande ren vergleichba- ren Städten. Das würde nicht so viel kosten, die Schloßparkgalerie würde sich sehr gut für eine zeitgenöss ische Galerie eignen. Ich finde, daß einfach die darstel- lende Kunst im ,egensatz zur reproduzie- renden Kunst stark benachteiligt wird. Zum Altersheim möchte ich sagen, daß wir mehr für mobile Betreuung eintreten. Und dann glaube ich, daß das Defizit zumindest zu einem Minimalteil dadurch länge rfri sti g vcrri ngert werden könnte, wenn man nicht das macht, was man bisher gemacht hat, daß man die alten Leute in das Altersheim schickt, daß man die alten Leute integriert und so lange wie mögli ch im Familienverband beläßt. Ich fordere die GWG auf, daß bei der Planung einfach Rü cksicht darauf genom- men wird , daß zu den Großraumwohnun- gen, also wenn 4-Zimmer-Wohnungen sind, dann müßte es dort auch 2-Zimmer- Wohnungcn möglichst im Erdgeschoß ge- ben , wo einfach schon fix geplant ist, daß erschwingliche Seniorenwohnungen, in richtiger Größe dimensioniert, vorhanden sind , die behindertengerecht ausgestattet sind, falls die alten Leute gebrechlich werden. Aber ich glaube, daß man das generell von der Stadt steuern müßte, daß eben alte Leute nicht so die Tendenz haben Richtung Altersheim, sondern daß die alten Leute eher integriert werden, umgeben von jungen Leuten. Es gibt in der BRD Modelle, wo bei der Planung von neuen Wohnblöcken z. B. Geschosse so gestaltet werden, wenn man sich auf einer Geschoßebene befindet, daß auf der einen Seite eine 4-Raum-Wohnung ist und auf der anderen Seite ist eine 2-Raum-Woh- nung. Da gibt es ein Abkommen zwischen den jungen und den alten Leuten. Das heißt, die jungen Leute gehen einkaufen für die alten Leute, und umgekehrt passen die alten Leute auf die Kinder auf. Die Personalkosten von 300 Millionen Schilling sind einfach zu hoch und ob es nicht möglich wäre, ein geeignetes Unter- nehmen zu beauftragen, eine Kontrolle zu machen und zu untersuchen, inwieweit diese Kosten berechtigt sind. Kann man nicht einige Personalkosten einsparen etc? Die Neuverschuldung mit einem Anteil GA L-Sprecher Oskar HOLUB. von 38 Millionen Schilling ist uns zuviel und wir stimmen dem Budget nicht zu, aber das kann sich ja ändern." AUS DEM STADTSENAT Die Stadt gewährt seit Jahren be- dürftigen Steyrer Pflichtschülern, die an Schulschikursen teilnehmen, Unter- stützungsbeiträge. Pro Teilnehmer wird derzeit ein Betrag von 100 S gewährt, der von den jeweiligen Schulleitungen auf die in Frage kommenden Schüler aufgeteilt wird. Für das Rechnungsjahr 1990 bewilligte der Stadtsenat 67.500 S. 17 Berufstätige aus Steyr, die den Abendlehrgang an der HTL und der Universität in Linz besuchen, bekom- men lümal jährlich eine Studienbeihil- fe von 350 S monatlich. Die Firma Musica verlagert ihren Betrieb an die Wolfernstraße. Der Stadtsenat bewil- ligte 50.000 S als Gewerbeförderung. Der Ausbau des Hotels Mader am Stadtplatz wird mit einem unverzinsli- chen Darlehen in Höhe von 300.000 S gefördert. Die Problemmüllsammlung im heurigen Jahr kostet 300.000 S. 90.600 S wurden für den Ankauf von Blechsammelbehältern freigegeben. Als letzte Baurate für die Aufschlie- ßung der Schladergründe gab der Stadtsenat 46.000 S frei. Insgesamt wurden für die Kanalbauarbeiten 396.000 S investiert. Im Kindergarten Taschlried wird der Waschraum mit einem Kostenaufwand von 148.000 S instandgesetzt. steyr
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